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„In Spiritus Drama“ – Kunstausstellung im Paderborner Kreishaus

v.l.n.r. Heike Schnittker, Veronika Balz vom Präventionsrat, Angelika Temme, Udalrike Hamelmann, Ulrike-Anette Karsten, Hans-Werner Latz, Landrat Manfred Müller
v.l.n.r. Heike Schnittker, Veronika Balz vom Präventionsrat, Angelika Temme, Udalrike Hamelmann, Ulrike-Anette Karsten, Hans-Werner Latz, Landrat Manfred Müller

Bilder erzählen von Alkohol und Gewalt

(ik) Noch bis zum 30.12.2011 ist zu den normalen Öffnungszeiten im Foyer des Paderborner Kreishauses die Kunstausstellung „In Spiritus Drama“ zu sehen. „Alkohol und Gewalt“ ist das beherrschende Thema, das aus
unterschiedlichen Blickwinkeln und in den verschiedensten Arten gestalterisch dargestellt wird. Präsentiert werden beeindruckende Bilder - gemalt von Kindern und Erwachsenen, die durch Alkohol beeinflusst wurden, entweder durch trinkende Angehörige oder durch eigene leidvolle Konsumerfahrungen – Mit der Ausstellung will der Präventionsrat gegen Gewalt auf die Zusammenhänge von Alkohol und Gewalterfahrung aufmerksam machen und neue Möglichkeiten der Reflexion aufzeigen.

Bei der gut besuchten Eröffnung veranschaulichte Landrat Manfred Müller: „In Spiritus Drama“ – ein Titel, der alles ausdrückt. Unter Alkoholeinwirkung spielen sich Dramen ab. Alkohol ist ein gefährlicher Gewaltkatalysator. Alkohol ist oft die Ursache für Gewalt und Alkohol ist auch oft die Folge von Gewalt.“ Das Zusammenspiel von
Alkohol und Gewalt löst auch im Kreis Paderborn Ärger, Ängste, Leid und Suchtverhalten aus und wurde deshalb  schon in vielen verschiedenen Aktionen des Präventionsrats zum Thema gemacht. Die neueste und  ungewöhnlichste Aktion des Präventionsrats ist diese Ausstellung, mit der ein ganz neuer Zugang zum Thema
gefunden wurde.

„Kunst als Ausdrucksform“ ist die Maxime der Bildergalerie, in die die bekannte Künstlerin Udalrike Hamelmann bei der Vernissage gefühlvoll einführte. „Während des schöpferischen Prozesses bin ich „Ich“. Ich gehe aus mir heraus und bleibe ganz bei mir selbst“, weiß die Künstlerin aus eigener Erfahrung. Hamelmann ist überzeugt, dass Malen ein wichtiger Therapiebestandteil und eine Form der Verarbeitung ist. „Im gestalterischen Prozess
werden Gefühle lebendig, mächtig und schließlich in der bildnerischen Harmonie geordnet und beherrscht“, so die Künstlerin, die vom „Flow“ spricht, „dessen beim Malen entstandene positive Wirkung sich fortsetzt und dem Kreativen Kraft und Selbstbewusstsein zurück gibt“.

„Meine Seele“ – das ausdruckstarke Bild eines Kindes, das in einer suchtbelasteten Familie lebt und im Bild mit bunten und schwarzen Farben die Auseinandersetzung zwischen Licht und Finsternis, zwischen Zuwendung und Gewalt offenbart. Heike Schnittker gelingt es, mit ihren realistischen Bildern erschütternd die dramatischen Momente im Leben eines Kindes und einer Frau zu zeigen, die Gewalt erlebt hat. Sie macht in plastischer Weises deutlich, was Opfer in der Abhängigkeit von Alkohol und Gewalt empfinden und erleben.

Hans Werner Latz geht einen anderen Weg: In verschiedenen Techniken zeichnet er seine Drachen, die mit feinen Mustern und vielen Details zu phantastischen Gebilden wachsen – die Angst, gegen die der Ritter kämpft. Auch die Bilder einiger Frauen aus Haus Widey lassen in Kohlezeichnung auf leuchtenden Farbflächen Sagentiere und Drachen erscheinen.

Das Tier – ein Ausdruck für Gewalt und Angst, dem die Künstlerinnen sich durch das Malen stellen. Symbole benutzt Angelika Temme, die den Menschen in einem Netz von Fäden darstellt. Udalrike Hamelmann: „ Sind es Fäden als Fesseln der Abhängigkeit, Fäden einer Marionette oder verdeutlichen die Fäden, dass Abhängigkeit und Gewalt keinen Platz im sozialen Netz haben?“

Die Landschaften und Pflanzen der Künstlerin Ulrike-Anette Karsten sind Ausdruck einer Welt des Schönen. „Nicht die Angst ist ihr Motiv, sondern die Sehnsucht nach einer entspannten Situation“, interpretiert Hamelmann und fügt hinzu, dass Malen enorme Heilkraft besitzt.

Konzipiert als Wanderausstellung will die Bildergalerie im nächsten Jahr die Reise in den Kreis Paderborn aufnehmen und kann schon jetzt von Interessierten kostenlos gebucht werden, sei es im Rahmen von Unterrichtseinheiten an Schulen, zu Projektwochen in Einrichtungen oder zu Veranstaltungen in Beratungsstellen, in medizinischen Einrichtungen u.v.m. Anfragen können an die Geschäftsstelle des Präventionsrats gegen Gewalt www.praeventionsrat-paderborn.de gerichtet werden.

 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
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