10. November 2023
Auszeichnungen gehen nach Paderborn, Delbrück, Borchen und Salzkotten
Die Bedrohungen für Umwelt und Klima nehmen zu. Umso wichtiger, dass sich Menschen dafür einsetzen, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen.
Um die Bevölkerung zu motivieren, sich für den Umwelt- und Klimaschutz stark zu machen, hat der Kreis Paderborn im Jahr 2021 einen Preis ins Leben gerufen. Dieser dient neben der Wertschätzung für umgesetzte Maßnahmen und Projekte auch dazu, ihre Bedeutung hervorzuheben.
Im Paderborner Kreishaus wurden jetzt 5 Preisträger mit dem diesjährigen Umwelt- und Klimaschutzpreises des Kreises Paderborn ausgezeichnet. Gemeinsam freuen sie sich über ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 6.000 €.
Ein Projekt, das zeigt, dass Umwelt- und Klimaschutz in jeder Branche möglich ist, zeigt „Klima und Sport beim SCP 07“. Seit 2021 bietet der SC Paderborn 07 im Rahmen der Nullsieben Bildungszone einen außerschulischen Lernort im Stadion an. Workshops zu den Themen „Klima“ und „Sport“ dienen dazu, auf innovative Weise die Bedeutung von Nachhaltigkeit zu beleuchten und dies in einem Kontext, der die Begeisterung von Jugendlichen weckt.
„Sport und Bildung zu verbinden ist eine geniale Idee, denn gerade das Stadion und der Fußball üben eine besondere Faszination auf junge Menschen aus“, betont Laudator und Landrat Christoph Rüther im Rahmen der Preisverleihung. Angesprochen sind junge Menschen aus verschiedenen Schultypen der Region im Alter von 14 bis 17 Jahren.
„In einer Zeit, in der der Klima- und Umweltschutz eine immer größere Bedeutung erlangt, ist es von entscheidender Bedeutung, innovative Ansätze zu entwickeln, um junge Menschen für dieses wichtige Thema zu gewinnen“, so Rüther.
Wieviel Kraft in einer Gemeinschaft stecken kann, zeigt auch die Klimaallianz Delbrück. Ihre Gründung im letzten Jahr markiert den Beginn einer spannenden Reise. Über 70 unterstützende Personen aus Unternehmen, der Bürgerschaft, Vereinen und Institutionen kamen zusammen, um wichtige Ziele zu realisieren.
„Das Projekt zeugt von der eindrucksvollen Kraft der Gemeinschaft und zeigt, dass durch vereinte Anstrengungen mehr erreicht werden kann“, erklärt Landrat Christoph Rüther.
Das Besondere neben dem eigentlichen Tun ist die parteiübergreifende Zusammenarbeit. Ihr Erfolg zeigt sich zum einen in der Aufstockung der Stelle des Klimaschutzmanagers der Stadtverwaltung Delbrück von einer Halbtagsstelle auf eine Ganztagsstelle. Darüber hinaus hat die Gemeinschaft Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Schaffung eines regionalen Energiemixes festgelegt. Die Verantwortlichen möchten mit ihrer Arbeit der Energiekrise entgegenwirken, Ökonomie und Ökologie in Einklang bringen und das aus Delbrück und für Delbrück.
Ein weiteres Paradebeispiel für Engagement im Klima- und Umweltschutzbereich ist die Gruppe Borchen der Gemeinschaft für Naturschutz im Bürener Land e.V.
Ihre Mitglieder setzen sich mit einer Vielzahl von Projekten für den Schutz und Erhalt bedrohter Arten ein.
„Die Liste ihrer beeindruckenden Taten ist lang“, erklärt der Landrat im Paderborner Kreishaus. So wurde zum Beispiel ein alter Felsenkeller im Mallinckrodtpark in ein Winterquartier für Fledermäuse umgebaut. Ein Schwalbenturm bietet neue Brutmöglichkeiten. Steinkauz- und weitere Nistkästen unterstützen seltene Arten, ihre Population zu steigern. Gemeinsam mit der Gemeinde Borchen wurde darüber hinaus ein Pilotprojekt angestoßen: vor Ort werden Feldränder geschützt, an denen sich Schmetterlingsraupen entwickeln. „Zusätzlich zu bereits umgesetzten Projekten gibt es noch eine beeindruckende Liste neuer Projekte, die derzeit in Planung sind“, erklärt Rüther. So werden gläserne Bushaltestellen künftig gegen Vogelschlag gesichert und in Büren eine Streuobstwiese angelegt.
„Mit unermüdlichem Einsatz tragen die Verantwortlichen der Kita Pusteblume aus Salzkotten die Ideale des Umwelt- und Klimaschutzes in die Herzen und Köpfe von Kindern, Familien und Fachkräften“, würdigte Landrat Christoph Rüther im Rahmen seiner Laudatio das Bestreben der Erzieherinnen vor Ort. „Absolut verdient dürfen Sie sich über den ersten Sonderpreis freuen, der in der Geschichte des Umwelt- und Klimaschutzpreises des Kreises Paderborn verliehen wurde“, so Rüther. 1.500 € fließen somit nach Salzkotten. Dort haben sich Klein und Groß mit dem Thema Müll auseinandergesetzt und darüber gestaunt, was sich aus vermeintlich wertlosen Materialien erschaffen lässt. Darüber hinaus erzeugt die Kita mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und einem GPS-gesteuerten Photovoltaik-Automaten, der sich nach der Sonne ausrichtet, ihren eigenen Strom. „Ein Beispiel, dass den Kindern schon früh deutlich macht, wie wichtig erneuerbare Energien sind“, so Rüther.
Weiter geht´s mit Kleinprojekten zum Schutz von Insektenarten und Ernährung aus saisonalen und regionalem Anbau. Unterstützung erhielten die Kita-Angestellten u.a. von der Stadt Salzkotten und der BNE-Arbeitsgruppe im Kreis Paderborn.
Neben dem Umweltgedanken fördert die Einrichtung auch die körperliche Aktivität und Gesundheit von Klein und Groß. Familien und Mitarbeitende werden motiviert, auf das Auto zu verzichten und stattdessen alternative Verkehrsmittel zu benutzen. „Das geht auch schon früh mit Trampeltrecker, Dreirad und Co.“, so Rüther.
Zum Stichwort Sonderpreis legt der Kreis Paderborn am Abend noch einmal mit 1.500 € nach. Denn auch die Kita Regenbogen, ebenfalls aus Salzkotten, darf sich über einen zweiten Sonderpreis freuen. Motiviert wurden unter der Überschrift „Wetten, dass…?“ auch hier Familien dazu, das Auto stehen zu lassen und den Weg zur Kita umweltfreundlich zurückzulegen.
Gemeinsam wurden klimafreundliche 47.145 km zurückgelegt. „Wetten, dass…? hat sich zu einem Gemeinschaftsprojekt entwickelt, das mittlerweile über Trägergrenzen hinweg Einzug in 14 Einrichtungen im Stadtgebiet gehalten hat.
Als Anreiz wurden im Stadtgebiet im Mai dieses Jahres rund 7.000 Bäume gepflanzt. „Die Einbindung der Bevölkerung und die Unterstützung seitens der Sponsoren unterstreicht die breite Zustimmung in der Gemeinschaft“, erklärt Rüther.
„Die Bandbreite der diesjährigen Preisträger zeigt wieder einmal, dass jeder Einzelne, unabhängig von seinem Alter einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten kann. Umwelt und Klima sind unser gemeinsames Erbe. Es liegt in unser aller Verantwortung, sie zu schützen“, so der Landrat abschließend.
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