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Pressemeldung vom 07.03.2012

"Ja zum Leben"

10.000 Paderborner Schülerinnen und Schüler sowie 400 Lehrerinnen und Lehrer kämpfen gemeinsam gegen Leukämie

Kreis Paderborn (krpb). Die vielleicht größte Berufsschulaktion Deutschlands startet in der kommenden Woche in Paderborn. Unter dem Motto „Werde Lebensretter – sei ein Held des Tages“ sind in der Woche vom 12. bis 16. März nahezu 10.000 Schülerinnen und Schülern und 400 Lehrerinnen und Lehrer dazu aufgerufen, ihre Ärmel hochzukrempeln und ein wenig Blut zu lassen. Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei, Schirmherr Landrat Manfred Müller und die fünf Paderborner Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises Paderborn sowie das Edith-Stein-Berufskolleg möchten mit ihrer Aktion den Leukämiepatienten dieser Welt helfen. Einige wenige Tropfen genügen, um sich in der weltweit geführten Datenbank registrieren zu lassen und damit als potenzieller Lebensretter zur Verfügung zu stellen. Deutschlandweit steht der Kreis Paderborn im Hinblick auf die Anzahl der tatsächlichen Spender an dritter Stelle. Landrat Manfred Müller und Ingrid Seipolt vom Aktionsteam der DKMS hoffen darauf, mindestens noch einen Platz auf dieser Skala der Mitmenschlichkeit nach oben zur klettern. „Es ist so leicht, Leben zu retten. In der nächsten Woche kann das wieder in Paderborn passieren“, sagt Müller.

Eigentlich gleicht die Suche nach dem genetischen Zwilling der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Eigentlich: Bereits zwei Mal – im Oktober 2004 und im März 2009 – liefen zwei große Typisierungsaktionen an den Paderborner Berufskollegs. 5.188 Schüler und Lehrer ließen sich registrieren, „82 von ihnen haben tatsächlich Leben retten können“ bilanziert Ingrid Seipolt mit sichtlich bewegter Stimme. „Das ist Gänsehautfeeling“, so Seipolt.

Einer von ihnen ist Mark Stenner. Er war Schüler des Ludwig-Erhard-Berufskollegs und erst einmal skeptisch. Auch ein bisschen Angst war dabei, denn die Entnahme von Stammzellen oder Knochenmark ist natürlich kein Eis schlecken. Doch Stenner machte mit, ließ sich typisieren. Dann kam der Anruf. In Hameln wurden ihm Stammzellen entnommen. Drei Tage vor seinem Geburtstag rettete er einem 1 ½ jährigen Mädchen das Leben.
Sie haben "Ja" gesagt und Leben gerettet - Knochenmarkspender Stefan Kapp (zweiter von links), Stammzellenspender Mark Stenner (dritter von links), umringt von Landrat Manfred Müller und Ingrid Seipolt von der DKMS.
Stefan Kapp besuchte das Berufskolleg in Schloß Neuhaus, als er den Flyer der DKMS mit dem Aufruf fand. Auch er machte mit und erhielt den Anruf, dass er gebraucht werde. Kapp ließ sich Knochenmark entnehmen. Der Blutkrebs hat viele Gesichter, „bei dieser Form war die Knochenmarkentnahme angesagt“, erläutert Seipolt. Für Kapp war das „ideal“, ich habe eine Tablette bekommen und hab nur mitbekommen, dass alle vor der OP gewunken haben“, sagt er. Als er aufgewacht ist, konnte man ihm mitteilen, dass er einem 10 ½ jährigen Mädchen aus Italien das Leben gerettet hat. Für beide Lebensretter ist es „ganz natürlich“, zu helfen.

So wie für Margarita Wagner, die beim Sponsorenlauf am vergangenen Montag mitgemacht hat. Denn die Aktionen der DKMS werden nicht von den Krankenkassen bezahlt sondern müssen komplett aus Spenden finanziert werden. Jede Registrierung und Typisierung eines einzelnen Spenders kostet rund 50 Euro. Wenn geschätzte 2000 Schülerinnen und Schüler in der nächsten Woche mitmachen, kostet allein diese Aktion 100.000 Euro. Den Anfang machte ein Sponsorenlauf der Berufskollegs. Federführend war in diesem Jahr das Helene-Weber-Berufskolleg. Für jeden zurückgelegten Kilometer gab`s Geld von Firmen, Lehrern, Familien, Bekannten und Freunden. Wagner lief insgesamt 11 km. Dann machte sie sich auf den Weg, sprach Unternehmen und Institutionen an. „War ganz leicht, alle haben gern gespendet, als sie davon erfuhren“, erzählt Wagner. Bereits 21 Sponsoren hat allein die junge Frau aufgetan, 800 Euro sind zusammen gekommen. Die Organisatoren Beate Heseker und Rene Weitzenbürger schätzen, dass beim Sponsorenlauf an die 10.000 Euro zusammen gekommen sind.

Die Riesenaktion über fünf Tage ist natürlich auch ein organisatorischer Kraftakt: Insgesamt neun Ärzte, 49 Blutabnehmer und weitere 112 ehrenamtliche Helfer werden im Einsatz sein. Möglich machen werden das die Organisationsteams der fünf Schulen, Schwester Bernadette vom St. Vincenz-Krankenhaus in Paderborn, Elvira Glaser vom Diamedes Labor aus Paderborn/Bielefeld, weitere ehrenamtliche Blutabnehmer aus dem Kreis Paderborn und Dr. Georg Alles mit seinem Team vom Paderborner Kreisgesundheitsamt.

Auch diese Aktion will „Werbung machen fürs Leben“, sagt Seipolt. Alle 45 Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland neu an Leukämie – darunter sind viele Kinder und Jugendliche. Für viele ist die Übertragung von gesunden Stammzellen die einzige Chance.

In den Paderborner Berufskollegs jedenfalls ist diese Hilfe schon jetzt greifbar. Ein Mädchen erzählt, dass sie selbst im eigenen Umfeld erleben musste, was Leukämie anrichtet. Sie ist deshalb froh, helfen zu können. „Wenn ich so etwas bekomme, hoffe ich doch auch, dass es jemand für mich tut“, formuliert es eine der Schülerinnen.

Schülerinnen und Schüler, die nicht zu den Berufskollegs zählen, können ebenfalls kommen und sich registrieren lassen. Gebraucht werden vor allem aber auch noch Spendengelder. Jeder Euro zählt, auch Kleinstbeträge sind willkommen. Spenden können ab sofort eingezahlt werden auf das DKMS Spendenkonto 160 030 30, Sparkasse Paderborn, BLZ 472 501 01, „Stichwort BES 552“. Weitere Infos auch im Internet unter www.dkms.de.

Bildunterzeile (Foto links): Sie haben "Ja" gesagt und Leben gerettet - Knochenmarkspender Stefan Kapp (Zweiter von links), Stammzellenspender Mark Stenner (Dritter von links), umringt von Landrat Manfred Müller und Ingrid Seipolt von der DKMS.


Am Helene-Weber-Berufskolleg, Berufskolleg Schloß Neuhaus oder Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg in Büren können Schülerinnen und Schüler in der kommenden Woche zum Lebensretter werden. Weitere Informationen erhalten Sie mit einem Klick auf das jeweilige Berufskolleg...

Das Wichtigste, was Sie über die Stammzellenspende wissen müssen, erfahren Sie hier.

 

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