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1. Couragetag des Präventionsrats gegen Gewalt

(ik) Der Kreis Paderborn zeigte Flagge für Zivilcourage und gegen Gewalt. „Zeig Mut, schau hin und tu was“ war das Motto des Präventionsrats gegen Gewalt, der am Samstag, dem 25. April im Berufskolleg Schloß Neuhaus den 1. Couragetag veranstaltete. An diesem Tag wurden von 11 bis 15 Uhr die
Themen Zivilcourage und Gewaltverhinderung von vielen Seiten beleuchtet. Landrat Manfred Müller, der Vorsitzende des Präventionsrats: „Wir wollen die Bevölkerung zum Hinsehen und Handeln motivieren und aufklären, wie sich jeder gefahrlos einmischen kann. Wegsehen ist keine Lösung und  Helfen ist Ehrensache.“


Er versprach eine breite Palette von Informationen, Beratungen, Beispielen und erklärte weiter: „Bei Zivilcourage denken die meisten Menschen an bedrohliche Situationen wie Schlägereien, Belästigungen oder andere Gewalttaten und daran, dass wieder einmal nicht geholfen wurde. Doch beginnt Zivilcourage schon viel früher
und im Kleinen, wenn z um Beispiel ein Mitschüler benachteiligt wird, jemand ausgegrenzt oder belästigt wird oder beleidigende „Stammtischparolen“ laut werden“. In seinem Fachreferat „Wegsehen kann jeder…., aber helfen auch!“ forderte Prof. Dr. Herbert Scheithauer aus Berlin genau dazu auf und legte dar, dass Zivilcourage nicht
bedeutet, den Helden zu spielen. Er ging der Frage nach, warum nicht geholfen oder Position bezogen wird, er erläuterte die Bedeutung von couragiertem Verhalten, regte zur Auseinandersetzung mit dem Thema an und wies Alternativen zum Wegsehen auf. Das soziale Miteinander und die Verantwortungsübernahme waren die zentralen Aspekte seines Vortrags. Der Präventionsfachmann gab auch ganz konkrete Empfehlungen, indem er seine Erfahrungen mit den Vorbeugeaktionen „Papilio“ und „fairplayer“, die sich gegen Kinder- und Jugendgewalt richten, schildert. „Fairplayer“ geht einen anderen Weg als viele andere, die ihre Maßnahmen direkt an die Täter oder ausschließlich an die Opfer von Schulgewalt richten. Die größte Gruppe der Beteiligten, die potenziellen Helfer und die „Wegseher“ werden angesprochen. „Fairplayer“ setzt bei den Gründen an, die davon abhalten, Hilfe zu
leisten. Lehrerinnen und Lehrer werden fortgebildet, um Kurse des „fairplayer-Projekts“ in Schulen durchzuführen.


In ganz anderer Form setzte sich das Hein-Knack-Jugendtheater im Stück „Schweinebacke“ mit Gewalt und Courage auseinander. Laut, schrill, lustig regte der Schauspieler Heinz Diedenhofen Kinder und Jugendliche an, über das eigene Sozialverhalten, aber auch über die eigene Lebensweise nachzudenken und Verantwortung zu übernehmen für das, was man sich und anderen antut. Worum es ging? Der dicke Max war verschwunden. Er hatte es nicht mehr ausgehalten, jeden Tag in der Schule geärgert zu werden. Die Eltern schalteten die Polizei ein. Die Suche lief auf Hochtouren und besonders Jan geriet unter Druck. Er hatte Max immer “Schweinebacke” genannt und ihn sogar bedroht und erpresst. Aber war alles nicht immer nur ein Spaß? War Max einfach nur zu empfindlich? Jan begab sich auf seine Spur. Er informierte sich dabei auch übers Dick-Sein, über Bewegung, Ernährung, über eine gesunde Lebensweise. Und am Ende wusste er selber nicht mehr so genau, wer hier eigentlich wirklich die “Schweinebacke” war. Das Stück verband die Themenbereiche Ärgern, Zanken, Mobben und Übergewicht, Ernährung und gesunde Lebensweise. Es regte an, über das eigene Sozialverhalten, aber auch über die eigene Lebensweise nachzudenken und Verantwortung zu übernehmen für das, was man sich und anderen antut. So lachten die jungen und älteren Zuschauer mal laut auf, um im nächsten Moment mucksmäuschenstill nachdenklich zu sein. Das Stück bewies, dass mit einer gehörigen Portion Spaß und der direkten Einbeziehung des Publikums auch problematische Themen behandelt werden können.


Dass schon eingemischt, geholfen und auseinandergesetzt wird, bewiesen bemerkenswerte Projekte von Kindern und Jugendlichen. Aufschlussreiche selbst gedrehte Videos, Bilder, Plastiken, Collagen und Ausarbeitungen reichten die jungen Leute zum Wettbewerb „Präventionspreis für Zivilcourage“ ein. Die Juroren Ferdinand Klingenthal, Prof. Dr. Dr. Martin Hörning, Schulrätin Rita Lackmann, der Künstler Hermann Reichhold und Kriminaloberrat Jochen Brauneck waren begeistert, wie intensiv und kreativ sich die Wettbewerbsteilnehmer mit dem Thema auseinandergesetzt hatten und wie sie ihre Arbeiten präsentierten. So war den Juroren bei der Vielschichtigkeit der Beiträge die Entscheidung über die Preisvergaben nicht leicht gefallen.


Am Couragetag wurde die Arbeit der jungen Teilnehmer mit der Prämierung und vielen attraktiven Preisen öffentlich honoriert. Die Mitglieder des Präventionsrats und die Juroren waren sich einig über die Wichtigkeit, den jungen Leuten ein Forum zu bieten, ihnen für ihre Arbeit zu danken und sie in ihrem Tun zu bestärken. Die
bemerkenswerten Wettbewerbsbeiträge waren während der gesamten Veranstaltung ausgestellt und regten hoffentlich andere zur Nachahmung an.


Hier die Gewinner:

Gedenktag 2. April in Wewelsburg

Verein wider das Vergessen und für Demokratie e.V.

150 Euro Geldpreis

Dieser Name ist Programm. Zweck des Vereins ist die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewalt in Wewelsburg sowie die Förderung der politischen und sozialen Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zur Stärkung demokratischen Verhaltens. Mit vielen Aktionen setzt sich der Gedenktag 2. April
immer wieder für demokratisches Bewusstsein und gegen jede Form von rechter und anderer Gewalt ein. Mittlerweile hat der Verein 85 Mitglieder, überwiegend aus Wewelsburg und dem Kreis Paderborn. Seine besondere Aufgabe sieht der Verein in der Gestaltung des jährlichen Gedenktages am Mahnmal auf dem Appellplatz des ehemaligen KZ Niedernhagen. Dies geschieht in Kooperation mit Schulen und Verbänden. Dazu gehören mindestens zwei Seminare vor Ort, um den historischen Kontext zu erfassen. Danach wird nach einer kreativen Umsetzung gesucht. Im Jahr 2009 gab es szenische Darstellungen aus Max Frisch „Andorra“, die das Thema Schuld auf vielfältige Weise zum Ausdruck brachten. So weit wie möglich, werden Überlebende zu den Gedenkfeiern eingeladen. Außerdem finden jährlich Fahrten zu anderen Gedenkstätten statt.

Helene-Weber-Schule, Kl. 12 A

200 Euro

Im Rahmen eines Unterrichtsprojekts haben sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema Rechtsextremismus auseinandergesetzt. Pro und Contra des Parteienverbots der NPD waren ebenso Thema wie die Abgrenzung von Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus und Neonazismus. Die erarbeiteten Ergebnisse visualisierten sie, so dass sie zur Präsentation für den Wettbewerb umfangreiche Plakate mit vielen  Hintergrundinformationen erstellten. Diese überaus informative Ausstellung wurde bereits im Foyer der Schule gezeigt und soll anderen Schülerinnen und Schülern wichtige Aspekte über den Rechtsextremismus vermitteln
und sie sensibilisieren.

Goerdeler Gymnasium, Geschichts-AG, Jahrgangsstufe 11

Teilnehmerplätze Kletterabenteuer

Besuch bei der Polizei

Die AG beschäftigte sich mit dem Thema Kindheit und Jugend in der NS-Zeit in Paderborn. Zu diesem Thema erstellten sie ein Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv zwei Koffer, die an Paderborner Schulen zum Einsatz kommen sollen. Zum 66. Jahrestag der Flugblattaktion der Geschwister Scholl machten die Schülerinnen und
Schüler mit einer Flugblattaktion in der Schule auf das Thema Zivilcourage aufmerksam. Als Leitmotto wählten die jungen Leute einen Ausspruch von Hans Scholl „Was aber tut das deutsche Volk?“ Mit der Aktion regte die Gruppe die Mitschülerinnen und Mitschüler zum Nachdenken an und bewiesen am Beispiel der Geschwister Scholl, die Bedeutung der Zivilcourage.

Hauptschule Niederntudorf/Wewelsburg

200 Euro

Besuch bei der Polizei

In der Schule wurden etliche Maßnahmen zum Thema Zivilcourage und NSProphylaxe durchgeführt. Im Einzelnen handelte es sich dabei beispielsweise um Theater gegen Rechts mit der Spiel- und Theaerwerkstatt Villigst
Eine Bürgerfunksendung Zeitzeugengespräche Autorenlesungen u.a. Das Jüdische Museum Berlin war zu einem Workshop zum Thema „So einfach war das –Jüdische Kindheit und Jugend in Deutschland seit 1945“. Die Schule gestaltete die Gedenkfeier zur Reichsprogromnacht in Salzkotten mit und wird sich in den Jahren 2010 und 2011 am Gedenktag 2. April in Wewelsburg beteiligen. Außerdem bewirbt die Schule sich um das Siegel „Schule ohne Rassismus“.

Gymnasium St. Michael, Kl. 10 a

150 Euro

Besuch bei der Polizei

Unter dem Titel „Man müsste einer späteren Generation Bericht geben“ haben mehrere Schülerinnen der 10. Klasse des Gymnasiums St. Michael am 10.11.08 zum Gedenken an die Opfer der Reichsprogromnacht für die Mitschülerinnen einen Moment der Stille und der Erinnerung angeboten. Zunächst sammelten sie Hintergrundwissen und unterschiedlichste Ideen. In der abgedunkelten Eingangshalle der Schule stellten sie mit Teelichtern einen Judenstern dar, um die Aufmerksamkeit der anderen Schülerinnen zu wecken. Dann berichteten sie von den menschenverachtenden Geschehnissen und ungeheuren Ausmaßen der Reichsprogromnacht in Paderborn. Aus der Pausenaktion entstanden viele Diskussionen und die Idee, eine Ausstellung zu  Rechtsextremismus zu machen.

Gesamtschule Elsen, Kl. 9a und 9c

200 Euro

Besuch bei der Polizei

Der Kunstkurs der Jahrgangsstufe 9 setzte sich mit dem Thema Zivilcourage gestalterisch auseinander, indem sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema mit unterschiedlichen bildnerischen Techniken näherten. So sind zwei Fotoserien, eine Tonplastik, eine Materialcollage, ein Plakat und diverse Vorschläge für die Buttongestaltung entstanden. Die Beiträge wirken durch sich selbst.

Hauptschule Georg, Präsentation des Streitschlichterprogramms

16 Eintrittskarten BVB

Besuch bei der Polizei

14 Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Georg wurden in einer umfangreichen Ausbildung zu Streitschlichterinnen und Streitschlichtern ausgebildet, um bei schulischen Konflikten schlichtend eingreifen zu können. Die Jungen und Mädchen präsentierten für den Wettbewerb ihre Arbeit in Form einer Fotowand und visualisierten ihre Motivation sowie die wesentlichen Inhalte ihrer Tätigkeit.

Jugendtreff „Unter dem Regenbogen“, Kaukenberg

22 Karten SC Paderborn 07

Besuch bei der Polizei

Im Rahmen des Projekts „respect me“ wurden die Jugendlichen über mehrere Monate zur Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt motiviert und ihre Handlungskompetenz erweitert. Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte drehten im Rahmen des Projekts einen Kurzfilm über ihr Wohnumfeld in Paderborn, stellten Gewalt-Szenen sowie Lösungsmöglichkeiten nach und reflektierten in Interviews mit verschiedenen Gesprächspartnern die Situationen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik sowie durch die schauspielerische Darstellung und das damit verbundene Rollenverständnis (Täter-Opfer-Helfer) wurden die Jugendlichen sensibilisiert und ihre Empathie gefördert. Aus der anfänglichen resignativen Einstellung entwickelte sich nachhaltig eine motivierte Haltung, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen und zur Verbesserung beizutragen.

Jugendtreff Sennelager

Teilnehmerplätze Kletterabenteuer

Besuch bei der Polizei

Mitglieder des Jugendtreffs Sennelager haben sich im Rahmen des wöchentlich stattfindenden Jungentages intensiv mit dem Thema Gewalt auseinandergesetzt. Die Jungen spielten im Rollenspiel jeweils Opfer, Täter und Helfer. Danach wurde besprochen, wie sie sich in den einzelnen Rollen gefühlt haben, und es wurden Lösungen entwickelt. Es ging um die Aspekte Weggucken, Selbst zum Opfer werden beim Versuch zu helfen, Richtiges Helfen.
Schließlich drehten die Jungen selbstständig ein Video in Form des „Happy Slappings“ und stellten es im  Youtube ein, um es möglichst vielen Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen.

Gymnasium St. Michael, Jahrgangstufe 8

Besuch der Wewelsburg mit Themenführung

Besuch bei der Polizei

Im Gymnasium St. Michael wird seit dem Schuljahr 2003/2004 in allen Klassen der Jahrgangsstufe 8 ein Kurs Selbstbehauptung/Selbstverteidigung durchgeführt und ist mittlerweile fester Bestandteil des Schulprogramms. Die Teilnehmerinnen sollen lernen, Belästigungs- und Angriffssituationen zu erkennen und ihnen wirkungsvoll zu
begegnen. Es geht dabei in 10 Unterrichtseinheiten um folgende Inhalte:
Gefahren erkennen und vermeiden, Kommunikation und Taktik, Flucht, Selbstverteidigungstechniken. Alle Mädchen, die bisher am Kursprogramm teilgenommen haben, sind mit Spaß und viel Motivation bei der Arbeit; sie bringen sich selbst und ihre Erfahrungen intensiv ein.

Sertürner Schule, Streitschlichter der Jahrgangsstufe 8

8 Eintrittskarten SC Paderborn 07

Besuch bei der Polizei

In jedem Schuljahr werden sechs Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe acht zu Streitschlichtern ausgebildet. Die Ausbildung umfasst 11 Unterrichtseinheiten zu je 1,5 Zeitstunden und wird von der Schulsozialarbeiterin durchgeführt. Dabei erlernen die Jugendlichen das Mediationsverfahren, Kommunikationstechniken und erhalten Informationen zu den Hintergründen von Konflikten. Die Streitschlichterausbildung gibt den Jugendlichen Techniken an die Hand, wie Konfliktsituationen aktiv gelöst werden können. Dieses versetzt sie in die Lage, Mitschüler aktiv im Schulalltag bei der Bewältigung des Zusammenlebens zu unterstützen. Das Motto lautet: Flagge zeigen gegen Streit.

Realschule am Niesenteich, Kl. 6c

Besuch der Wewelsburg und Themenführung

Besuch bei der Polizei

Die farbenprächtigen Bilder sind das Ergebnis einer Unterrichtsreihe „Schrift, Schriftgestaltung“ im Fach Kunst und Behandlung des Themas Zivilcourage im Fach Religion.


Kathrin Wensker und Alina Rings-Nessel, 11 und 12 Jahre

Ferienfreizeit „Alles Paletti“ in Paderborn

Die Mädchen reflektierten den Amoklauf von Winnenden und visualisierten ihre Gedanken und Ängste auf einem Plakat. Die gestalterische Auseinandersetzung fördert die Verarbeitung des Geschehens und soll  Verantwortungsträger für die Unsicherheiten und Nöte der Kinder sensibilisieren.


Judith Meding und Mareen Kalis, 11 und 12 Jahre

Ferienfreizeit wahlweise Österreich oder Föhr

Die beiden Mädchen entwickelten zunächst ein Plakat, mit dessen Hilfe sie in der Universität Paderborn und später in verschiedenen Haushalten in Schloß Neuhaus Interviews zum Thema Zivilcourage durchführten. Die Interviewergebnisse wiederum verarbeiteten sie in einer sehr informativen Foto-Collage. Weiterhin schrieben die
Mädchen ein Rollenspiel, das sie von Mitschülerinnen und Mitschülern aufführen ließen und filmten. Durch diese Inszenierung schafften sie es, die Mitschülerinnen und Mitschüler ebenfalls für das Thema zu sensibilisieren. Zivilcourage in ihrer reinsten Form bewiesen mehrere Männer und Frauen aus dem Kreis Paderborn, die in den letzten Monaten mit ihren mutigen Taten vorbildhafte Zeichen setzten. Sie retteten andere Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen oder trugen dazu bei, Straftäter dingfest zu machen. „Diese Menschen haben nicht weggesehen, sondern zeigten Mut, schauten hin und halfen anderen. Diesen „Helden des Alltags“ gebührt unsere Anerkennung. Ihnen können wir nicht genug für ihren selbstlosen Einsatz danken“, lauteten darum die lobenden Worte von Landrat Müller. Die öffentliche Ehrung dieser besonders couragierten Menschen war darum
ein bedeutender Programmpunkt des Couragetages und den Mitgliedern des Präventionsrat ein besonderes Anliegen.


Geehrt wurden:

Hans-Georg Wehnert

Am 18.07.08 betrat ein maskierter Täter die Volksbank Delbrück-Hövelhof in 33129 Delbrück, Thülecke 12 und forderte die Herausgabe von Bargeld. Um den Täter zeitlich zu binden, legte Herr Wehnert bewusst langsam zunächst 5-Euro-Scheine in die Durchreiche, beruhigte ihn beständig verbal, ging dann aber auf die weiteren Forderungen nach großen Banknoten ein, zumal während der Geldherausgabe ein weiterer Bankkunde bedroht wurde. Den Überfall hatte der Hausmeister bemerkt, der unbemerkt den Schalterraum verlassen und telefonisch die Polizei alarmieren konnte. Beim Verlassen des Bankgebäudes bemerkte er vor dem Haus ein abgestelltes Motorrad, das ihm verdächtig vorkam. Er vermutete, dass es sich hierbei um das Fluchtfahrzeug des Täters handelte und versteckte das nicht verschlossene Fahrzeug. Nachdem der Täter die Bank verlassen hatte, ging auch Herr Wehnert vor das Bankgebäude, um Fluchtmittel und Fluchtrichtung festzustellen. Vor der Bank lief ihm
der Täter wieder entgegen. Herr Wehnert hatte zwischenzeitlich erfahren, dass das Fluchtfahrzeug versteckt worden war und stellte fest, dass der Täter deswegen deutlich irritiert war. Aufgrund dieser Einschätzung und da der Täter ihn offensichtlich nicht als den Kassierer wieder erkannt hatte, sah Herr Wehnert eine günstige Gelegenheit zur Festnahme des Täters. So verpasste er dem Täter völlig überraschend einen Bodycheck, indem er mit seinem gesamten Körpergewicht in ihn hineinlief und mit der Faust heftig in das Visier des Motorradhelms schlug, so dass der Täter zu Fall kam. Auf dem Boden liegend, hatte der Täter allerdings noch immer die Schusswaffe in der Hand. Herr Wehnert warf sich auf den Täter und drückte die Hand mit der Schusswaffe auf den Boden. Sehr schnell kamen andere Passanten hinzu, die gemeinsam mit Herrn Wehnert bis zum Eintreffen der Polizei den Täter auf dem Boden fixierten.


Stefan Bruns

Am 28.02.09 beobachtete Herr Bruns an der Mörickestraße in Paderborn einen jungen Mann, der mit zwei Taschen von einer gestikulierenden alten Dame weglief. Aufgrund der Gesamtumstände vermutete er einen Handtaschenraub und reagierte schnell. Mit seinem Geländewagen verfolgte er den Täter über Bordstein und
Grünstreifen und im weiteren Verlauf zu Fuß, als der Täter auf das Grundstück eines Hauses lief. Er lief hinter dem Flüchtenden her, konnte ihn schließlich stellen und festhalten. Dann alarmierte er die Polizei und übergab ihn den Polizeibeamten.

Rudolf Glücke, Manfred Ahle, Elke Ahle, Björn Ahle

Am 08.03.08, ca. 05.30 Uhr, bemerkten Passanten Rauchentwicklung aus dem Dachgeschoss des Hauses Stemberg 2 in Wewer und machten den Hausbewohner Manfred Ahle darauf aufmerksam. Nachdem Herr Ahle andere Hausbewohner alarmiert hatte, liefen er und Rudolf Golücke sofort zur Dachgeschosswohnung, aus der eine Stimme um Hilfe rief. Gemeinsam trat man die Tür ein und stellte starke Rauchentwicklung in der Wohnung fest. Herr Golücke, der Angehöriger einer Betriebsfeuerwehr ist, lief trotz der Rauchentwicklung in die Wohnung, holte einen Jugendlichen, der ein Kleinkind an der Hand hielt, aus den Räumen und übergab die Kinder Herrn Ahle. Anschließend lief er erneut in die Wohnung und barg aus dem Kinderzimmer einen Säugling. Elke Ahle kümmerte sich bis zum Eintreffen der Rettungskräfte um die Kinder.

Albert Althaus

In der Nacht des 13.04.08 wurde Herr Althaus durch Nachbarn auf eine starke Rauchentwicklung im Haus Nikolaustr. 8 in 33142 Büren aufmerksam gemacht. Herr Althaus, der Hausbesitzer, der sofort die Wohnung aufsuchte und ebenfalls starke Rauchentwicklung feststellte, fand den leblos in einem Sessel sitzenden Wohnungsinhaber vor. Er zog den Leblosen aus der Wohnung, der mit einer starken Rauchvergiftung in das Nikolauskrankenhaus eingeliefert wurde.

Polizeioberkommissar Peter Klaaßen

Auf dem Weg zum Dienst kam POK Klaaßen in der Nacht zum 09.12.07 in Schloß Neuhaus in der Residenzstraße an einem brennenden Haus vorbei. Schnell erkannte er , dass sich in dem Haus noch Personen befanden und rannte kurz entschlossen in das brennende Haus. Einem Rollstuhlfahrer war die Flucht nach draußen versperrt, weil er die Haustür nicht mehr komplett öffnen konnte. POK Klaaßen nahm den 41jährigen Mann auf seine Schultern und trug ihn hinaus. Kurz nach der Rettung zündeten Rauchgase, sodass eine Erdgeschosswohnung in Flammen aufging.


Polizeikommissar Peter Gremmel, Polizeikommissar Markus Rose

Am Nachmittag des 15.09.08 wurden die Polizeibeamten Gremmel und Rose zum Brand eines Wohnhauses in Bad Lippspringe, Triftstraße, gerufen. Beim Eintreffen stellten sie in einer Wohnung, in der sich offensichtlich noch eine Person befand, sehr starke Rauchentwicklung fest. Sie kletterten über eine Leiter in die Wohnung
und schafften es, eine gehbehinderte 87jährige Frau aus ihrem Schlafzimmer ins Freie zu tragen. Ohne die Hilfe der beiden Beamten wäre es der alten Dame unmöglich gewesen, ihre Wohnung zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.

Polizeioberkommissar Ralf Sandforth, B.O.S.S.- Mitarbeiterin Astrid Struck-Oppel, B.O.S.S.-Mitarbeiter Wolfgang Oppel

Am 19.03.09 sahen POK Sandforth, Astrid Struck-Oppel und Wolfgang Oppel am Frankfurter Weg in Paderborn mitten auf der Gegenfahrbahn einen Pkw stehen. Astrid Struck-Oppel sah im Vorbeifahren, dass hinter dem Steuer jemand zusammengesackt war. Die Beamten reagierten sofort, zogen den Bewusstlosen aus dem Auto und begannen mit Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung. Das schnelle und beherzte Handeln rettete dem Mann, der einen Herzinfarkt erlitten hatte, wahrscheinlich das Leben.

Während des gesamten Couragetages konnten die Besucher sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“ bei den verschiedensten Präventionsgremien und Beratungseinrichtungen über Verhaltensmöglichkeiten, Hilfe und Unterstützung informieren. Dabei konnten sie sich ein eigenes Bild von den vielen Angeboten machen und die Gelegenheit der Diskussion nutzen. In lobenden Worten äußerten sich die Besucher über die Veranstaltung, die sie durchweg als lebendig, informativ und auch lustig empfunden hatten. Besonders positiv bewerteten sie sowohl die Programmvielfalt wie die öffentlichen Auszeichnungen; viele Teilnehmer baten um Wiederholung des „Couragetages“ in den nächsten Jahren.

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

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