„Gewalkohol“ - Fachtag mit Referat und Workshops

(ik) „Gewalkohol“ – unter diesem Titel lädt der Präventionsrat gegen Gewalt am 28. April 2010 um 13.15 Uhr ins Liborianum Paderborn ein. Ein Fachreferat und Diskussionen in vier Arbeitsgruppen stehen dann auf dem Programm. Landrat Manfred Müller, der Vorsitzende des Präventionsrats: „Unser Fachtag bietet viele Informationen zu den Wechselwirkungen von Alkohol und Gewalt und zeigt Lösungen, Reaktions- und Interventionsmöglichkeiten.“ Und weiter: „Schon mit dem Titel der Tagung „Gewalkohol“ wird deutlich, dass Alkoholkonsum und Gewaltausbrüche eng miteinander verbunden sind. Alkohol ist ein gefährlicher Gewalkatalysator.“

Bestätigt wird diese Einschätzung von Professor Dr. Michael Klein von der Katholischen Hochschule NRW, der in seinem Einführungsreferat „Die Zwillinge Alkohol und Gewalt und ihre Familiengeschichte“ das Thema beleuchtet. Professor Klein, Psychotherapeut und Fachmann für Suchtforschung und Sozialpsychologie, unterstreicht: „Viele wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und gewalttätigen Handlungen gibt. Dabei sind die Wechselwirkungen ein hochkomplexes Thema. Es gilt, viele Fragen zu klären - zum Beispiel, wie stark der Einfluss anderer Faktoren wie Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft ist.“

Recht deutlich sind die Aussagen der polizeilichen Kriminalstatistik: Im Jahr 2009 standen im Kreis Paderborn bei leichten Körperverletzungsdelikten 37% der Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss, bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung waren es sogar 47%. Wurden die gefährlichen und schweren Körperverletzungsdelikte in der Öffentlichkeit begangen, war sogar jeder zweite Täter alkoholisiert. Mit dem Alkoholkonsum kann Schluck für Schluck die Selbstkontrolle weichen und es kann zu Gefühls- oder gar Gewaltausbrüchen kommen. Besonders betrunkene Männer schlagen dann schon einmal – oft nach verbalem Streit – die Faust ins Gesicht ihres Gegenübers.

Landrat Müller: „Das Thema „Alkohol und Gewalt“ ist ein drängendes Problem, dem wir uns mit Aufklärung, Vorbeugung und Repression stellen. Ich lade alle Interessierten zu diesem wichtigen Fachtag ein.“ Speziell in den vier Workshops des Fachtags behandeln Fachleute aus Suchtmedizin und Suchtprävention das Thema, suchen Antworten und bieten Hilfen.

Für die Veranstaltung gibt es noch einige Restplätze; Anmeldungen sind bis zum 16.4. per email beim Sozialdienst Katholischer Frauen (peitz@skf-paderborn.de) möglich. Weitere Informationen unter www.praeventionsrat-paderborn.de. und Tel.: 05251 306-1130.