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22. März 2017

Ein Stück Weltkulturerbe im Kreishaus: „Kirchenburgen in Siebenbürgen“ bis Freitag, 31. März, im Paderborner Kreishaus

Landrat Manfred Müller und Dr. Günter Lobin, Vorsitzende der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft eröffneten Ausstellung

Ausstellungseröffnung Kirchenburgen in Siebenbürgen.jpg: Eröffneten die Ausstellung „Kirchenburgen in Siebenbürgen“: Landrat Manfred Müller (rechts) und  Dr. Günther Lobin von der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft Paderborn (links) (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler) 
Ausstellungseröffnung Kirchenburgen in Siebenbürgen.jpg: Eröffneten die Ausstellung „Kirchenburgen in Siebenbürgen“: Landrat Manfred Müller (rechts) und Dr. Günther Lobin von der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft Paderborn (links) (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)

Im Zentrum von Rumänien erstreckt sich auf sechzigtausend Quadratkilometern die Region Siebenbürgen, besser bekannt als Transsilvanien. Geprägt ist die Region von ihren Kirchenburgen. Wie diese aussehen und welche Geschichten sich dahinter verbergen zeigt die Ausstellung „Kirchenburgen in Siebenbürgen“. Noch bis Freitag, 31. März, ist sie im Foyer des Paderborner Kreishauses, Aldegreverstraße 10 bis 14, zu sehen.
Landrat Manfred Müller hat die Ausstellung im feierlichen Rahmen eröffnet. „Ich freue mich immer wieder, Ausstellungen über andere Länder im Kreishaus zeigen zu können. Es ist wichtig, dass wir mehr voneinander wissen und auch voneinander lernen.“
Das Donauschwäbische Museum in Ulm konzipierte die Ausstellung. Die Deutsch-Rumänische Gesellschaft Paderborn mit ihrem Vorsitzenden Dr. Günter Lobin holte sie nach Paderborn. Auf über 20 großformatigen Aufstellern werden 21 Kirchenburgen aus Siebenbürgen gezeigt, sechs davon gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Dr. Lobin erläuterte zu Beginn ausführlich die Geschichte Siebenbürgens. Die Region gehörte in ihrer Geschichte zum Dakischen Königreich, eine kurze Zeit lang zum Römischen Reich, von 895 bis 1918 zu Ungarn und seit dem zu Rumänien, wo noch heute unterschiedliche Ethnien zusammenleben.
Im 12. Jahrhundert warb der ungarische König Siedler aus Flamen, Luxemburg und dem Rhein-Mosel-Gebiet an. Der Grund: Er wollte die Grenze gegen Einfälle aus dem Osten sichern und die Wirtschaft beleben. Beides gelang. Die Siedler bauten Kirchenburgen. Genauer: Sie befestigten ihre Kirchen mit Mauern und Türmen und schützten sich dadurch vor Angreifern wie den Osmanen und den Mongolen.
Insgesamt wurden 300 Kirchburgen in Siebenbürgen errichtet – so viele wie an keinem anderen Ort der Welt. 150 Burgen sind heute in unterschiedlichen baulichen Zuständen erhalten.
Die wichtigste ist Birthälm, weil sie etwa 300 Jahre lang (von 1572 bis 1867) Bischofssitz war und sich dort der größte Kirchenbau Siebenbürgens in einer Kirchenburg befindet. Zwischen 1490 und 1522 erhielt die Kirche ihre Befestigung. Die innere Ringmauer ist zwölf Meter hoch und mit sieben Türmen verbunden. Zwei weitere Mauern umgeben diese. „Schon alleine das ist beeindruckend. Besonders ist aber auch das Schließsystem der Sakristei-Tür, das durch 13 Schlösser gesichert und nur mit einem Schlüssel bedienbar war sowie der Flügelaltar“, sagte Lobin. Seit 1993 ist die Kirchenburg Unesco-Weltkulturerbe.
Zu den größten Kirchenburgen zählt Tartlau in der Nähe von Kronstadt. Die Befestigung der Kirche wurde wegen der Nähe des Bodzaer Passes notwendig. Über ihn kamen die Mongolen, Türken, Tartaren, Kosaken und Moldauer und überfielen das Dorf fast 50 Mal. „Sie nahmen die Burg aber niemals ein“, sagte Lobin. Seit 1999 ist die Burg Unesco-Weltkulturerbe. Im gleichen Jahr wurden auch die Kirchenburgen Deutsch-Weißkirch, Dârju, Keisd, Kelling und Wurmloch Weltkulturerbe.
Nach dem 18. Jahrhundert verloren die Kirchenburgen ihre Funktion als Zufluchtsort. „Die Art der Angriffe veränderten sich und die Kirchenburgen wurden nicht mehr gebraucht“, sagte Lobin. Heute sind die Burgen eine Hauptattraktion im touristischen Angebot Rumäniens.
Musikalisch begleiteten Louisa Goedecke-Boch und Anna Lioba Wiesing von der Kreismusikschule Paderborn die Ausstellungseröffnung. Auf der Querflöte spielten sie ein Rondo von Franz Anton Hoffmeister und Jacques-Christophe Naudots „Gracieusment“.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Paderborner Kreishauses besucht werden: Montags bis mittwochs von 8 bis 15.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

 
 
 

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