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21. Januar 2020

Mehr Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten im Emstal

Maßnahmen der Naturschutzbehörden werden bis Ende Februar umgesetzt

Nur in einem kleinen Gebiet (schraffierter Kreis) im Naturschutzgebiet Moosheide fühlen sich die Pflanzen der Feuchtheide wohl.  
Nur in einem kleinen Gebiet (schraffierter Kreis) im Naturschutzgebiet Moosheide fühlen sich die Pflanzen der Feuchtheide wohl.

Der Rundblättrige Sonnentau, die Faden-Binse oder die Echte Glockenheide – diese Pflanzenarten stehen allesamt auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Eine kleine Fläche im Emstal westlich des Emser Kirchwegs in Hövelhof im Naturschutzgebiet Moosheide bietet diesen Pflanzen ideale Lebensbedingungen und zählt deshalb zu den schutzwürdigen Lebensräumen. Es handelt sich um eine sogenannte Feuchtheide, der Standort ist besonders nährstoffarm und sonnig. Nun wird das Areal ausgeweitet. Dafür beginnen in Kürze Pflegearbeiten auf rund 3.000 Quadratmetern, die bis Ende Februar abgeschlossen sein werden.

Die seltene Kreuzkröte soll größeren Lebensraum erhalten, um ihr langfristiges Überleben zu sichern Fotograf: Guido Sachse 
Die seltene Kreuzkröte soll größeren Lebensraum erhalten, um ihr langfristiges Überleben zu sichern Fotograf: Guido Sachse

Die Fläche gehört dem Kreis Paderborn und wird aktuell nicht bewirtschaftet. Im Bereich östlich der jetzigen Feuchtheide wird in den nächsten Wochen die obere Bodenschicht abgehoben. Einzelne vorhandene Gehölze und Stümpfe müssen entfernt werden. So werden neue Standorte geschaffen, auf denen sich die Pflanzen der Feuchtheide wohlfühlen und ausbreiten können. Außerdem wird ein 900m² großer Tümpel angelegt. Schon vor einigen Jahren legte der Kreis Paderborn im Emstal ein Gewässer an, das seitdem von zahlreichen Amphibien und Libellenarten besiedelt wurde.

„Unter anderem können wir hier heute die seltene Kreuzkröte nachweisen. Die Tiere werden sich im neuen Gewässer vermehren und weiter ausbreiten. Durch die Maßnahme wird ihr langfristiges Überleben im Gebiet sichergestellt“, freut sich Martin Hübner, Umweltdezernent des Kreises Paderborn.

 
Die Maßnahme ist Teil des Naturschutzprojekts „Atlantische Sandlandschaften“ der Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, das vom LIFE-Programm der Europäischen Union gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, die Bestände besonders gefährdeter, charakteristischer Lebensräume und Arten des nordwestdeutschen Tieflands in den europaweit bedeutsamen NATURA 2000-Gebieten zu schützen und zu fördern. Projektträger der Maßnahme ist die Bezirksregierung Münster, die mit dem Kreis Paderborn kooperiert.
 
 
 

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