Über 300 Geschäfte sind „Hilfepunkt für Kids“ - Netzwerk für Kinderschutz im Kreis Paderborn

(ik) Das bunte Schild mit fröhlichen Strichfigürchen unter dem Schriftzug „Hilfepunkt für Kids“ signalisiert Kindern im Kreis Paderborn: „Hier bist Du sicher. Hier bekommst Du Hilfe und Schutz.“ Ganz einfach ist das Prinzip der Aktion, mit der sich ab sofort im Kreis Paderborn ein breites Bündnis für den Kinderschutz einsetzt.

Der Präventionsrat gegen Gewalt, Jugendämter, Caritas, Katholische Hochschule und die Polizei zeichnen hierfür verantwortlich und haben in den letzten Wochen „Geschäfts-Partner“ gesucht. Mittlerweile haben sich über 300 Geschäfte, Apotheken, Banken, öffentliche Einrichtungen, gastronomische Betriebe als Aktionspartner gefunden. Sie alle haben sich bereit erklärt, Kindern zu helfen, wenn diese Hilfe benötigen. Das kann Beistand in  unterschiedlicher Form sein: ein Pflaster, wenn das Knie aufgeschürft ist, tröstende Worte, ein Glas Wasser oder ein Telefonanruf zu den Eltern. Kinder bekommen an den Hilfepunkten Schutz, wenn sie belästigt, bedroht oder
angegriffen werden. Sie sollen das Gefühl haben, dass sie jederzeit Hilfe erwarten können. Hilfe zu geben, ist zwar für Viele selbstverständlich, aber mit dem Erkennungszeichen im Schaufenster fällt es Kindern bestimmt leichter, in ein Geschäft zu kommen und um Hilfe zu bitten.

Der immer gleiche Aufkleber „Hilfepunkt für Kids“ ist das Erkennungszeichen, mit dem jetzt im ganzen Kreis Paderborn ein Sicherheitsnetzwerk für Kinder im öffentlichen Raum geknüpft wird. In Bad Lippspringe zeigen die Türschilder das Logo „Hilfepunkt für Kids“ und den grünen Igel „FLINK- Fluchtinsel für Kinder“. Um das Netz noch enger flechten zu können, werden weitere Partner um ihr Mittun gebeten.

Der Friseursalon „Martins Schnippelstübchen“ am Paderborner Lichtenturmweg war einer der ersten Partner und Inhaber Martin Jostmeier ist von der Aktion überzeugt. Eltern und Kinder erhalten jetzt einen speziellen  Informationsbrief über den „Hilfepunkt für Kids“. Eltern, Schulen und Kindergärten können ganz wesentlich zum Schutz der Kinder beitragen, indem sie Kinder mit der Idee und dem Logo vertraut machen. Sie haben die Möglichkeit, z.B. den Schulweg mit dem Kind abzugehen und auf die Hilfepunkte hinzuweisen. Dabei sollten sie das Kind ermutigen, diese Hilfepunkte in Gefahren- oder Konfliktsituationen in Anspruch zu nehmen.

So gingen jetzt Erzieherinnen und Kinder des Kindergartens „Unter dem Regenbogen“ den Weg ab. An „Martins Schnippelstübchen“ wurden sie schnell fündig, denn hier prangt das Hinweisschild gut sichtbar an der Fensterscheibe. Informierte und selbstbewusste Kinder sind besser geschützte Kinder. Mit der Aktion soll die Sicherheit der Kinder im Kreis verbessert und die Zivilcourage sowie das soziale Klima gefördert werden. Es geht darum, dass Kinder verstärkt wahrgenommen und in ihren Sorgen und Nöten ernst genommen werden. Kinder lernen, dass sie sich trauen können, um Hilfe zu bitten, wenn sie diese brauchen. Dass die Erwartungen der
Kooperationspartner realistisch sind, zeigen überaus positive Erfahrungen anderer Städte mit ähnlichen Projekten.
Weitere Informationen unter www.hilfepunkt-fuer-kids.de.