STAY GOLD - SC Paderborn 07 unterstützt Kampagne gegen Komatrinken und Gewalt

(ik) STAY GOLD – ist der Titel einer bundesweiten Polizei-Kampagne gegen exzessiven Alkoholkonsum und Gewalt, die auch im Kreis Paderborn Aufmerksamkeit erregt. STAY GOLD heißt: „Etwas trinken ist okay – zu viel trinken ist absolut uncool!“ Der Präventionsrat gegen Gewalt, der Arbeitskreis Suchtprävention und das Aktionsbündnis „Kein Alkohol in Kinderhand“ zeichnen dafür verantwortlich. Und auch der SC Paderborn 07 zeigt mit „STAY GOLD“ Flagge. „Mit dem SCP 07 haben wir einen wichtigen Partner gewonnen,“ ist Landrat Manfred Müller überzeugt. „Über den Sport und seine Idole können wir positive Botschaften versenden, denn wir erreichen junge Menschen nicht mit Verboten oder dem erhobenen Zeigefinger. Vorbilder und Trendsetter sind gefragt. Diese Kampagne ist jugendnah und eindringlich.“

Vor dem Spiel gegen Koblenz stellte der Landrat sich deswegen auf dem Spielfeld den Fragen von Jürgen Lutter. „Wir wollen aufmerksam machen und aufklären“, ist sein Ansinnen. Martin Hornberger, Geschäftsführender Vizepräsident des SCP 07, unterstreicht: „Der SCP 07 will ein Signal setzen. Fußball ist Sport und Spaß. Übermäßiger Alkoholkonsum oder gar Gewalt haben in unserem Sport nichts zu suchen. Dafür stehen wir mit der Aktion.“

Position bezieht der Fußballverein schon seit Saisonbeginn. Seitdem laufen in der Energieteam-Arena Video-Spots – nicht schön, aber aufrüttelnd! 3 Spots, 3 Szenarien. Die einzelnen Storys demonstrieren einprägsam, was alles unter übermäßigem Alkoholeinfluss passieren kann. Ein Beispiel: König Fußball regiert und alle freuen sich. Richtig blöd, wenn man sich trotzdem zulaufen lässt und im eigenen Erbrochenen landet….
STAY Gold geht neue Wege und weckt Emotionen. Die gegensätzlichen Darstellungen in Spots, auf Plakaten und auf Bierdeckeln machen vieles klar:

• Jubelnde Fußballfans im Stadion auf der einen, ein total Alkoholisierter, der inmitten seines Erbrochenen sitzt, auf der anderen Seite.
• Euphorische Partyfans stehen einem blutig geschlagenen Gesicht gegenüber.
• Ein attraktiver junger Mann steht einem in der Ecke liegenden Volltrunkenen, der sich eingenässt hat, gegenüber.
• Fröhlich tanzende Frauen auf der einen, eine halbnackt auf einer Parkbank liegende Betrunkene auf der anderen Seite.

Damit wird das Problem auf den Punkt gebracht. Wer zu viel trinkt, stellt sich ins Abseits – wer trinkt, bis er sich erbricht, ist weder cool noch schick, sondern macht sich lächerlich. Die Aktion veranschaulicht, dass man vielleicht kurzfristig im Mittelpunkt steht, nachher aber bildlich gesehen in der Gosse liegt. Und so verkehrt sich die angestrebte Anerkennung in Mitleid und Ekel.
Mit dem Motto „Don’t drink too much – STAY GOLD“ fordert die Kampagne junge Menschen auf, nicht zu viel zu trinken und sich selbst treu zu bleiben. „STAY GOLD setzt auf Genuss mit Verstand“, verdeutlicht Landrat Müller.

Wie akut das Thema ist, zeigt der Drogenbericht der Bundesbeauftragten für das Jahr 2008: Komasaufen gehört bei vielen Jugendlichen weiterhin zum Alltag. Mehr als 20 Prozent der Minderjährigen sind im vergangenen Jahr mindestens einmal pro Monat betrunken gewesen, so heißt es im Bericht. Fast jeder zehnte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren weist einen riskanten oder gefährlichen Alkoholkonsum auf. Mehr als 23.000 Kinder und Jugendliche wurden stark betrunken und teils bewusstlos ins Krankenhaus gebracht – so viele wie nie zuvor.
Alkohol ist nicht nur gesundheitsschädigend, sondern in vielen Fällen auch Gewalt auslösend. Im Jahr 2008 ermittelte die Polizei im Kreis Paderborn 708 Tatverdächtige von Gewaltdelikten; 38 % von ihnen standen bei der Tat unter Alkoholeinfluss. Die Anzahl der alkoholisierten jugendlichen Tatverdächtigen erhöhte sich deutlich von 96 im Jahr 2007 auf 130 im Jahr 2008 und erreichte damit einen neuen Höchstwert. Auch die Gewalt gegen Polizeibeamte hat zugenommen. Gegen 120 Personen wurde wegen Widerstands ermittelt, 83 von ihnen waren bei der Tat alkoholisiert.

Weitere Informationen unter www.polizei-beratung.de und www.staygold.eu.