Kreis Paderborn (krpb). Ob Unfall, Großbrand oder Naturkatastrophen: Unglücke geschehen. Menschen werden verletzt. In solchen Fällen schlägt die Stunde des Rettungsdienstes: Jetzt kommt es darauf an, schnell und umfassend zu helfen. Der Kreis Paderborn hat für diese Aufgabe qualifizierten Zuwachs bekommen: Andriy Braynis verstärkt ab sofort das Team der leitenden Notärzte im Kreisgebiet. Dezernent Michael Beninde überreichte dem Mediziner die Ernennungsurkunde und zeigte sich erfreut und „dankbar, dass Sie diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen und helfen, Menschen in Notsituationen zu retten“, so Beninde. Braynis ist als Anästhesist im Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn tätig.
Der 36jährige Braynis stammt aus Jalta, einem Ort an der Südküste der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer in der Ukraine. Nach dem Studium der Medizin in Simferopol auf der Krim wechselte er 2002 nach Deutschland. Braynis lernte zunächst Deutsch und studierte ein weiteres Jahr, damit sein Abschluss anerkannt werden konnte. Mittlerweile spricht er fließend Deutsch und besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. „Also ein Musterbeispiel, wie Fachkräfte aus dem Ausland gewonnen und hier dann erfolgreich durchstarten können“, betont Beninde. Für diese anspruchsvolle Aufgabe sei er aufgrund seiner Fachkompetenz und seines Engagements von Kollegen vorgeschlagen worden.
In genau definierten Einsatzfällen, die per Stichwort im Rechner der Kreisleitstelle hinterlegt sind, werden die in Bereitschaft stehenden Notärzte automatisch von der Kreisleitstelle mit alarmiert. Im Kern besteht ihre Aufgabe darin, bei so genannten Großschadensereignissen mit hohem Verletztenaufkommen Leitungsaufgaben im medizinischen Bereich zu übernehmen. Schwerpunkte einer solchen leitenden Notarzttätigkeit sind die Beratung der Einsatzleitung in medizinischen Fragen und eine auf die Situation zugeschnittene Organisation des medizinischen Einsatzes. Das bedeutet konkret: Während andere Notärzte sich um die Erstbehandlung kümmern, kann ein leitender Notarzt Kontakt mit der Einsatzleitung und den Krankenhäusern aufnehmen, um auch in Extremfällen jedem Patienten die bestmögliche Versorgung ermöglichen zu können. Dazu müssen die Art der Verletzung festgestellt und Behandlungsprioritäten definiert werden.
Insgesamt stehen dem Kreis Paderborn jetzt 19 leitende Notärzte zur Verfügung.
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