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15. November 2018

Neues Zuhause für Vögel, Fledermäuse und Wildbienen in Fürstenberg

Kreis eröffnet seinen zweiten Artenschutzturm

Setzen sich für den Artenschutz in Fürstenberg ein v.l.: Berthold Antpöhler (Vorsitzender der Kreisjägerschaft Paderborn), Thomas Niemand von der Westnetz GmbH, Landrat Manfred Müller, Reimund Günter (Ortsvorsteher Fürstenberg), Bürgermeister Christoph Rüther, Kreistagsabgeordneter Ottmar Scharfen und Erhard Günter (Vorsitzender des Hegerings Fürstenberg)  Bildnachweis: Meike Delang, Kreis Paderborn 
Setzen sich für den Artenschutz in Fürstenberg ein v.l.: Berthold Antpöhler (Vorsitzender der Kreisjägerschaft Paderborn), Thomas Niemand von der Westnetz GmbH, Landrat Manfred Müller, Reimund Günter (Ortsvorsteher Fürstenberg), Bürgermeister Christoph Rüther, Kreistagsabgeordneter Ottmar Scharfen und Erhard Günter (Vorsitzender des Hegerings Fürstenberg) Bildnachweis: Meike Delang, Kreis Paderborn
Artenschutzturm mit blühender Wildblumenwiese 
Artenschutzturm mit blühender Wildblumenwiese © Kreisumweltamt Melissa Balkenohl

Seit 101 Jahren markiert die Trafoturmstation den Ortseingang von Fürstenberg. Mit ihrem Bau vor einem Jahrhundert zog die öffentliche Stromversorgung in das Dorf ein und brachte tiefgreifende Veränderungen für das Leben der Menschen. Dank fortschreitender Technik werden die meisten dieser Trafoturmstationen heutzutage nicht mehr gebraucht – so erging es auch dem Turm in Fürstenberg. Doch statt abgerissen zu werden, hat er nun aber eine neue Bestimmung erhalten: Der Kreis Paderborn hat ihn zum Artenschutzturm umgebaut.

„Der Turm ist für Fürstenberg ein prägendes Gebäude, das es wert ist, erhalten zu bleiben“, freut sich Landrat Manfred Müller bei der Eröffnung. Artenschutz sei bewusst ein Schwerpunkt der Arbeit des Kreises. „Die Menschen wollen, dass die heimatliche Natur so vielfältig bleibt, wie sie war. Dazu trägt der Turm nun bei“, so Müller.

Das Energieunternehmen Westnetz übertrug die ausgediente Trafoturmstation 2017 an den Kreis Paderborn. „Über 100 solcher Trafoturmstationen haben wir in den letzten Jahren einer neuen Bestimmung zugeführt“, erzählt Thomas Niemand, Leiter des Regionalzentrums Westnetz des Unternehmens in Arnsberg. Mit einer Anschubfinanzierung von 4.000 Euro half Westnetz kräftig mit, das alte Gemäuer in Fürstenberg in ein Tierparadies zu verwandeln.

Immer mehr Häuser werden energetisch saniert und modernisiert, sodass Vögel und Fledermäuse keine Nistplätze mehr in den versteckten und geschützten Winkeln der Gebäude finden. Auch die Wildbienen haben es schwer in der heutigen Landschaft. In den gepflegten Gärten und bei intensiver Landwirtschaft haben sie Schwierigkeiten, geeignete Brutplätze und Nahrung zu finden. Zusammen mit dem ehrenamtlich arbeitenden Fledermausexperten Dieter Hülshoff hat der Kreis Paderborn den Turm so umgebaut, dass er nun für viele von diesen Tiere zu einer neuen und dauerhaften Heimat werden kann.

Gewöhnliches Leimkraut © Kreisumweltamt Melissa Balkenohl 
Gewöhnliches Leimkraut © Kreisumweltamt Melissa Balkenohl

Für Fledermäuse wurden im Turm und außen im Mauerbereich Unterschlüpfe geschaffen. Auf unterschiedlichen Höhen des Turms wurden zudem verschiedene Nisthilfen für Vögel und Wildbienen angebracht. Speziell für Mauersegler sind die Nistkästen in acht Meter Höhe direkt unter dem Dachüberstand befestigt. Eine Wildblumenwiese vor dem Artenschutzturm, die erst am Ende des Winters gemäht wird, bietet Insekten Nahrung und ungestörte Überwinterungsmöglichkeiten.

„Der Artenschutzturm ist eine wunderbare Ergänzung für unsere Fledermausschutzprojekte, die wir in ganz Bad Wünnenberg ins Leben gerufen haben“, freut sich Bad Wünnenbergs Bürgermeister Christoph Rüther. Landrat und Bürgermeister sprachen bei der Eröffnung der Kreisjägerschaft und dem Hegering Fürstenberg ihren Dank für die zukünftige ehrenamtliche Pflege des Turms aus. „Sie bringen sich immer ein, wenn es um die Pflege unserer heimischen Natur geht und machen solche Projekte möglich“, lobt der Landrat.



Nisthilfe für Wildbienen 
Nisthilfe für Wildbienen © Kreisumweltamt Melissa Balkenohl

„Der Artenschutzturm soll aufzeigen, dass jeder Einzelne etwas für den Artenschutz tun kann“, erklärt Melissa Balkenohl, die im Kreisumweltamt unter anderem für solche Einzelprojekte im Artenschutz zuständig ist. Viele der am Artenschutzturm umgesetzten Maßnahmen lassen sind auch an Wohngebäuden und in Privatgärten umsetzen. „Privatpersonen können durch das das Anbieten von Nisthilfen oder durch das Anlegen von naturnahen, pflegeleichten Gärten, welche das ganze Jahr über Nahrung sowie Rückzugsmöglichkeiten für Vögel und Insekten bieten, einen Beitrag leisten“, so Balkenohl.

Der Trafoturm in Fürstenberg ist bereits der zweite Turm, den der Kreis Paderborn von Westnetz übernommen und in einen Artenschutzturm umgebaut hat. Im letzten Jahr wurde bereits der Turm in Weiberg neu eröffnet und das Energieunternehmen stellte nun bei dem Termin in Fürstenberg die Übergabe eines dritten Turms in Aussicht. „Dieses Angebot werden wir gerne annehmen“, freut sich Landrat Manfred Müller.

 
 

Fragen zum Artenschutzturm und Hilfestellungen zu Artenschutzmaßnahmen an privaten Gebäuden und in Gärten beantwortet Melissa Balkenohl vom Umweltamt des Kreises Paderborn unter 05251 308-6656 oder balkenohlm@kreis-paderborn.de

 
 
 

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