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Pressemeldung vom 09.04.2014

„Pionierin der musikpädagogischen Arbeit“: Kreis Paderborn trauert um Marita Eggebrecht - Gründerin der Kreismusikschule Paderborn im Alter von 88 Jahren verstorben –

Kreis Paderborn (krpb). Mit Leidenschaft verfolgte sie das Ziel, im damaligen Kreis Büren eine Kreismusikschule zu gründen. Mit ihrer Leidenschaft für die Musik brachte sie viele Kinder und junge Menschen dazu, ein Instrument zu lernen. Mit 88 Jahren ist die Gründerin der heutigen Kreismusikschule Paderborn, Marita Eggebrecht, geb. Kruse, am 31. März in Karlsfeld verstorben. Landrat Manfred Müller würdigte die Verdienste der Verstorbenen und bezeichnete sie in seinem Kondolenzschreiben als „Pionierin der musikpädagogischen Arbeit“, die „ihre“ Musikschule zu einer Blütezeit geführt habe. „Dafür gebührt ihr auch heute noch großer Dank“, betont der Landrat.


Ende der 1940er Jahre hatte Kruse in Lichtenau den „Singkreis der katholischen Jugend“ gegründet, der bald aus dem kulturellen Leben der „kleinen Landstadt“ nicht mehr wegzudenken war. Anfang der 1950er Jahre studierte sie in Köln Musik und fand anschließend an der Pädagogischen Akademie in Paderborn eine Anstellung als Klavierlehrerin. In der Paderstadt hatte sie auch den Gründer und ersten Leiter der Städtischen Musikschule, Professor Heinrich Pape, kennengelernt, der sie in der Ansicht bestärkte, dass auch im Kreis Büren eine Musikschule vonnöten sei. 


Am 25. Juni 1960 sprach „Fräulein Kruse“, so heißt es aus heutiger Sicht politisch unkorrekt in den Akten, bei dem damaligen Bürener Oberkreisdirektor Werner Greve vor, „um an den Kreis die Frage zu richten, ob nicht in der Stadt Büren oder für das ganze Kreisgebiet eine Jugendmusikschule errichtet werden könne“. Hartnäckig verfolgte sie ihr Ziel, trotz aller Probleme. Immerhin war der Kreis Büren damals verkehrsmäßig ungenügend erschlossen und viele Orte mit öffentlichem Personennahverkehr kaum erreichbar. Darüber hinaus waren weder Fachlehrer noch Instrumente oder Notenmaterial verfügbar. Doch die Lösung all der Probleme gelang: Nach vielen Gesprächen gab der Bürener Kreistag am 4. Mai 1961 grünes Licht für die Einrichtung. Natürlich spielten auch damals die knappen Finanzen immer wieder eine Rolle. Kruse verteidigte alle Ausgaben stets mit ihrer Überzeugung, dass dies „„Investitionen für die Zukunft der Kinder und Schüler“ seien. Die Leitung der Einrichtung lag ab Januar 1963 auch offiziell in den Händen von Marita Kruse, die im Hauptberuf nach wie vor als Dozentin an der Pädagogischen Akademie Paderborn war.


Alles in allem entwickelte sich die Gründung der Jugendmusikschule Büren zu einer „Erfolgsstory“. Anlässlich einer Fortbildungsveranstaltung im Bürener Kreishaus im Dezember 1963 bezeichnete der damalige Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Jugendmusikschulen und Mitarbeiter der Jugendmusikschule Leverkusen diese „Schöpfung“ des Kreises Büren als „einmalig“: Während gewöhnlich die Jugendmusikschulen auf einen Ort beschränkt seien, würden im Kreis Büren 700 Kinder in 17 Orten betreut. Und der positive Trend hielt an. Statt der in der Anfangszeit kalkulierten 200 Schüler wurde deren Zahl zum Jahresende 1964 mit 656 angegeben, die in 143 Gruppen von 34 Lehrkräften in 20 Schulorten unterrichtet wurden.


Die Gründerin der Kreismusikschule zog 1970 aus familiären Gründen nach Karlsfeld bei München. Hier erteilte die inzwischen verehelichte Marita Eggebrecht einige Jahre privat Musikunterricht, gründete 1972 eine eigene Musikschule, die sie bis 2003 leitete und dann an die Stadt Karlsfeld übergab.

Marita Eggebrecht hat auch im Paderborner Land bleibende musikalische Spuren hinterlassen: Nach dem Zusammenschluss der Kreise Büren und Paderborn wurde die Schule in Kreismusikschule Paderborn umbenannt. Heute bieten 33 Musiklehrer Musikunterricht für rund 850 Schülerinnen und Schüler an.

Der Kreis Paderborn wird Marita Eggebrecht ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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