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27. Mai 2016

„Wir tun`s für uns und unser Umfeld“

Workshop zum Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ fand großen Anklang

Dorfwettbewerb als Chance: (Vordere Reihe v.l.) Annegret Dedden, Landwirtschaftskammer NRW, Claudia Makowski, 2. Vorsitzende des Heimatvereins Bentfeld, Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi, Vorsitzender der Bewertungskommission, (Hintere Reihe v.l.) Rainer Ahmann vom Heimatverein Bentfeld, Friedhelm Hüwel, Mitglied der Bewertungskommission, Norbert Dallmeier, Vorsitzender des Bürger- und Heimatverein Scharmede, Heinz-Josef Struckmeier, stellv. Kulturamtsleiter des Kreises Paderborn beim Workshop in der Wewelsburg (Kreis Paderborn) 
Dorfwettbewerb als Chance: (Vordere Reihe v.l.) Annegret Dedden, Landwirtschaftskammer NRW, Claudia Makowski, 2. Vorsitzende des Heimatvereins Bentfeld, Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi, Vorsitzender der Bewertungskommission,
(Hintere Reihe v.l.) Rainer Ahmann vom Heimatverein Bentfeld, Friedhelm Hüwel, Mitglied der Bewertungskommission, Norbert Dallmeier, Vorsitzender des Bürger- und Heimatverein Scharmede, Heinz-Josef Struckmeier, stellv. Kulturamtsleiter des Kreises Paderborn beim Workshop in der Wewelsburg (Kreis Paderborn)

Kreis Paderborn (krpb). Im kommenden Jahr geht der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in eine neue Runde. Mit einem Workshop in der Wewelsburg machte der Kreis Paderborn erstmals Werbung für den traditionellen Wettbewerb, der zuletzt unter sinkenden Anmeldezahlen litt. Lediglich 17 Dörfer hatten sich beim letzten Mal (2014) beteiligt. Teilnahmeberechtigt sind jedoch 61 Dörfer mit bis zu 3000 Einwohnern im Kreisgebiet. „Viele Dorfgemeinschaften funktionieren. Die Stärke der Dörfer ist ihr großes Engagement und Miteinander. Nutzen Sie Ihr Potenzial“, appellierte Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi an die Vertretung der anwesenden Dörfer. Deutlich wurde in allen Vorträgen und Diskussionen: Nicht die Preisgelder stehen im Vordergrund. Vielmehr ist auch hier der Weg das Ziel: Die Teilnahme am Wettbewerb schweißt ein Dorf noch mehr zusammen. Ideen werden gebündelt. Impulse von außen gesetzt mit dem Ziel, an der eigenen Zukunft zu arbeiten. „Wir tun`s für uns und unser Umfeld“, brachte es Dorfbewohner aus Boke auf den Punkt.

Wie erreicht man die nahezu 84.000 Menschen in den 61 potenziellen Dörfern, die ihre Heimat am besten kennen und Spezialisten in eigener Sache sind? „Indem man die Chancen des Wettbewerbs aufzeigt und deutlich macht, was er bewirkt“, sagte dazu der stellvertretender Kulturamtsleiter, Heinz-Josef Struckmeier. Der Workshop diene dazu, die unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven vorzustellen.

Friedhelm Hüwel, Mitglied der Kreisbewertungskommission, betonte, dass es der Kommission bewusst sei, dass das örtliche Leben im Alltag anders sei als am Präsentationstag, wenn das ganze Dorf ein Feiertagskleid trage. Es sei anders, als „das Frühstück auf dem Dorfplatz, das Liedchen in der Kindergartengruppe unter der Linde oder ein angebotener selbstgemachter Likör“, so Hüwel. Aber all diese Aktionen zeigten, dass ein Dorf sich fokussieren könne. Der Westfale neige bekanntlich nicht zu Übertreibungen. Aber wenn die Bewertungskommission vor Ort sei, solle man sich überwinden und darüber sprechen, was im Ort passiert sei und wofür es stehe.

Annegret Dedden von der Landwirtschaftskammer NRW benannte die aktuellen Herausforderungen für die Dörfer: Die Bevölkerung werde „älter, bunter und weniger“. Gaststätten, Geschäfte und Schulen würden schließen, die Leerstände im Ortskern und Lücken in der örtlichen Versorgung zum Problem. Der Wettbewerb biete auch die Chance, sich umzusehen, wie andere es machen. Sie bezeichnete ihn als Bürgerbewegung. Wer teilnehme, zeige die Bereitschaft, es selbst in die Hand zu nehmen und die Überzeugung, etwas verändern zu wollen. Dedden empfahl den Dörfern, eine Stärken-Schwächen-Analyse vorzunehmen, um dann das eigene Profil zu schärfen und das Dorf authentisch zu präsentieren.

Norbert Dallmeier Vorsitzende des Bürger- und Heimatvereins Scharmede, und Rainer Ahmann und Claudia Makowski vom Heimatverein Bentfeld schilderten ihre Erfahrungen aus der „Innenansicht“ zweier Dörfer, die im Wettbewerb erfolgreich waren. In 2014 ging die Goldmedaille im Kreiswettbewerb nach Scharmede, Silber nach Delbrück-Bentfeld. Dallmeier betonte, dass es von den Hindernissen am Anfang bis zu „Wir sind Golddorf“ eine Spannbreite gebe. Natürlich müsse auch erst einmal Überzeugungsarbeit geleistet werden. Im Laufe des Wettbewerbs habe Scharmede erkannt, dass im Ort eine ganze Menge laufe. Da müsse man auswählen und schauen, „was ist einmalig, was haben andere nicht“, so Dallmeier. Er betonte, dass man Anregungen und Tipps zur nachhaltigen Entwicklung von Fachleuten bekommen habe. Deshalb lohne sich auf jeden Fall die Teilnahme. Und natürlich habe der Erfolg alle mit Stolz erfüllt.

Nicht die Preise und auch nicht der Drang, sich präsentieren zu wollen, habe Bentfeld bewogen, mitzumachen, betonte Rainer Ahmann. Die Stärkung der Dorfgemeinschaft durch die Teilnahme sei das ausschlaggebende Argument. Das Besondere des Ortes sei den Einwohnern wieder bewusst geworden. Auch Dritte würden über die erfolgreiche Platzierung den kleinen Ort mit 1.350 Einwohnern kennenlernen. Vom Preisgeld habe man bunte Bänke angeschafft. Die seien immer besetzt, meinte Claudia Makowski vom Heimatverein Bentfeld. „Machen Sie mit. Es macht so eine Laune“, bekräftigte sie.

Hintergrund zum Dorfwettbewerb Unser Dorf hat Zukunft“:

Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW ausgeschrieben. Alle drei Jahre wird der Wettbewerb zunächst auf Kreisebene durchgeführt. Wer es hier aufs Siegertreppchen schafft, bekommt die Fahrkarte zum Landeswettbewerb und kann sich dort für den Bundeswettbewerb qualifizieren. Gesucht und prämiert werden längst nicht mehr die Schönsten im ganzen Land. Was zählt, ist eine nachhaltige dörfliche Entwicklung, die den Menschen und ihren Nachkommen Lebensqualität bietet. Das bürgerschaftliche Engagement und die Eigenverantwortung der Dorfbewohner stehen im Vordergrund. Mitmachen können Dörfer mit bis zu 3000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Kreisgebiet könnten sich somit 61 Dörfer beteiligen. In 2017 wird der Kreiswettbewerb im Kreis Paderborn erneut ausgetragen.

Dr. Ulrich Conradi (am Podium) warb für den Kreiswettbewerb: Nutzen Sie ihr Potenzial! 
Dr. Ulrich Conradi (am Podium) warb für den Kreiswettbewerb: Nutzen Sie ihr Potenzial!

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