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Pressemeldung vom 25.03.2015

Wie Vielfalt gelingt: Kreis Paderborn auf dem Weg zur Inklusion - Informationsveranstaltung „ Vielfalt fördern: Gestaltung einer inklusiven Bildungsregion“ im Berufskolleg in Schloß Neuhaus mit über 90 Teilnehmern -

Kreis Paderborn (krpb). Jedes Kind ist anders. Jede Mutter oder jeder Vater weiß das. Und so, wie man in einer Familie versucht, jedem Kind gerecht zu werden, will Inklusion genau das in Klassenzimmern hinbekommen. Kinder mit unterschiedlichen Interessen und Potenzialen, mit und ohne Förderbedarf, sollen gemeinsam lernen und trotz aller Unterschiedlichkeit dabei individuell gefördert werden. „Wir wollen insbesondere auch Schulen darin unterstützen, genau das im Alltag zu verwirklichen“, erklärt Landrat Manfred Müller. Mit der Veranstaltung „Vielfalt fördern: Gestaltung einer inklusiven Bildungsregion“ gab der Kreis Paderborn den Startschuss für Fortbildungsangebote für Schulen, die den Bildungseinrichtungen helfen sollen, ihre Schul- und Unterrichtsentwicklung inklusiv zu gestalten.

Über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen ins Berufskolleg Schloß Neuhaus. „Wir freuen uns, dass so viele Menschen sich für das Thema Bildung interessieren und unserer Einladung gefolgt sind“ sagte der Leiter des Bildungs- und Integrationszentrum, Dr. Oliver Vorndran.

Bereits im November 2013 war mit mehr als 150 Fachleuten unter Federführung des Bildungs- und Integrationszentrums des Kreises Paderborn gemeinsam mit dem Schulamt des Kreises Paderborn ein Leitbild entwickelt worden, das den Rahmen für die Umsetzung bildet. „Wir sind der einzige Kreis, der in NRW bereits ein solches Leitbild verabschiedet hat“, betont der Landrat.

Müller erläuterte zu Beginn, dass der Kreis eine Steuerungsgruppe Inklusion eingerichtet habe, die fachlich breit aufgestellt sei. Kitas und Schulen, Fachberater, Schulaufsicht, kommunale Einrichtungen, Wohlfahrtsverbände und die Universität Paderborn seien darin vertreten, um nach und nach die Themen aus dem Leitbild zu konkretisieren und umzusetzen. Auch biete man gemeinsam mit der Schulaufsicht und dem Kompetenzteam zusätzliche Fortbildungen für Grundschulen und weiterführende Schulen an.
Fortbildungsprogramme und jene drei Schulen, die in einem ersten Schritt daran teilnehmen, wurden mit der Überreichung der Plakette „Vielfalt fördern“ geehrt. Im Einzelnen sind das die Sekundarschule Fürstenberg, die Gesamtschule Bad Lippspringe-Schlangen sowie die Realschule Schloß Neuhaus, die sich nun auf den Weg machen. „Vielfalt fördern“ ist ein Projekt, das gemeinsam vom Land NRW und der Bertelsmann Stiftung entwickelt wurde. Es soll Schulen der Sekundarstufe I darin unterstützen, besser mit der wachsenden Heterogenität ihrer Schülerinnen und Schüler umzugehen. Die Fortbildung „Systemisch steuern“ bietet Praxishilfen für Schulleitungen und Steuergruppen für die optimale Verzahnung von Unterrichts- und Schulentwicklung.

Wiltrud Thies, Mitglied der Expertenkommission „Inklusive Bildung“ der Deutschen UNESCO-Kommission referierte zum Thema „Inklusiver Unterricht: alles für alle?“ „Vielfältige Ängste bremsen uns und verändern nichts“, betonte Thies. Inklusiver Unterricht sei der „bessere“ Unterricht für alle Lernenden, weil alle anders verschieden seien und alle von differenzierten Lernangeboten profitierten.

Hintergrund: Seit 2009 ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen auch für Deutschland verbindlich. Sie soll u.a. auch das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne besonderen Förderbedarf zum Regelfall machen. Dazu muss ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen gewährleistet werden. Das auf breiter Basis entwickelte Leitbild „Inklusive Bildung“, das im November 2013 von 150 Akteuren entwickelt und verabschiedet wurde, bildet den Orientierungsrahmen für die Gestaltung der Bildungsregion Paderborn. Ziel ist es, eine individuelle und kontinuierliche Förderung mit verlässlichen Bezugspersonen sicherzustellen sowie Kompetenzen und Ressourcen zu bündeln.

 

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