Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)
Pressemeldung vom 04.01.2012

"Bei fast allen Anrufen geht es um Leben und Tod"

Kreisfeuerwehrzentrale zieht Bilanz: 73. 461 Notrufe, 21. 699 Rettungswageneinsätze

Kreis Paderborn (krpb). Von wo auch immer im Kreis Paderborn der Notruf 112 für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz gewählt wird, er landet immer in der Leitstelle des Kreises Paderborn mit Sitz in Büren-Ahden. Von hier werden alle Einsätze alarmiert, disponiert und koordiniert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blicken auf ein aufregendes und bewegtes Jahr 2011 zurück. Insgesamt 73.461 Notrufe wurden entgegengenommen und bearbeitet.

Bei allen Notrufen ist immer schnellste Abfrage und Bearbeitung notwendig, „denn es geht bei fast allen Anrufen um Leben und Tod. Der Disponent muss blitzschnell entscheiden, ob er einen Rettungswagen alarmiert, die Feuerwehr zu einem Brandgeschehen schickt oder z. B. die Feuerwehr und den Rettungsdienst mit Notarzt zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person alarmiert“, erläutert der Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale, Ulrich Hilkenbach.

Beginnend bei dem Sturz mit einem Fahrrad bis zum PKW-Unfall gab es 2011 genau 929 Verkehrsunfälle, zu denen Rettungswagen und Notarzt geschickt wurden. Mit Abstand die größte Anzahl an Einsätzen stellen die internistischen Notfälle (INF1 bis INF3) mit 15.202 dar. Mit insgesamt 7.768 Einsätzen stehen die lebensbedrohlichen internistischen Notfälle (INF3) an der Spitze bei den Einsatzstichworten. Hinter dem Stichwort INF3 verbergen sich Einsätze wie Herzinfarkt, Schlaganfall, extremer Bluthochdruck, Bewusstlosigkeit und andere lebensbedrohende internistische Komplikationen. Zeitlich nicht so kritisch ist die Disposition der Krankentransportwagen. Im vergangenen Jahr wurde über die bundeseinheitliche Rufnummer 19222 insgesamt 12. 464 mal ein Krankentransportwagen angefordert.

Im Jahre 2011 konnten im Rettungsdienst rd. 22.000 Menschen gerettet, versorgt und ins Krankenhaus transportiert werden. Bei den nicht so zeitkritischen Krankentransporten wurden kreisweit rund 13.000 Patienten qualifiziert betreut und ins Krankenhaus gebracht.

Insgesamt drei Großbrände mussten die örtlichen Feuerwehren bewältigen. Bei zwei Katastrophenschutzübungen am Eggetunnel in Asseln und Airport Paderborn – Lippstadt wurde das Zusammenspiel aller Beteiligten geprobt. Die Zahl der Einsätze mit Leitendem Notarzt (LNA) und Organisatorischem Leiter Rettungsdienst (OrgL) ist in diesem Jahr auf 15 gestiegen. Bei diesen so genannten MANV-Einsätzen (Massenanfall von Verletzten) sind der schwere Unfall am Westerntor mit einem Toten und der Verkehrsunfall auf der A 33 mit 10 Personen zu nennen. In bleibender Erinnerung geblieben ist auch das Glatteiswochenende im Februar 2011, wo sich zeitgleich mehrere schwere Unfälle ereigneten und auch ein Rettungswagen auf der Einsatzfahrt einen Unfall mit Totalschaden hatte. Insgesamt mussten bei den MANV-Einsätzen 4 Tote beklagt werden. Versorgt und gerettet wurden bei diesen Einsätzen insgesamt 98 Menschen.

Begleitet wurde im Februar 2011 die Umstellung des „Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes“ der KVWL zu einer „einheitlichen“ Hotline nach Duisburg. „Die Startschwierigkeiten dieses Riesen-Call-Centers wurden vor Ort durch die Leitstellen aufgefangen“, berichtet Hilkenbach. Bei Nichterreichbarkeit oder auch „Überforderung“ des Anrufers wurde an den Notruf 112 verwiesen. „Hier konnte den Bürgern immer geholfen werden“, bilanziert der Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale.

Nach den Investitionen der letzen 3 Jahre in die Leitstellentechnik im Kreis Paderborn steht allen Kreisen und kreisfreien Städten eine weitere große Neuerung und Investition ins Haus: Die Einführung und Anbindung des bundesweiten BOS Digitalfunks, die in drei Stufen geschieht. In der letzten Stufe ab Mitte 2013 wird die Leitstelle im Kreis Paderborn durch das Land Nordrhein-Westfalen in das Netz eingebunden.

Bei der Rezertifizierung des Rettungsdienstes und der Leitstelle des Kreises Paderborn nach DIN EN ISO 9001 wurde Hilkenbach und seinem Team auch offiziell bestätigt, dass das Qualitätsmanagement gelebt wird und die Qualität stimmt. Bestätigt wurde die gute Arbeit vor Ort durch eine Kundenbefragung und die Überprüfung durch den TÜV-Hessen. „Der Rettungsdienst im Kreis Paderborn ist nicht nur gut aufgestellt sondern hat mit Blick auf Nordrhein-Westfalen auch Vorbildcharakter“, lobte der Auditor vom TÜV Hessen.

Die Arbeit der Leitstelle in Zahlen:

Im vergangenen Jahr wurden 85. 925 Notrufe und Krankenwagenanforderungen entgegen genommen, 30.788 davon kamen über Handy zur Leitstelle. Diese Anforderungen ergaben 54. 322 Einsätze und Alarmierungen für Feuerwehr und Rettungsdienst. Im Einzelnen waren das folgende Einsätze:

1.296 Brand- und 1.651 Hilfeleistungseinsätze der Feuerwehren im Kreis Paderborn. Entgegen der Entwicklung der vergangenen Jahre sind im Jahre 2011 die Einsatzzahlen im Rettungsdienst wieder leicht gestiegen. Im Bereich der Notfallrettung sind die Zahlen der Rettungswageneinsätze von 20.185 auf 21. 699 um 7 % gestiegen. Bei den Notarzteinsätze sind die Einsätze von 9.239 auf 9.573 um 3 % gestiegen, und bei den Krankentransporten sind die Einsätze von 11.498 auf 12. 957 um 12 % gestiegen.

Zur Kreispolizeibehörde und zur Bundesautobahnpolizei wurden 8.437 Notrufe und zu den Nachbarleitstellen Gütersloh, Hochsauerland, Höxter, Lippe und Soest 3. 856 Notrufe zuständigkeitshalber weitergeleitet.

 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden

 
RAL Gütezeichen
Vorbildliches Europa-Engagement als „Europaaktive Kommunen“