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04. Oktober 2018

Renommierter britischer Historiker Neil Gregor informierte sich in der Wewelsburg

Hochkarätiger Besuch in der Wewelsburg: Der renommierte britische Historiker Neil Gregor informierte sich in der „Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945“ über das Konzept des Kreismuseums. Ihn interessierte besonders, wie man in der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ mit den schwierigen architektonischen Hinterlassenschaften der historischen Gebäude vor Ort und den originalen Objekten aus der Zeit des Nationalsozialismus umgeht.

Historiker Neil Gregor zu Gast in der Wewelsburg 
Wie geht man mit architektonischen Hinterlassenschaften aus der NS-Zeit um? Museumsleiterin Kirsten John-Stucke (links im Bild) und Dipl. Pol./ Dipl. Arch. Markus Moors (ganz rechts im Bild), wissenschaftlicher Mitarbeiter, erläuterten dem britischen Historiker Neil Gregor ihr Konzept (Foto: Kreismuseum Wewelsburg)

Der an der University of Southampton lehrende Wissenschaftler arbeitet zurzeit im Auftrag der Stadt Nürnberg an einem Gutachten zur künftigen Nutzung der Tribüne auf dem Zeppelinfeld des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes der NSDAP. Er zeigte sich sichtlich beeindruckt von der Arbeit des Kreismuseums und nahm nach eigenem Bekunden zahlreiche Anregungen für seine Aufgabe in Nürnberg mit. „Vor allem das gestalterische und pädagogische Konzept des Museums für die beiden vom SS-Architekten Hermann Bartels entworfenen Räume im Nordturm der Wewelsburg überzeugten ihn sehr“, sagt Kirsten John-Stucke, Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg. Ziel der Ausstellungsmacher war es, beiden Räumen, sowohl der „Gruft“ als auch dem „Obergruppenführersaal“, das Mystische zu nehmen. Neonazis oder rechter Gesinnung nahestehende Besucherinnen und Besucher sollten die von KZ-Häftlingen zwangsweise erbauten Räume nicht als Wallfahrtsort und ideologischen Bezugspunkt für sich nutzen. Das gelingt durch orangefarbene Sitzsäcke im Obergruppenführersaal und einen Bilderzyklus des in Büren geborenen Künstlers Josef Glahé zum Gedenken an die Opfer der SS-Gewalt.

Neil Gregor wird am 19. September 2019 zu einem Vortrag nach Wewelsburg zurückkehren. Im kommenden Jahr veranstaltet das Kreismuseum eine ganze Reihe von Vorträgen namhafter britischer Historikerinnen und Historiker wie etwa David Blackbourn, Mary Fulbrook, Mark Jones oder Elizabeth Harvey. Im Sommer 2019 wird Wewelsburg die letzte Station der Wanderausstellung „Briten in Westfalen seit 1945“ sein, die gegenwärtig durch Westfalen tourt.

 
 
 

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