Immobilienrichtwerte (IRW) und Immobilienpreiskalkulator (IPK)
Erstmalige Veröffentlichung eines Immobilienpreiskalkulators auf Grundlage von Immobilienrichtwerten für Ein- und Zweifamilienhäusern und Eigentumswohnungen im Kreis Paderborn (ohne Stadt Paderborn) zum Stichtag 1.1.2021.
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Paderborn hat erstmalig Immobilienrichtwerte sowie Umrechnungsfaktoren, abgebildet in dem ab sofort im Internet frei zur Verfügung stehenden Immobilienpreis-kalkulator, für Ein- und Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen abgeleitet und beschlossen.
Die Immobilienrichtwerte bieten zusammen mit dem Immobilienpreiskalkulator eine fundierte Orientierung auf dem Grundstücksmarkt im Bereich der bebauten Grundstücke und gestalten darüber hinaus den Markt transparenter und übersichtlicher. Mit dem Immobilienpreiskalkulator ist es möglich, schnell und einfach eine Preiseinschätzung für Wohnhäuser und Eigentumswohnungen zu erhalten. Damit reagiert der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Paderborn auf die immer stärkere Nachfrage nach Preisauskünften für bebaute Grundstücke. Aufgrund der hohen Verkaufszahlen im Bereich der bebauten Grundstücke in den letzten Jahren ist es möglich geworden, aussagekräftige Marktdaten abzuleiten. Diese werden der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Das Ergebnis ersetzt jedoch nicht die Verkehrswertermittlung durch ein Gutachten eines Sachverständigen oder des Gutachterausschusses, bildet aber eine Orientierungshilfe zur Wertfindung einer Immobilie.
Ein- und Zweifamilienhäuser - EFH / ZFH
Im Teilmarkt Ein- und Zweifamilienhäuser konnten für alle Städte und Gemeinden des Kreises Paderborn ohne die Stadt Paderborn auf Grundlage tatsächlicher Kaufpreise jeweils ein Immobilienrichtwert pro Stadt/Gemeinde abgeleitet werden.
Mit dem Immobilienpreiskalkulator kann über die folgenden Angaben zum Objekt (wertbeeinflussende Merkmale) ein Schätzwert für die Immobilie (Ein- und Zweifamilienhaus) inklusive Bodenwert ermittelt werden:
Baujahr
Boden/Lagewert in €/m² Bodenrichtwert
Grundstücksgröße in m²
Ergänzende Gebäudeart freistehend oder angebaut (Doppelhaushälfte, Reihenmittel- und Reihenendhaus)
Gebäudestandard * 4 Stufen: “sehr einfach”, “einfach”, “mittel”, “gehoben”
Wohnfläche in m²
* Erläuterungen zum Gebäudestandard finden sich am Ende dieses Textes
Eigentumswohnungen - ETW:
Bei Eigentumswohnungen wurden die Städte/Gemeinden Altenbeken, Bad Wünnenberg, Büren und Lichtenau zu einer Richtwertzone zusammengefasst. In den anderen Städten/Gemeinden des Kreises konnte jeweils ein Immobilienrichtwert pro Gemeinde für Eigentumswohnungen ermittelt werden.
Mit dem Immobilienpreiskalkulator kann über die folgenden Angaben zum Objekt (wertbeeinflussende Merkmale) ein Schätzwert für die Immobilie (Eigentumswohnung) inklusive Bodenwertanteil ermittelt werden:
Baujahr
Boden/Lagewert in €/m² Bodenrichtwert
Anzahl der Wohneinheiten
Wohnfläche in m²
Veröffentlicht sind die Immobilienrichtwerte, der Immobilienpreiskalkulator wie auch die Bodenrichtwerte im Geoportal für den Kreis Paderborn und können dort kostenlos eingesehen werden. In Kürze werden diese Informationen auch über das Landesportal BORIS NRW abrufbar sein.
Zur Immobilienrichtwertkarte und dem Immobilienpreiskalkulator
Eine Fortschreibung der Immobilienrichtwerte erfolgt in Zukunft wie auch bei den Bodenrichtwerten zum 1. Januar des Jahres.
Ansprechpartner Immobilienrichtwerte und Immobilienpreiskalkulator:
Herr Schmalz
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Frau Karhan
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Straße:
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Aldegreverstraße 10-14
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Straße:
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Aldegreverstraße 10-14
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Ort:
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33102 Paderborn
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Ort:
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33102 Paderborn
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Telefon:
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05251 308-6209
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Telefon:
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05251 308-6291
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E-Mail:
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SchmalzP@kreis-paderborn.de
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E-Mail:
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KarhanH@kreis-paderborn.de
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Ansprechpartner für EDV-technische Fragen sind:
Herr Trantow
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Herr Brüggenthies
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Straße:
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Aldegreverstraße 10-14
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Straße:
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Aldegreverstraße 10-14
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Ort:
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33102 Paderborn
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Ort:
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33102 Paderborn
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Telefon:
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05251 308-6204
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Telefon:
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05251 308-6249
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E-Mail:
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TrantowA@kreis-paderborn.de
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E-Mail:
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BrueggenthiesMa@kreis-paderborn.de
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Erläuterungen zum Ausbaustandard von freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern, Doppelhäusern und Reihenhäusern:
Die Ausbaumerkmale der in der folgenden Tabelle aufgeführten Gewerke sind wie folgt anzuwenden:
Standardstufe Tabelle Gebäudestandard gemäß Immobilienpreiskalkulator
1 sehr einfach
2 einfach
3 mittel
4 und 5 gehoben
Tabelle: Beschreibung der Gebäudestandards für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhäuser und Reihenhäuser
Die Beschreibung der Gebäudestandards ist beispielhaft und dient der Orientierung. Sie kann nicht alle in der Praxis auftretenden Standardmerkmale aufführen. Merkmale, die die Tabelle nicht beschreibt, sind zusätzlich sachverständig zu berücksichtigen. Es müssen nicht alle aufgeführten Merkmale zutreffen. Die in der Tabelle angegebenen Jahreszahlen beziehen sich auf die im jeweiligen Zeitraum gültigen Wärmeschutzanforderungen; in Bezug auf das konkrete Bewertungsobjekt ist zu prüfen, ob von diesen Wärmeschutzanforderungen abgewichen wird. Die Beschreibung der Gebäudestandards basiert auf dem Bezugsjahr der NHK (Jahr 2010).
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Standardstufe
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Wägungs- anteil
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1
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2
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3
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4
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5
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Außenwände
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Holzfachwerk, Ziegelmauerwerk; Fugenglattstrich,Putz, Verkleidung mit Faserzementplatten, Bitumenschindeln oder einfachen Kunststoffplatten; kein oder deutlich nicht zeitgemäßer Wärme- schutz (vor ca. 1980)
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ein-/zweischaliges Mauerwerk, z.B. Gitterziegel oder Hohlblocksteine; verputzt und gestrichen oder Holzverkleidung; nicht zeitgemäßer Wärmeschutz (vor ca. 1995)
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ein-/zweischaliges Mauerwerk, z.B. aus Leichtziegeln, Kalk- sandsteinen, Gas- betonsteinen;Edelputz; Wärmedämmverbund- system oder Wärme- dämmputz (nach ca. 1995)
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Verblendmauerwerk, zweischalig, hinter- lüftet, Vorhangfassade (z.B. Naturschiefer); Wärmedämmung (nach ca. 2005)
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aufwendig gestaltete Fassaden mit kon- struktiver Gliederung (Säulenstellungen, Erker etc.), Sichtbeton- Fertigteile, Naturstein- fassade,Elemente aus Kupfer-/Eloxalblech, mehrgeschossige Glasfassaden; Dämmung im Passiv- hausstandard
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Dach
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Dachpappe, Faserzementplatten/ Wellplatten; keine bis geringe Dachdämmung
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einfache Betondachsteine oder Tondachziegel, Bitumschindeln; nicht zeitgemäße Dachdämmung (vor ca. 1995)
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Faserzement- schindeln, beschichtete Betondachsteine und Tondachziegel, Folienabdichtung; Rinnen und Fallrohre aus Zinkblech; Dachdämmung (nach ca. 1995)
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glasierte Tondachzie- gel, Flachdachausbil- dung tlw. als Dach- terrassen;Konstruktion in Brettschichtholz, schweres Massiv- flachdach; besondere Dachformen, z.B. Mansarden-, Walm- dach; Aufsparren- dämmung, überdurch- schnittliche Dämmung (nach ca. 2005)
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hochwertige Eindeck- ung z.B. aus Schiefer oder Kupfer, Dachbe- gründung, befahrbares Flachdach; aufwendig gegliederte Dachland- schaft, sichtbare Bogendachkonstruk- tionen; Rinnen und Fallrohre aus Kupfer; Dämmung im Passivhausstandard
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Fenster und Außentüren
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Einfachverglasung; einfache Holztüren
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Zweifachverglasung (vor ca. 1995); Haustür mit nicht zeitgemäßem Wärme- schutz (vor ca. 1995)
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Zweifachverglasung (nach ca. 1995), Rollläden (manuell); Haustür mit zeitge- mäßem Wärmeschutz (nach ca. 1995)
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Dreifachverglasung, Sonnenschutzglas, aufwendigere Rahmen, Rollläden (elektr.); höherwertige Türanla- gen z.B. mit Seitenteil, besonderer Einbruchschutz
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große feststehende Fensterflächen, Spezialverglasung (Schall- und Sonnen- schutz); Außentüren in hochwertigen Materialien
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Innenwände und -türen
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Fachwerkwände, einfache Putze/ Lehmputze, einfache Kalkanstriche; Füllungstüren, gestrichen, mit einfachen Beschlägen ohne Dichtung
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massive tragende Innenwände, nicht tragende Wände in Leichtbauweise (z.B. Holzständerwände mit Gipskarton), Gipsdielen; leichte Türen, Stahlzargen
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nicht tragende Innenwände in massiver Ausführung bzw. mit Dämmmaterial gefüllte Ständerkon- struktionen; schwere Türen, Holzzargen
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Sichtmauerwerk, Wandvertäfelungen (Holzpaneele); Massivholztüren, Schiebetürelemente, Glastüren, strukturierte Türblätter
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gestaltete Wandabläufe (z.B. Pfeilervorlagen, abgesetzte oder ge- schwungene Wand- partien); Vertäfelungen (Edelholz, Metall), Akustikputz, Brand- schutzverkleidung; raumhohe aufwendige Türelemente
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11
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Decken- konstruktion und Treppen
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Holzbalkendecken ohne Füllung, Spalierputz; Weichholztreppen in einfacher Art und Ausführung; kein Trittschallschutz
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Holzbalkendecken mit Füllung, Kappen- decken; Stahl- oder Hartholztreppen in einfacher Art und Ausführung
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Beton- und Holz- balkendecken mit Tritt- und Luftschallschutz (z.B. schwimmender Estrich); geradläufige Treppen aus Stahl- beton oder Stahl, Harfentreppe, Trittschallschutz
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Decken mit größerer Spannweite, Decken- verkleidung (Holz- paneele/ Kassetten); gewendelte Treppen aus Stahlbeton oder Stahl, Hartholztreppen- anlage in besserer Art und Ausführung
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Decken mit großen Spannweiten, gegliedert, Decken- vertäfelungen (Edelholz, Metall); breite Stahl- beton-, Metall- oder Hartholztreppenanlage mit hochwertigem Geländer
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Fußböden
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ohne Belag
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Linoleum-, Teppich-, Laminat- und PVC- Böden einfacher Art und Ausführung
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Linoleum-, Teppich-, Laminat- und PVC- Böden besserer Art und Ausführung, Fliesen, Kunststeinplatten
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Natursteinplatten, Fertigparkett, hoch- wertige Fliesen, Terrazzobelag, hoch- wertige Massivholz- böden auf gedämmter Unterkonstruktion.
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hochwertiges Parkett, hochwertige Natursteinplatten, hochwertige Edelholzböden auf gedämmter Unterkonstruktion
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5
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Sanitär- einrichtungen
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einfaches Bad mit Stand- WC, Installation auf Putz, Ölfarbenanstrich, einfache PVC-Boden- beläge
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1 Bad mit WC, Dusche oder Badewanne; einfache Wand- und Bodenfliesen, teilweise gefliest
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1 Bad mit WC, Dusche und Badewanne, Gäste WC; Wand- und Bodenfliesen, raumhoch gefliest
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1 - 2 Bäder mit tlw. zwei Waschbecken, tlw. Bidet/ Urinal, Gäste-WC, bodengleiche Dusche; Wand- und Bodenfliesen; jeweils in gehobener Qualität
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mehrere großzügige, hochwertige Bäder, Gäste-WC; hoch- wertige Wand- und Bodenplatten (ober- flächenstrukturiert, Einzel- und Flächendekors)
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9
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Heizung
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Einzelöfen, Schwerkraftheizung
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Fern- oder Zentral- heizung, einfache Warmluftheizung, einzelne Gasaußen- wandthermen, Nachtstromspeicher-, Fußbodenheizung (vor ca. 1995)
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elektronisch gesteuerte Fern- oder Zentralheizung, Niedertemperatur- oder Brennwertkessel
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Fußbodenheizung, Solarkollektoren für Warmwasser- erzeugung, zusätzlicher Kaminanschluss
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Solarkollektoren für Warmwasser- erzeugung und Heizung, Blockheiz- kraftwerk, Wärmepumpe, Hybrid-Systeme; aufwendige zusätzliche Kamin- anlage
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9
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Sonstige technische Ausstattung
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sehr wenige Steckdosen, Schalter und Sicherungen, kein Fehlerstrom- schutzschalter (Fl- Schalter), Leitungen teilweise auf Putz
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wenige Steckdosen, Schalter und Sicherungen
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zeitgemäße Anzahl an Steckdosen und Lichtauslässen, Zählerschrank (ab ca. 1985) mit Unterverteilung und Kippsicherungen
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zahlreiche Steckdosen und Lichtauslässe, hochwertige Abdeckungen, dezentrale Lüftungen mit Wärmetauscher, mehrere LAN- und Fersehanschlüsse
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Video- und zentrale Alarmanlage, zentrale Lüftung mit Wärme- tauscher, Klimaanlage, Bussystem
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6
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Der Gutachterausschuss
für Grundstückswerte
im Kreis Paderborn
Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Paderborn