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Pressemeldung vom 05.06.2015

- Suedlink-Treffen im Paderborner Kreishaus mit Bundesnetzagentur und Übertragungsnetzbetreiber TenneT –


Kreis Paderborn (krpb). Strom von den Windparks in der Nordsee und aus Norddeutschland soll in den industriereichen Süden transportiert werden. Soweit so gut: Der Verlauf einer solchen Stromautobahn von der Elbe bis nach Bayern ist jedoch umstritten. Der so genannte Suedlink-Trassenkorridor West als eine mögliche Alternative würde auch durch den Kreis Paderborn führen. Landrat Manfred Müller lud deshalb den Präsidenten der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, sowie den Vorsitzenden der Geschäftsführung der TenneT TSO GmbH, Dr. Urban Keussen, ins Paderborner Kreishaus ein. Über den derzeitigen Planungsstand informierten sich auch die Bürgermeister des Kreises Paderborn. Einig waren sich alle Beteiligten, dass vor dem Hintergrund der Energiewende ein sicheres, stabiles und zuverlässiges Stromnetz in Deutschland zu sichern sei. Fest stehe jedoch auch, dass die Lasten fair verteilt werden müssten. „Mit Blick auf den massiven Ausbau der Windenergie haben wir hier unseren Beitrag geleistet“, sagte Landrat Manfred Müller.

Der Landrat betonte, dass im Kreis Paderborn offensichtlich die Energiewende mit getragen werde. Die Landschaft sei bereits jetzt durch über 400 Windkraftanlagen „vorbelastet“. Der jetzt angedachte Suedlink-Trassenkorridor West als eine von mehreren vorgeschlagenen Alternativen würde durch dicht besiedeltes und landschaftlich wertvolles Gebiet führen. Jochen Homann, Präsident der für den Ausbau zuständigen Genehmigungsbehörde, erläuterte, dass die Untersuchungskriterien der Alternative inhaltlich nachgebessert werden müssten. Dr. Urban Keussen sagte zu, dass die überarbeiteten Antragsunterlagen im Lauf des Jahres ergänzt seien. Mehrere namhafte Planungsbüros seien dabei, die Unterlagen zu überarbeiten. Dazu habe es mit Fachbehörden und Verbänden Gespräche gegeben, um die Datengrundlage für die Planungen zu aktualisieren. Homann als Präsident der Bundesnetzagentur sicherte eine objektive Gewichtung aller Varianten zu. Die Prüfung erfolge ergebnisoffen, aber im Dialog mit den betroffenen Bürgern und kommunalen Behörden.

Der Landrat empfahl im Übrigen dringend eine großzügige Anwendung der Erdverkabelung – ganz egal wo der Trassenkorridor letztendlich verlaufe. Denn die Mehrkosten aufgrund des Zeitverlustes infolge erhöhten Bürgerwiderstandes seien letztlich viel höher als die höheren Kosten der Erdverkabelung. „Der Schutz des Menschen hat oberste Priorität hat. Die Schutzabstände zur Wohnbebauung sowie zu Einzelgebäuden im Außenbereich müssen strikt eingehalten werden“, bekräftigte Müller. Er sehe die Akzeptanz für die politisch beschlossene Energiewende auch darin, dass dem Bürger im Dialog offen begegnet werde.

Hintergrund: Durch die Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke bis spätestens 2022 kann in Bayern und Baden Württemberg über ein Drittel der benötigten Strommenge nicht mehr aus eigenen Quellen produziert werden, während in Norddeutschland ein deutlicher Überschuss an Strom vorhanden ist. Dazu ist in den nördlichen Bundesländern weiterhin ein starker Zubau von on-shore und off-shore Windkraftanlagen zu erwarten. Die Energieerzeugung wird dezentraler und auch CO2-armer. Nach dem Netzentwicklungsplan der Bundesrepublik Deutschland sind zur Stabilisierung der Netze verschiedene Höchstspannungsleitungen neu geplant. Genehmigungsbehörde ist die Bundesnetzagentur. TenneT ist einer der vier Netzbetreiber von Höchstspannungsleitungen in Deutschland. TenneT hat die Antragsunterlagen im Dezember des letzten Jahres bei der zuständigen Bundesnetzagentur in Bonn abgegeben.

 

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