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Pressemeldung vom 10.07.2014

Still ruht der See, die Idylle trügt - Landrat Manfred Müller warnt auch in diesem Jahr vor tödlichen Gefahren in Baggerseen

Kreis Paderborn (krpb). Auch wenn der Sommer noch so aufdreht und Temperaturen bis an die 30 Grad-Marke für die kommenden Tage prognostiziert werden: „Baggerseen sind keine natürlichen Schwimmbäder sondern schlicht Baustellen“, betont Landrat Manfred Müller. Müller warnt auch in diesem Jahr vor den nicht sichtbaren Gefahren in Baggerseen und weist eindringlich auf die Beachtung der von den Seeeigentümern oder auch in Naturschutzgebieten und Landschaftsschutzgebieten ausgesprochenen Badeverbote hin. Im vergangenen Jahr kosteten die Baggerseen zwei Menschen das Leben: Am 19. Juli 2013 ging ein 41-Jähriger im Lippesee unter, an einer unbeaufsichtigten Stelle mit Badeverbot. Er konnte gut eine Woche später nur noch tot geborgen werden. Am 29. Juli 2013 ertrank ein 50-Jähriger im Habichtsee.

Die Gefahren lauern unter der Oberfläche. Bereits alte Bau- und Betonteile oder Stromkabel machen das Baden zum unkalkulierbaren Risiko. Die Ufer sind nicht befestigt und können steil abfallen. Eiskalte Unterströmungen und die fehlende Sichttiefe sind weitere Gefahrenmomente. Schwimmer können leicht in Panik geraten, wenn sie plötzlich in kalte Wasserschichten geraten oder keinen Grund mehr unter den Füßen spüren. Das „mal eben in den See springen“ wird vielen zum Verhängnis, weil die Kräfte schwinden oder Krämpfe bzw. Herz-Kreislauf-Beschwerden sich einstellen. Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Georg Alles erläutert, was im Körper passiert, wenn ein völlig verschwitzter und „aufgeheizter“ Mensch ins Wasser springt: „Durch einen im Menschen angelegten Reflexmechanismus kann es im ungünstigen Fall zu einer Bewusstlosigkeit kommen, die z.B. durch Herz-Rhythmus-Störungen und Gefäßsteuerungsvorgänge im Körper zu Stande kommen. Man spricht hier auch von einem atypischen Ertrinken bzw. dem Badetod“, so Alles. Die Mediziner nennen das auch den „leisen Tod“. Die Menschen gehen ohne Kampf unter. Deshalb gilt: Langsam ins Wasser steigen, sich an das Wasser „gewöhnen“. Auch sollte niemand mit vollem Magen geschweige denn unter Alkoholeinfluss sich in die Fluten begeben.

"Geht der Betroffene unter, haben die Rettungskräfte aufgrund des trüben Wassers nur eine kleine Chance, den verunglückten Badenden überhaupt zu finden und zu retten", sagt Dirk Nölting, Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale mit Sitz in Büren-Ahden. Wer einen Badeunfall beobachtet, sollte umgehend den Notruf betätigen, also die 112 wählen. Im Kreis Paderborn sind alle Baggerseen oder sonstigen Gewässer, die erfahrungsgemäß im Sommer aufgesucht werden, mit Schildern versehen. Dort sind Orts- und Kennziffern aufgedruckt. Bei der Meldung des Notfalls an die Kreisfeuerwehrzentrale über die 112 sollte diese Kennziffer genannt werden. Sie hilft den Rettungseinsatzkräften, den Unglücksort schneller zu finden.

Sichere Alternativen bieten öffentliche Frei- und Hallenbäder, denn hier ist immer eine Badeaufsicht und damit rechtzeitig Hilfe zur Stelle.

 

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