05. November 2019
Der Paderborner Tafel-Gründer Uwe Hoffmann erhielt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Niemand muss in Deutschland hungern: Diesen Satz hören Uwe Hoffmann und seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer immer wieder in ihrem Alltag. Er antwortet stets: Armut wohnt auch gleich nebenan.
Die Idee der Tafel hat ihn überzeugt: Überschüssige Lebensmittel werden im Handel und bei Herstellern eingesammelt und an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen verteilt. Auch die spendenden Lebensmittelhändler profitieren davon: Sie übernehmen soziale Verantwortung, sparen Entsorgungskosten und tragen dazu bei, dass hochwertige Lebensmittel nicht einfach auf dem Müll landen. Zu Beginn ruhte fast die gesamte Verantwortung auf Hoffmanns Schultern: Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie Sponsoren mussten gefunden werden. Gleichzeitig kümmerte er sich um die notwendige Infrastruktur wie passende Räumlichkeiten, Kühlvorrichtungen und Fahrzeuge. Viel Mühe und Arbeit stecken im Aufbau des Vereins, die gesamte Infrastruktur musste mit der wachsenden Zahl an Kunden über all die Jahre Schritt halten. Aufgrund zunehmender gesundheitlicher Probleme hat ein Geschäftsführer zwischenzeitlich einen großen Teil der Aufgaben übernommen. Hoffmann kümmert sich jetzt vor allem um die Repräsentation und Akquise von Spenden.
Hoffmann kooperiert auch mit der Bahnhofsmission und versorgt diese mit Lebensmitteln, die von dort aus an Bedürftige weitergegeben werden. Im Laufe der Jahre hat er innerhalb der Tafel eine Kleiderkammer integriert, damit auch Kleidung und Haushaltstextilien günstig weitergegeben werden können. Beim „Runder Tisch der Armut“ ist Hoffmann von Anfang an dabei. Hier arbeiten soziale Institutionen, Vereine und Verbände sowie Einrichtungen der evangelischen und katholischen Kirche von Paderborn seit 2006 Hand in Hand, um Betroffenen umfassend zu helfen. Ziel ist es, gemeinsam Flagge zu zeigen für den Einsatz gegen Armut und Ausgrenzung. Hoffmann kann vieles aus seinem Alltag bei der Tafel einbringen. Und hilft auch hier ganz praktisch: Fehlen ein Stuhl oder Zelt, kümmert er sich. Bleibt Verpflegung über, nimmt er diese mit zur Tafel.
Wie will man eigentlich Kindern erklären, dass der Wohlstand da draußen scheinbar nicht für alle reicht? Diese Frage beschäftigte Hoffmann all die Jahre. Vor allem in der Weihnachtszeit mit all ihrem Glanz sei es doch unerträglich, Kindern sagen zu müssen, dass für Weihnachtsgeschenke kein Geld da sei, meint er. Hilfe ist auch hier seine Antwort. Seit 2006 läuft die jährliche Weihnachtspäckchenaktion. Landrat Manfred Müller ist seit 2009 Schirmherr der Tafel Paderborn und der Aktion „Fröhliche Weihnachten für alle“: Jene, die sich leisten können, packen ein Weihnachtspäckchen für jene, die es nicht so gut getroffen haben. Gespendet werden können haltbare Lebensmittel, kleine Überraschungen und Spielzeug für Kinder. Alle gespendeten Päckchen werden von Ehrenamtlichen an Bedürftige ausgegeben.
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