02. Januar 2017
Die Disponenten der Paderborner Kreisleitstelle sind Vieltelefonierer: Pro Monat führen sie rund 15.000 Telefongespräche.
Wann immer ein Mensch in Kreisgebiet in Not ist und die 112 wählt, wird er mit der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst mit Sitz in Büren-Ahden verbunden. Der dort am Rechner sitzende Disponent muss dann blitzschnell entscheiden, ob er einen Rettungswagen alarmiert, die Feuerwehr zu einem Brandgeschehen oder auch den Rettungsdienst mit Notarzt zu einem Verkehrsunfall schickt. Die vergangene Silvesternacht verlief aus Sicht der Kreisleitstelle mit 70 Einsätzen „ganz normal“: Die ersten Einsätze im neuen Jahr waren um 0:09 Uhr ein Heckenbrand in Sennelager und ein medizinischer Notfall in Büren-Steinhausen.
Im vergangenen Jahr wurden 53.670 Notrufe abgesetzt. Über 31.000 Mal war die Lage ernst: In 28.600 Fällen resultierten aus den Notrufen Einsätze für die Notfallrettung. 3.169 Mal rückten die Feuerwehren im Kreis Paderborn aus. „Während die Einsatzzahlen in den Bereichen Brandschutz und Technische Hilfeleistung nahezu gleich geblieben sind, setzt sich der Trend steigender Einsatzzahlen in der Notfallrettung weiter fort“, bilanziert Marc Hammerstein, Leiter der Paderborner Kreisleitstelle. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen diese um 5,2 %. Zunehmend würden auch zeitintensive Verlegungstransporte in Fachkrankenhäuser außerhalb des Kreises Paderborn angefordert, so Hammerstein.
93 Mal mussten Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Rettungsdienstes zu schweren Verkehrsunfällen ausrücken, bei denen Personen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt waren oder mehrere Personen verletzt wurden. Bei drei Verkehrsunfällen auf den Autobahnen A33 und A44 musste ein „ManV-Alarm“ ausgelöst werden. ManV steht für Massenanfall von Verletzten und kommt ab einer Größenordnung von fünf Personen zum Tragen. Insgesamt 87 Mal musste der Rettungshubschrauber für Einsätze im Kreis Paderborn angefordert werden.
Hinzu kamen 13.628 Krankentransporte. Dies entspricht in etwa dem Einsatzaufkommen des Vorjahres. Aber auch hier nehmen zeitintensive Verlegungstransporte zu.
Marc Hammerstein erinnert daran, dass der Notruf 112 nur für medizinische Notfälle oder Unglücksfälle wie Verkehrsunfälle oder Brände .genutzt werden sollte. „Notrufleitungen haben immer Priorität. Jeder, der die 112 für einfache Auskünfte wählt, unterbricht mitunter wichtige und lebensrettende Gespräche“, betont Hammerstein. Bei schweren Verkehrsunfällen mit verletzten Personen sollte immer sofort die 112 und nicht der Notruf der Polizei gewählt werden, damit Rettungskräfte so früh wie möglich alarmiert werden können. Denn der Umweg über die Polizei, die dann ihrerseits die Leitstelle benachrichtige, könne in solchen Fällen kostbare Zeit kosten. „Wichtig ist immer, den Notfallort möglichst genau zu beschreiben“, erläutert Hammerstein. Alle weiteren Infos werden durch den Leitstellendisponenten erfragt, der durch das Gespräch führt.
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