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Pressemeldung vom 17.04.2014

Kreise Höxter, Lippe und Paderborn vernetzen ihre Leitstellen: Mehr Sicherheit in der Notfallversorgung für rund 814.000 Menschen - Drei Partner-Kreise investieren 1,25 Millionen Euro –

Kreis Paderborn (krpb). Das Internet verbindet die Menschen rund um den Globus. Geographische Grenzen verlieren ihre Bedeutung. Was liegt da näher, als auch in der Notfallversorgung durch grenzüberschreitende Kooperation und Einsatz moderner Technik die Sicherheit der Menschen weiter zu erhöhen: Die Kreise Höxter, Lippe und Paderborn investieren rund 1,25 Millionen Euro in die Vernetzung ihrer Leitstellen für Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz. Damit spielen sie eine Vorreiterrolle in NRW. Diese Vernetzung funktioniert nach dem Prinzip „Einer für alle, alle für einen“. Fällt beispielsweise eine Leitstelle aus oder ist der Notruf überlastet, springen die Partner-Kreise ein. Der Bürger, der die 112 wählt, merkt davon nichts. Alles läuft automatisch im Hintergrund. Egal, ob jemand in Brakel, Blomberg oder Büren wohnt: Sein Notruf wird sofort angenommen. Damit können die betroffenen Bürgerinnen und Bürger der drei Kreise, also rund 814.000 Menschen, auch in Ausnahmesituationen auf best- und schnellstmögliche Hilfe vertrauen.

Aufgabe einer Leitstelle ist es, einen eingehenden Notruf anzunehmen, die Einsatzkräfte und Rettungsmittel mit Unterstützung durch das Einsatzleitsystem zielgerichtet zu disponieren, die Einsatzkräfte entsprechend zu alarmieren und den weiteren Einsatzablauf zu unterstützen. Konkret: Jeder Bürger, der einen Notruf absetzt, also die 112 wählt, wird mit der Leitstelle seines „Wohnort-Kreises“ verbunden. Der dort an einem Rechner sitzende Disponent entscheidet, ob er beispielsweise einen Rettungswagen und/oder Notarzt zu einem Unfallort oder die Feuerwehr zu einem Brandgeschehen schickt.

„Ein Sturm wie Kyrill oder sonstige Krisen machen nicht an Kreisgrenzen halt“, erklärt Paderborns Landrat Manfred Müller. Durch ein erhöhtes Einsatzaufkommen könnten Notrufleitungen überlastet sein. Aufgrund technischer Störungen könnte eine Leitstelle auch mal ganz oder zum Teil ausfallen. Krisen wie Flugzeugabsturz oder Naturkatastrophen brächte ein solches „Herz der Einsatzsteuerung“ auch längerfristig aus dem Takt. Dann stände den Einwohnern des betroffenen Kreises kein Notruf mehr zur Verfügung. „Das ist eine Situation, die sich niemand vorstellen möchte“, erklärt der Landrat des Kreises Höxter, Friedhelm Spieker. Deshalb habe man sich an einen Tisch gesetzt, um „das Menschenmögliche zu tun, so etwas zu verhindern“, so Spieker. „Ein Mensch, der die 112 wählt, hat Not und braucht Hilfe. Durch die Vernetzung stellen wir sicher, dass kein Notruf verloren geht“, bekräftigt der Landrat des Kreises Lippe, Friedel Heuwinkel. So eine Vernetzung hinzubekommen, liege immer auch an Personen. Und deshalb zeigten sich die drei Landräte erfreut, das Projekt gemeinsam auf den Weg gebracht zu haben.

„Es müssen zudem nicht mal die ganz großen Krisen sein“, betont Dirk Nölting, Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale Paderborn mit Sitz in Büren-Ahden „Da reicht schon ein brennendes Windrad an einer Autobahn. Dann glühen hier die Leitungen“, so Nölting.

Seit Anfang 2013 sind die Leitstellen der Kreise Gütersloh, Höxter, Lippe, Soest und Paderborn bereits in den Randbereichen miteinander vernetzt. Diese Randbereichsvernetzung schuf die Möglichkeit, im Einsatzfall auf vorher definierte freie Ressourcen der Nachbarkreise zurückgreifen und dem Bürger auch über Kreisgrenzen hinweg die Sicherheit bieten zu können, die er gewohnt ist. Allerdings sind im Rahmen der Randvernetzung nach wie vor eine Freigabe der Rettungsmittel und die Alarmierung durch die Nachbarleitstelle erforderlich. Im Dezember 2013 vereinbarten die Landräte der Kreise Höxter, Lippe und Paderborn die jetzige, komplette Vernetzung ihrer Leitstellen. Hohe Effizienz, Sicherheit und angemessene Kosten waren dabei die entscheidenden Kriterien.

Die vier Säulen der Einsatzbearbeitung, Notrufannahme, Einsatzleitsystem, Alarmierung und Einsatzkommunikation, müssen nun technisch synchronisiert werden. „Die Software in den Notrufanlagen muss auf den gleichen, aktuellen Stand gebracht, die Datenbanken harmonisiert werden“, erläutert Ingenieur Dirk Maletz. Bis 2017 soll die Vernetzung abgeschlossen sein.

Nach der gemeinsamen Ausschreibung und Beschaffung digitaler Funkgeräte und Defibrillatoren wird mit dieser zweiten Stufe der Vernetzung ein weiterer Meilenstein in der kommunalen Zusammenarbeit gesetzt.

 

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