26. Januar 2024
Schulterschluss Fachkräfte-Kompass lädt Unternehmen zum Lunch ein
Fachkräfte werden gesucht – überall. Unbesetzte Stellen und eine alternde Belegschaft stellen die Unternehmen von heute vor neue Herausforderungen. „Wir tun gemeinsam alles dafür, dass die Arbeitnehmenden in der Region die passenden Arbeitgeber finden und umgekehrt“, betont Landrat Christoph Rüther. Er spricht damit aus, was auch die Verantwortlichen der insgesamt sechs Institutionen unterschreiben, die sich unter der Überschrift „Fachkräfte-Kompass“ zu einem Schulterschluss zusammengefunden haben.
Mit am Tisch sitzen die Agentur für Arbeit, das Jobcenter Kreis Paderborn, die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, Zweigstelle Paderborn und Höxter, der Arbeitgeberverband für die Gebiete Paderborn, Büren, Warburg und Höxter e.V. und der Kreis Paderborn. Erklärtes Ziel aller Beteiligten: gemeinsam und strukturiert zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften nach vorn zu gehen. Die enge und starke Vernetzung ermöglicht Synergieeffekte, neue Ideen und mehr Transparenz der regionalen Angebote.
Und genau diese gilt es nun in einem neuen Format in die Welt zu tragen und den Unternehmen in der Region vorzustellen. So laden die Verantwortlichen mit breiter Unterstützung aus den Rathäusern zu einem Fachkräfte Lunch in die 10 Kommunen im Kreisgebiet ein. „Der Fachkräftemangel betrifft uns alle. Deswegen unterstützen wir als Bürgermeister die Aktion unbedingt. Wir können alle nur gewinnen und profitieren“, betont Bürgermeister Werner Peitz stellvertretend für seine Amtskollegen.
Los geht der Fachkräfte Lunch am 7. Februar in der Gemeinde Borchen.
„Pausen sind wichtig und essen muss jeder“, finden die Beteiligten, die sich jeweils ein Zeitfenster von rund 1 ½ Stunden in der Mittagszeit für den Austausch eingeplant haben. Mit im Gepäck für interessierte Unternehmen vor Ort haben sie an diesen Tagen einen Informationsmix aus Kurzvorträgen und Thementischen, aber auch für tiefergehende Fragen und Diskussionen stehen die Experten bereit.
„Wir wollen das, was wir an Kompetenz haben, nach außen tragen. Denn es fällt immer wieder auf, dass unsere umfangreichen Dienstleistungs- und Unterstützungsangebote bei den Unternehmen noch zu wenig bekannt sind“, erklärt Jürgen Behlke, Geschäftsführer der IHK Paderborn.
Aloys Buschkühl, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, bringt das Thema Recruiting in die Runde ein. „Wir möchten die vielfältigen Möglichkeiten des Recruitings darstellen und nehmen dazu alle in den Blick. Wir fangen bei den Auszubildenden an und hören bei den Golden Agern auf“, so Buschkühl.
Wenn das Recruiting erfolgreich war, schließt sich die Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberattraktivität an. „Dazu gibt es innovative und effektive Anreizsysteme, die wir den Unternehmen als Blumenstrauß an die Hand geben möchten“, ergänzt Melanie Cramer vom Arbeitgeberverband. „An den Unternehmen liegt es dann, zu schauen, was davon in die jeweilige Unternehmenskultur passt“.
Die Non plus ultra-Lösung gegen den Fachkräftemangel gibt es nicht, weiß Heinz Thiele, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, Paderborn. „Aber jeder Arbeitgeber ist gut beraten, seine Prozesse und Abläufe zu überprüfen und zu optimieren, um zukünftig mit weniger Menschen zurecht zu kommen“, so Thiele.
„Es gilt, die Instrumente, die jeder zur Steigerung des Erwerbspersonenpotentials kennt wie z.B. die Frauenerwerbsquote, die Ausbildung oder Qualifizierung oder die Zuwanderung aus dem Ausland zu verbessern“. Manchmal gehöre es dazu, auch mutig zu sein. Die Agentur ist immer auf der Suche nach Unternehmen, die offen für die Gewinnung ausländischer Fachkräfte sind und „einfach mal ausprobieren möchten“.
Welche Möglichkeiten es gibt, Beschäftigte zu qualifizieren, weiß Barbara Schäfer als Geschäftsführerin des Jobcenters Kreis Paderborn. „Die Menschen müssen die Chance erhalten, ihr Potential weiter zu entwickeln“, so Schäfer. Dabei können die Arbeitsagentur und das Jobcenter mit verschiedensten Fördermöglichkeiten unterstützen.
Im Kreis Paderborn leben 165.000 sozialversicherungspflichtige Personen. 150 haben im vergangenen Jahr einen Antrag auf Unterstützung bei der Qualifizierung gestellt. „Da ist noch viel großes Potential, das wir nutzen müssen“.
Die Betriebe in der Region werden nachfolgend aus den Rathäusern heraus eingeladen.
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