Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)

Ab Donnerstag Warnstufe Rot: Abkühlen und Schwimmen in Baggerseen, erst recht mit Alkohol im Blut, ist lebensgefährlich

Kreis Paderborn (krpb). In Baggerseen schwimmt der Tod mit. Allein in den vergangenen zwei Wochen ließen ein 41-Jähriger und ein 50-Jähriger an einer unbeaufsichtigten Stelle im Lippesee sowie im Paderborner Habichtsee ihr Leben. Die nächste Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 34 C ist bereits im Anmarsch. Für den morgigen Donnerstag hat der Deutsche Wetterdienst „Warnstufe Rot“ ausgegeben. Landrat Manfred Müller warnt deshalb erneut vor dem Baden in Baggerseen. Wer Abkühlung sucht, ist im Freibad auf der sicheren Seite. „Wenn plötzlich die Kräfte schwinden oder Muskelkrämpfe sich einstellen, ist dort der rettende Beckenrand in Griffnähe und eine Badeaufsicht zur Stelle“, so Müller. Bei den schweißtreibenden Temperaturen ist auch viel Trinken angesagt. Doch Hände weg vom Alkohol: Wer alkoholisiert schwimmt, erhöht das Risiko eines Kreislaufkollapses.

Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Georg Alles erläutert, was im Körper passiert, wenn ein völlig verschwitzter und „aufgeheizter“ Mensch ins Wasser springt: „Durch einen im Menschen angelegten Reflexmechanismus kann es im ungünstigen Fall zu einer Bewusstlosigkeit kommen, die z.B. durch Herz-Rhythmus-Störungen und Gefäßsteuerungsvorgänge im Körper zu Stande kommen. Man spricht hier auch von einem atypischen Ertrinken bzw. dem Badetod“, so Alles. Die Mediziner nennen das auch den „leisen Tod". Die Menschen gehen ohne Kampf unter.

Deshalb gilt: Langsam ins Wasser steigen, sich an das Wasser „gewöhnen“. Auch sollte niemand mit vollem Magen geschweige denn unter Alkoholeinfluss sich in die Fluten begeben. 

Warum Baden im Baggerseen so gefährlich ist

Die Gefahren lauern unter der Oberfläche. Bereits alte Bau- und Betonteile oder Stromkabel machen das Baden zum unkalkulierbaren Risiko. Die Ufer sind nicht befestigt und können steil abfallen. Eiskalte Unterströmungen und die fehlende Sichttiefe sind weitere Gefahrenmomente. Schwimmer können leicht in Panik geraten, wenn sie plötzlich in kalte Wasserschichten geraten oder keinen Grund mehr unter den Füßen spüren. Das „mal eben in den See springen“ wird vielen zum Verhängnis, weil die Kräfte schwinden oder Krämpfe bzw. Herz-Kreislauf-Beschwerden sich einstellen. Fehlende Badeaufsichten und mangelnde Rettungseinrichtungen rächen sich genau in diesen Momenten. "Geht der Betroffene unter, haben die Rettungskräfte aufgrund des trüben Wassers nur eine kleine Chance, den verunglückten Badenden überhaupt zu finden und zu retten", sagt Dirk Nölting, Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale mit Sitz in Büren-Ahden.


Wer einen Badeunfall beobachtet, sollte umgehend die 112 wählen. Im Kreis Paderborn sind alle Baggerseen oder sonstigen Gewässer, die erfahrungsgemäß im Sommer aufgesucht werden, mit Schildern versehen. Dort sind Orts- und Kennziffern aufgedruckt. Bei der Meldung des Notfalls an die Kreisfeuerwehrzentrale über die 112 sollte diese Kennziffer genannt werden. Sie hilft den Rettungseinsatzkräften, den Unglücksort schneller zu finden.

 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden

 
RAL Gütezeichen
Vorbildliches Europa-Engagement als „Europaaktive Kommunen“