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Pressemeldung vom 25.03.2014

Damit regionale Vielfalt nicht verloren geht und Leben auf dem Lande attraktiv bleibt

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Zwischen Schrumpfen und Stabilität: Dorfentwicklungskonferenz in Kirchborchen wirbt für ehrenamtliches Engagement vor Ort

Kreis Paderborn (krpb). Die Menschen werden immer weniger und älter, die Häuser in den Dörfern immer leerer: Der demographische Wandel trifft die ländlichen Gemeinden besonders hart. Sie können sich ihrem Schicksal ergeben, getreu dem Motto „Der Letzte macht das Licht aus“. Oder sie können etwas dagegen tun: Die Dorfentwicklungskonferenz in Kirchborchen des Kreises Paderborn erwies sich als Mutmacher durch und für bürgerschaftliches Engagement. Wie ein roter Faden zog sich durch alle Vorträge die Erkenntnis: Wenn sich engagierte Menschen vor Ort finden, die gemeinsam Ideen entwickeln und umsetzen, hat das Dorf Zukunft.

Landrat Manfred Müller hatte in diesem Jahr alle interessierten Landrat Manfred Müller hatte in diesem Jahr alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Dorfentwicklungskonferenz eingeladen, um Strategien und Ideen für ein attraktives Leben auf dem Lande vorzustellen.Bürgerinnen und Bürger zur Dorfentwicklungskonferenz in die Gemeindehalle Kirchborchen eingeladen, um Strategien und Ideen für ein attraktives Leben auf dem Lande vorzustellen. Die dort präsentierten Beispiele einer gut funktionierenden Dorfgestaltung sollten motivieren, selbst aktiv zu werden. Moderiert wurde die Dorfentwicklungskonferenz von Reiner Limbach, Beigeordneter beim Landkreistag NRW.

„Engagement hier! …Wer, wenn nicht wir?“, so das Motto der Veranstaltung, zeigte bereits den Weg auf. „Engagement vor Ort steht für Lebensqualität. Es bereichert das Leben sowohl der „Macher“ als auch der Empfänger“, sagte der Landrat in seiner Begrüßung. Borchens Bürgermeister Reiner Allerdissen stellte in seinem Grußwort die Vielfalt Borchens mit seinen Ortsteilen heraus und unterstrich damit, um was es zukünftig geht: diese Vielfalt zu sichern.

Dr. Christine von Blanckenburg vom nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung GmbH mit Sitz in Berlin, erläuterte in ihrem Vortrag anhand statistischer Zahlen, dass sich ältere Menschen vor allem in den Bereichen Kirche, Freizeit, Sport und Kultur einbringen würden. Die Referentin stellte den Zusammenhang zwischen Daseinsvorsorge und gesellschaftlichem Zusammenhalt heraus: Wo kein Gemeinschaftsgefühl entstehe, wo keine aktive Bürgerschaft sich für attraktive Lebensbedingungen vor Ort einsetze, sei der demografische Niedergang nicht aufzuhalten.

„Deutschlands Jugend ist online“, betonte Leonie Gehrke von „betterplace.org“. Die jungen Menschen würden oft als handysüchtig YouTube-abhängig und als Wikipedia-Abschreiber eingestuft. Dabei nutzten viele das Internet, um „die Welt besser machen zu wollen“, so Gehrke. Aber sie wollten helfen, ohne gleich einer Partei oder einem Verein beitreten zu müssen. Bedingt durch schulische Beanspruchung und häufigen Wohnortwechsel durch Studium und Beruf müsse Ehrenamt neu gedacht werden. „Digitales Ehrenamt“ sei im Gegensatz zum klassischen Ehrenamt vielfach kurz, spontan, ungebunden und orientiert an bestehenden Fähigkeiten. Diese könnten z.B. bei der Erstellung von Internetseiten oder der Kommunikation in sozialen Netzwerken genutzt werden.
Wie das konkret aussieht, wenn Menschen – ob jung oder alt – sich vor Ort für ihre Heimat stark machen, demonstrierten Peter Teschner vom Seniorenbeirat der Stadt Delbrück und Birgitt Lammert vom Markplatz für Bürgerengagement in Paderborn. Teschner erläuterte, wie man in Delbrück einen Fahrplan für die Zukunft der insgesamt zehn Ortsteile erstellt habe. Ausgangspunkt sei eine Stärken-Schwäche-Analyse gewesen, aus der sich Projekte für die Zukunft, wie z.B. „Leerstandsmanagement betreiben“ oder auch „Infrastruktur anpassen“ entwickelt hätten.
Lammert stellte den Marktplatz für Bürger-Engagement in Paderborn vor, der Wissen weitergebe, bei der Vernetzung helfe und sich als Plattform für bürgerschaftliches Engagement verstehe. So seien dort ca. 100 Angebote für Menschen jeden Alters, interkulturell und intergenerationell, abrufbar.

Sämtliche Referenten betonten, dass Ehrenamt gut für alle Beteiligten sei und Freude machen müsse. Dass diese Freude auch hörbar gemacht werden kann, demonstrierte der Musikverein Fürstenerg unter der Leitung von Mathias Günther, der für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte.

Bereits in 2010 (Borchen) und 2012 (Herbram) hatte Landrat Manfred Müller zur Dorfentwicklungskonferenz eingeladen. Diese Veranstaltungen steht im Kontext zur Zukunftskonferenz des Kreises Paderborn. Diese verfolgt seit 2005 das Ziel, den demografischen Wandel erfolgreich zu gestalten und die Weichen rechtzeitig und vor allem richtig durch die Bündelung von Ideen und Kräften zu stellen.

Mehr Infos mit allen Vorträgen finden Sie beim Amt 80.

 

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