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Pressemeldung vom 20.09.2013

Neuer Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere in Lichtenau - Kreis Paderborn führt umfangreiche Rekultivierungsmaßnahmen am Geimer Berg in Lichtenau durch

Kreis Paderborn (krpb). Am Geimer Berg in Lichtenau wird es bald artenreiche Gründlandflächen geben, die seltenen Pflanzen und Tieren ihren Lebensraum zurückgeben. Der Kreis Paderborn führt im oberen Talabschnitt des Bündelreingrabes derzeit umfangreiche Maßnahmen durch. Bislang stehen auf den etwa sechs Hektar großen Flächen auf den Gebieten von Atteln und Henglarn überwiegend Fichten.

Doch die passen nicht wirklich auf die kalkhaltigen Böden der Paderborner Hochfläche. Fachleute sprechen von einer so genannten Fehlbestockung. Mit zunehmendem Alter neigen Fichten zu umfangreicher Rotfäule, wenn ihnen der Standort nicht behagt. Außerdem gehören Fichten zu den flachwurzelnden Baumarten. Ihre Wurzeln können den Boden nicht tief durchdringen, was zu einer starken Windwurfgefahr führt. Wenn also Stürme wie Kyrill über die Flächen fegen, haben die nur locker verankerten Bäume dem wenig entgegenzusetzen.

Angepflanzt wurden die Fichten Anfang der 70er Jahre. „In dieser Zeit wurden nicht nur in Lichtenau sondern bundesweit landwirtschaftlich wenig produktive Böden und schwierig zu bewirtschaftende Hanglagen zunehmend brach liegengelassen oder aber mit Fichten aufgeforstet“, erläutert Susanne Pöhler vom Umweltamt des Kreises Paderborn. Bei den Flächen, die davon betroffen waren, handelte es sich überwiegend um Grünland auf Grenzertragsstandorten. Aufgrund der nährstoffarmen Böden und der Hangexposition waren zumeist lückige und sehr artenreiche Grünlandflächen betroffen. Die Nährstoffarmut ist der wesentliche Faktor dafür, dass viele verschiedene, insbesondere krautige Pflanzen nebeneinander im Grünland wachsen können, ohne von den konkurrenzstarken Arten, darunter hauptsächlich Gräser, verdrängt zu werden.

„Die damals aufgeforsteten Grünlandflächen gehören heute allesamt zu naturschutzfachlich wertvollen Pflanzengesellschaften, die in ihrem Bestand landesweit als gefährdet einzustufen sind“, erläutert Pöhler. Am Geimer Berg in Lichtenau seien die Voraussetzungen gut, den noch vorhandenen seltenen Pflanzen und Tieren durch eine gezielte Rückumwandlung der Flächen in extensiv genutztes Grünland ein Stück ihres früheren Lebensraumes zurückzugeben. Denn trotz der umfangreichen Aufforstungen sind bis heute kleine Reste artenreicher Kalkmagerrasen und nährstoffarmer Grünlandflächen erhalten geblieben. Außerdem ist auf den mit Nadelwald bestockten Flächen das Potenzial vorhanden, diese wertvollen Grünland-Lebensräume wieder herzustellen und die vorhandenen Offenlandflächen zum Zweck des Artenaustausches miteinander zu verbinden.

Für die dauerhafte Umwandlung der Nadelforstflächen liegt eine Waldumwandlungsgenehmigung vor, so dass die gesamte Fläche in einem Durchgang von einem Lichtenauer Forstunternehmen bearbeitet werden kann. Zunächst werden die Fichten gefällt und danach die Wurzeln beseitigt. In 2014 werden die Flächen dann rekultiviert. Zum Erhalt und zur Förderung der biologischen Vielfalt sollen nach Bodenvorbereitung und –bearbeitung zur Ansaat vorzugsweise Heumulch der angrenzenden vegetationskundlich bedeutsamen Flächen übertragen bzw. Regiosaatgut verwendet werden. Das Gesamtprojekt wird mit Naturschutzmitteln des Landes NRW, der EU und des Kreises Paderborn gefördert.

Bei dem Gebiet des Geimer Bergs handelt es sich um ein geplantes Naturschutzgebiet im Rahmen der Aufstellung des Landschaftsplanes Lichtenau. Wer an weiteren Informationen zu bereits bestehenden Naturschutzgebieten interessiert ist, findet auf der Internetseite des Kreises Paderborn vielseitige Informationen und Beschreibungen zu den einzelnen Gebieten unter:http://www.kreis-paderborn.de/kreis_paderborn/geoportal/naturschutzgebiete/seiten/index.php?display=1&catID=1111268824126535

 

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