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22. Januar 2018

Das Leiden der Häftlinge

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ am Sonntag, 28. Januar, um 15 Uhr in der Wewelsburg

Eine Besucherin hört sich die Interviews ehemaliger Häftlinge in der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ an (Bild: Oliver Krato für das Kreismuseum Wewelsburg) 
Eine Besucherin hört sich die Interviews ehemaliger Häftlinge in der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ an (Bild: Oliver Krato für das Kreismuseum Wewelsburg)

Besucherinnen und Besucher der Wewelsburg können die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ in einer öffentlichen Führung am Sonntag, 28. Januar, kennenlernen. Beginn ist um 15 Uhr. Treffpunkt ist das Eingangsfoyer in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945.

Der Rundgang führt durch die historischen Räume im ehemaligen Wachgebäude, in denen die Ausstellung die lokale Geschichte der SS in Wewelsburg und des hiesigen Konzentrationslagers in eine umfangreiche Gesamtdarstellung der Schutzstaffel einbettet. Das Leben und Leiden, das Schicksal der Opfer der SS-Gewalt, wird am Beispiel des Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg verdeutlicht. Die Entwicklung und Organisation des KZs aus der Täterperspektive der SS-Lagerverwaltung steht den Erfahrungen der Häftlinge gegenüber.

Einer der Häftlinge war Mark Weidmann. Seine Erinnerungen sind in großen Lettern in den Ausstellungsräumen nachzulesen: „Ich habe den Schornstein des Krematoriums und den Rauch verbrannter menschlicher Haare usw. gleich gemerkt.“ Diese Erinnerungen der Zeitzeugen sind wichtig, denn weder die Gegenstände noch Dokumente der Lagerverwaltung geben die Sichtweisen der Opfer wieder. „Selbst die Aussagekraft von Briefen der Häftlinge war durch die Zensurvorschriften der SS beschränkt. Briefe mussten in deutscher Sprache abgefasst und deutlich geschrieben sein“, erklärt Museumsleiterin Kirsten John-Stucke. Alle vier Wochen, manchmal seltener, sei der Schriftwechsel zwischen den KZ-Häftlingen, ihren Angehörigen und Freunden erlaubt gewesen - es sei denn, er wurde zur Strafe oder aus reiner Willkür vollständig verboten.

In der Ausstellung finden sich viele Zitate von ehemaligen Häftlingen. Dazu gibt es auch aufgezeichnete Interviews zum Anhören, in denen Männer und Frauen von ihrem individuellen Schicksaal berichten. Friedrich Klingenberg erzählt beispielsweise, wie sehr er unter der Enge und dem Gestank in den überfüllten Baracken gelitten habe.

Bei der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ handelt es sich um die einzige museale Gesamtdarstellung der Geschichte und Verbrechen der SS. Inhaltlich endet die Ausstellung nicht 1945, sondern beleuchtet unter anderem die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg, die heutige Rezeption des historischen Ortes Wewelsburg und das Nachkriegsleben von Tätern und Opfern.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 3 Euro und ermäßigt 1,50 Euro. Eine Familienkarte gibt es für 6 Euro. Für Inhaber einer Jahreskarte ist die Führung kostenlos.

Weitere Informationen und Veranstaltungen der Wewelsburg finden Sie hier.

 
 
 

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