Bierdeckel-Kampagne gegen Komasaufen und Gewalt beim Bezirksjungschützentag

Jungschützen, Arbeitskreis Suchtprävention und Präventionsrat eng im Verbund

(ik) STAY GOLD – ist der Titel der bundesweiten Polizei-Kampagne gegen exzessiven Alkoholkonsum und Gewalt, die jetzt auch den Kreis Paderborn erreicht. STAY GOLD heißt: „Etwas trinken ist okay – zu viel trinken ist absolut uncool!“

Der Arbeitskreis Suchtprävention, der Präventionsrat gegen Gewalt und das Aktionsbündnis „Kein Alkohol in Kinderhand“ zeichnen für diese Aktion verantwortlich. „Mit den Bezirksjungschützen tritt ein wichtiger Partner in Aktion,“ freut sich Landrat Manfred Müller, der Schirmherr der Kampagne, über das Engagement der Jungschützen. „Es ist wichtig, dass die Vorsitzenden des Schützenverbandes sich dem Jugendschutz verpflichtet fühlen, denn sie sind Vorbild und nah am Geschehen.“

Die Jungschützen des Elsener Schützenvereins, sind sich dieser Verantwortung bewusst und stehen dafür ein. So ist die Auftaktveranstaltung für das Kreisgebiet beim Bezirksjungschützentag in Elsen am Samstag, den 25. April, gut platziert. Immer wieder warnen und informieren die Fachleute von Polizei, Jugendämtern und Suchtkrankenhilfe vor übermäßigem Alkoholkonsum und vor den damit verbundenen Gefahren. „Wir erreichen junge Menschen nicht, wenn wir allein mit Verboten oder dem erhobenen Zeigefinger agieren. Die Kampagne ist jugendnah und eindringlich“, ist Landrat Müller überzeugt.

Die Aktion STAY Gold geht neue Wege und weckt Emotionen mit Plakaten, Video-Spots und Biedeckeln. Hunderte von Bierdeckeln liegen deshalb am Samstag für die Jungschützen aus etwa 28 Vereinen auf den Tischen im Bürgerhaus Elsen. Die Bierdeckelform der Bildmotive und die Striche am Rand stellen die Verbindung zum Alkoholkonsum her. „Wir wollen das Problem auf den Punkt bringen: Wer übermäßig trinkt, stellt sich selbst ins Abseits – zumindest schwinden Ansehen und Respekt. Oft gipfelt übermäßiger Alkoholkonsum zudem in Gewalt,“ ist der Landrat überzeugt.

Die einprägsamen Motive der Kampagne zeigen darum die Schattenseiten des exzessiven Alkoholkonsums und führen jungen Menschen vor Augen, dass Trinken alles andere als „cool“ ist. Die Fotos leben von den gegensätzlichen Darstellungen:

• Euphorische Partyfans stehen einem blutig geschlagenen Gesicht gegenüber.
• Jubelnde Deutschlandfans im Stadion auf der einen, ein total Alkoholisierter, der inmitten seines Erbrochenen sitzt, auf der anderen Seite.
• Ein attraktiver Mann mit gestähltem Körper steht einem in der Ecke liegenden Volltrunkenen, der sich eingenässt hat, gegenüber.
• Fröhlich tanzende Frauen auf der einen, eine halbnackt auf einer Parkbank liegende Betrunkene auf der anderen Seite.

Die Meinung des Arbeitskreises Suchtprävention fasst Veronika Balz von der Suchtkrankhilfe der Caritas zusammen: „Die Kampagne soll sensibilisieren und über die schädlichen Folgen des Alkoholkonsums aufklären, denn Alkohol ist ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Jugendliche und Heranwachsende“.

Peter Gall von der Kreispolizeibehörde weiß: „Generell gilt für unter 16-Jährige und junge Fahrer – kein Alkohol!“ Ina Jäger, Kreisjugendamt, ergänzt: „Es muss ins Bewusstsein dringen, dass Betrunkene nicht attraktiv sind. Die angestrebte soziale Anerkennung verkehrt sich irgendwann in Ekel und Mitleid.“ Und Marco de Luca vom Aktionsbündnis „Kein Alkohol in Kinderhand“ bringt es auf den Punkt: „STAY GOLD setzt auf Genuss mit Verstand“

Diese Aktion bleibt nicht einmalig. Langfristig werden auch Gewerbetreibende und Festveranstalter mit der Kampagne angesprochen. Sie können einen wichtigen Beitrag für eine andere „Festkultur“ leisten. So gibt es speziell für sie ein Merkblatt über aktuelle Regelungen zur Alkoholabgabe, über Sanktionen und negative Konsequenzen.

Das Merkblatt, ein interaktiver Alkohol-Abgabe-Trainer sowie spezielle Informationen für Eltern finden sich im Internet unter www.polizei-beratung.de und www.staygold.eu.