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Naturschutzgebiet „Hünenburg-Boke“


Wallanlagen einer Fliehburg

Bei archäologischen Untersuchungen im Jahre 1951 wurden Scherben von einigen handgemachten rot- bis dunkelbraunen Kugeltöpfen gefunden. Aufgrund dieser Funde datieren Archäologen die Errichtung der Hünenburg mindestens in den Anfang des 10. Jahrhunderts n. Chr., in eine Zeit mit verstärkten Ungarneinfällen während der Regentschaft Heinrichs I..

Die Befestigungsanlage wurde von dem umgebenden Bewohnern vermutlich nur im „Ernstfall“ als Rückzugsmöglichkeit genutzt. Ihre Lage wurde in einem unwegsamen und feuchten Gelände zwischen Lippe und Gunne gewählt, welches regelmäßig von der damals viel stärker mäandrierenden und wasserreicheren Lippe überschwemmt wurde. Die Anlage besteht aus einem etwa 65 x 90 m großen Kernwall, dem im Westen und Süden in Abstand von 20 m ein Außenwall vorgelagert ist Der Eingang liegt im Norden der Lippe zugekehrt und war durch ein Tor verschlossen. Auf der Westseite des Kernwalls unmittelbar nördlich des Tors befand sich eine erhöhte Warte für die Aufstellung eines einzelnen Postens. Im Innern wurde ein ovaler Wasserbehälter zur Ansammlung von Regenwasser angelegt, der wohl dem Tränken von Zugtieren diente.

Archäologen vermuten die Hünenburg aufgrund der wohl strategisch günstigen Lage am Lippe-Übergang als Vorläufer der Burg Ringboke, die um 1370 von Ritter Bernhard von Hörde erbaut wurde und mindestens bis ins 18. Jahrhundert bestanden hat.

Umgegend von Kirch- und Ringboke 
Tafel XI: Umgegend von Kirch- und Ringboke. Aus: Hölzermann, Ludwig: Lokaluntersuchungen, die Kriege der Roemer und Franken, sowie die Befestigungsmanieren der Germanen, Sachsen und des spaeteren Mittelalters betreffend. Münster, 1878

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wird von einer allmählichen Zerstörung der Wallanlage aufgrund des Abtrags von Erde für die umgebende Landnutzung berichtet. Daraufhin ließ der damalige Eigentümer die Hünenburg mit 20 Grenzsteinen umgeben. In der Hungerzeit nach dem     2. Weltkrieg, als jede noch so kleine Parzelle als Ackerland genutzt wurde, wurden weitere, große Teile der Verwallung abgetragen. Nach einem Verkauf des Grundstücks Ende der 1960er wurde nochmals ein Drittel der verbliebenen Wallreste eingeebnet, bis es schließlich vom Kreis Büren erworben und als bemerkenswertes Dokument der Siedlungsgeschichte im Boker Raum unter Naturschutz gestellt werden konnte.

 

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