Unterstützung in Krisenzeiten durch das Kreisjugendamt

Wenn Eltern sich trennen, geraten Kinder oft in einen belastenden Loyalitätskonflikt – zwischen Mutter und Vater hin- und hergerissen. Das Kreisjugendamt erwies sich dabei für viele Familien als zentrale Anlaufstelle. Bereits im vergangenen Jahr führte das Jugendamt 71 Beratungsgespräche, in diesem Jahr sind es schon 73.

„Kinder brauchen in der Trennungssituation besondere Aufmerksamkeit und ein sensibles Umfeld“, betont Günther Uhrmeister, Amtsleiter des Kreisjugendamtes Paderborn. Oft kommt es vor, dass ihre Bedürfnisse zwischen elterlichen Konflikten untergehen. Wichtig ist es, dass Eltern ihre Konflikte eigenständig lösen und so den Kindern unnötigen Stress ersparen.

Auch nach einer Trennung oder Scheidung bleibt die Verantwortung für die Kinder bestehen – Vater und Mutter bleiben Eltern, selbst wenn sie getrennte Wege gehen. Diese gemeinsame Elternschaft ist entscheidend für die gesunde Entwicklung der Kinder, die oft mit Verlustängsten auf die Trennung reagieren und die Beziehung zu beiden Elternteilen benötigen.

Das Kreisjugendamt arbeitet bei der Beratung eng mit den Erziehungsberatungsstellen der Caritas sowie dem Freien Beratungszentrum zusammen. Gemeinsam begleiten sie Eltern als „Familien-Lotse“ durch die schwierige Phase und erarbeiten Lösungen, die im Sinne der Kinder stehen. Ziel ist es, die Eltern zu einer einvernehmlichen Regelung zu führen – weg von gerichtlichen Auseinandersetzungen hin zu einer „außergerichtlichen Elternvereinbarung“. Diese regelt wichtige Punkte zum Umgang und schafft Orientierung für alle Beteiligten. Seit rund einem Jahr gibt es zudem Gruppenangebote für getrennte Eltern. Ziel ist dabei immer, das Kind wieder in den Fokus zu rücken und den Blick für die Bedürfnisse des Kindes zu stärken.

„Im besten Fall bleiben Eltern gemeinsam für ihre Kinder verantwortlich“, so Ingrid Müller, stellvertretende Amtsleiterin Kreisjugendamt, weiter. Sollte jedoch eine einvernehmliche Lösung nicht auf Anhieb gelingen, bleibt das Jugendamt eine dauerhafte Anlaufstelle und bietet auch in schwierigen Fällen Unterstützung. Das Kreisjugendamt ist für betroffene Familien unter der Telefonnummer 05251 308 5188 erreichbar.