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Faustlos gegen Gewalt – Präventionsrat gegen Gewalt präsentierte Anti-Gewalt-Training für Kinder

Landrat Müller am Rednerpult(ik) Kinder stark machen, ohne dass sie ihre Fäuste dazu brauchen – auf diesen kurzen Nenner lässt sich das Programm „Faustlos“ bringen, das Erzieherinnen, Lehrkräfte und Eltern jetzt auf Einladung des Präventionsrats gegen Gewalt kennen lernen konnten. Landrat Manfred Müller will die Aktion in die Fläche bringen und bot organisatorische sowie finanzielle Unterstützung für Fortbildungen an.

So ermuntert Müller, der den Vorsitz des Präventionsrats gegen Gewalt inne hat, Erziehende zur Teilnahme: „Faustlos ist mehr als Gewaltprävention. Mit dem Programm trainieren und entwickeln Kinder spielerisch ihre sozialen Kompetenzen und erlernen Verhaltensweisen für den friedfertigen Umgang untereinander.“
Dass das so ist und Erfolg hat, beweisen Erfahrungen und wissenschaftlich belegte Untersuchungen an tausenden deutscher und ausländischer Kindertageseinrichtungen und Schulen.
Dr. Andreas Schick, der „Faustlos“ maßgeblich mitent-wickelte und in Deutschland bekannt machte, berichtete von seinen Erfahrungen und wartete mit vielen Beispielen und praktischen Anregungen auf. „Faustlos fördert gezielt, unmittelbar und altersangemessen die sozial-emotionalen Kompetenzen in den Bereichen Empathie, Impulskontrolle und im Umgang mit Ärger und Wut“, machte der Psychologe neugierig und versprach, dass zur Umsetzung in Kindertageseinrichtungen und Schulen Fortbildungen und Materialien helfend zur Verfügung stehen.
Empathie bedeutet, die Gefühle anderer überhaupt wahrzunehmen, sie zu akzeptieren, sich in andere Menschen hinein zu versetzen und angemessen zu reagieren. Impulskontrolle, der zweite Baustein des Projekts, will bewirken, über Probleme nachzudenken und nicht übereilt zu handeln. Und die Einheit „Umgang mit Ärger und Wut“ beinhaltet Stressbewältigungstechniken, Beruhigungsstrategien und Problembewältigungen. Rollenspiele, Filme, und andere Medien helfen bei der Vermittlung im Unterricht. 

Wilder Willi und Ruhiger Schneck

Dass präventive Maßnahmen vor allem die zwei Voraussetzungen Frühzeitigkeit und Kontinuität erfüllen müssen, ist in Fachkreisen unbestritten. „Je früher die Prävention einsetzt, desto größer ist die Wirkung“ lautet der eine Präventionsgrundsatz und nach dem zweiten Kriterium muss erfolgreiche Prävention über die Entwicklungszeit der Kinder hinweg kontinuierlich eingesetzt werden. Deswegen geht es bei „Faustlos“ nicht um punktuelle Projekttage oder -wochen, sondern um eine Einbettung in den Alltag – auch um das Lernen am Modell: das sind erwachsene Vorbilder aus Kindergarten, Schule und Elternhaus. „Faustlos“ ist ein Programm für alle Kinder, nicht nur für verhaltensauffällige oder aggressive Kinder.

Von „Faustlos“ können alle profitieren – auch die lehrenden Erwachsenen. Aufgrund der entwicklungspsychologischen Orientierung von „Faustlos“ stehen für Kinder unter-schiedlicher Altersstufen jeweils speziell auf sie zugeschnittene Materialien zur Verfügung.

„Faustlos“ im Kindergarten
Die für die Arbeit mit Kindergartenkindern benötigten Materialien umfassen ein Handbuch, ein Anweisungsheft (mit 28 differenziert ausgearbeiteten Lektionen), Fotokartons und die beiden Handpuppen „Wilder Willi“ und „Ruhiger Schneck“. Im Anweisungsheft sind sämtliche Lektionen und das konkrete Vorgehen bei deren Umsetzung beschrieben. Das Handbuch enthält zudem die theoretischen Hintergrundinformationen zu „Faustlos“. Der „Wilde Willi“ und der „Ruhige Schneck“ sind in einigen Lektionen die Haupttransporteure der Lerninhalte und werden schnell zu wichtigen Identifikationsfiguren für die Kinder.

„Faustlos“ in der Grundschule
Auch im Grundschulprogramm stehen für die Vermittlung der Lerninhalte Fotos zur Verfügung, die während der eröffnenden Phase der Bildbesprechung an die Wand projiziert werden (im Material sind neben den Overheadfolien zudem „Papierfotos“ enthalten). Die Szenen zeigen Kinder in verschiedenen sozialen Alltags-Situationen. Die 51 Lektionen des Grundschulprogramms sind in einem Anweisungsheft detailliert beschreiben. Im begleitenden Handbuch sind die theoretischen und entwicklungspsychologischen Hintergrundinformationen zum Programm enthalten.

„Faustlos“ in der Sekundarstufe I
Insgesamt besteht das Faustlos- Programm für die Sekundarstufe I aus 31 Lektionen, die drei Levels zugeordnet und als spiralförmiges Curriculum konzipiert sind. Die für die Durchführung des Programms benötigten Materialien umfassen ein Handbuch und einen Materialordner mit den Lektionsanweisungen, zahlreichen Arbeitsblättern, Hausarbeitsblättern, Overheadfolien, Rollenspielkarten und einer DVD mit Videosequenzen. Im begleitenden Handbuch sind die theoretischen und entwicklungspsychologischen Hintergrundinformationen zum Programm enthalten.

In den Lektionsanweisungen sind alle Lektionen in der Reihenfolge der Durchführung detailliert beschreiben.

Den Umgang mit den Materialien und Lerninhalten erlernen die „Faustlos-Referenten“ im Rahmen einer eintägigen Fortbildung.

Nach der Informationsveranstaltung meldete schon knapp die Hälfte der Teilnehmer konkretes Interesse für Fortbildungen in ihrer Kita oder Schule an. Andere Teilnehmer müssen erst noch Rücksprache in ihren Einrichtungen halten.

Weitere Informationen zum Programm unter www.faustlos.de.

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