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04. September 2018

Theorie trifft Praxis: Katholische Hochschule NRW und Kreisjugendamt entwickeln gemeinsame Seminarreihe zum Kindesschutz für Studentinnen und Studenten

Start bereits im kommenden Wintersemester

Bildunterzeile Kinderschutz.jpg:  Die Katholische Hochschule NRW und das Kreisjugendamt intensivieren ihre Zusammenarbeit: von links Günther Uhrmeister, Leiter des Paderborner Kreisjugendamtes, Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi, Professor Dr. Michael Böwer, Dekan des Fachbereichs Sozialwesen der Katholischen Hochschule Paderborn, Annabell Timmer, Sozialarbeiterin des Kreisjugendamtes und Dozentin Prof. Dr. Gerhard Kilz von der Katholischen Hochschule Paderborn. Foto: © Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Ulrike Sander 
Bildunterzeile Kinderschutz.jpg: Die Katholische Hochschule NRW und das Kreisjugendamt intensivieren ihre Zusammenarbeit: von links Günther Uhrmeister, Leiter des Paderborner Kreisjugendamtes, Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi, Professor Dr. Michael Böwer, Dekan des Fachbereichs Sozialwesen der Katholischen Hochschule Paderborn, Annabell Timmer, Sozialarbeiterin des Kreisjugendamtes und Dozentin Prof. Dr. Gerhard Kilz von der Katholischen Hochschule Paderborn. Foto: © Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Ulrike Sander

Der gewaltsame Tod des kleinen Kevin schockte in Bremen eine ganze Stadt und berührte die Republik. Alessio war drei, als er misshandelt wurde und starb. Wie können Kinder geschützt werden? Woran erkennt man rechtzeitig genug, dass etwas in der Familie nicht stimmt? In Paderborn gehen die Katholische Hochschule NRW und das Paderborner Kreisjugendamt einen neuen Weg: Theorie trifft hier schon sehr früh die Praxis, der Kindesschutz wird mit 150 Seminarstunden in den Lehrplan verankert: Die Studentinnen und Studenten erhalten bereits ab dem 3. Semester durchlaufend bis zum Ende des Studiums Einblicke, wie Kindesschutz in der Praxis funktioniert. Das Theorie-Praxis-Modul haben die Professoren Dr. Gerhard Kilz und Dekan Dr. Michael Böwer zusammen mit dem Paderborner Kreisjugendamt entwickelt. Bereits zum Wintersemester werden die praxisorientierten Lehrveranstaltungen angeboten.

Üblich war es bislang, dass im Anschluss an den Bachelor-Abschluss in Sozialer Arbeit schrittweise Kompetenzen zur Fachkraft im Kindesschutz erworben wurden; z.T. im Umfang weniger Fortbildungstage. Diese Fachkräfte haben eine hohe Verantwortung. Sie helfen dabei, den Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung zu erfüllen, der in § 8 a des Sozialgesetzbuches (SGB VIII, Kinder- und Jugendhilfe) verankert ist. Dieser Paragraph hat das Ziel, Gefahren früh zu erkennen und rechtzeitig zu helfen bevor es zu Tragödien kommt. Konkret ist der § 8a ein Verfahren zur Einschätzung einer vorliegenden Kindeswohlgefährdung, den das Jugendamt im Zusammenwirken mit mehreren Fachkräften zu leisten hat.

„Zunächst kamen die Juristen mit rechtlichen Rahmenvorgaben, dann die Pädagogen, Ökonomen und dann der praktische Teil. Wir haben uns gesagt: Warum nicht frühzeitig alle Kompetenzen bündeln und an Beispielen aus der Praxis voneinander und miteinander lernen“, erläutert Kilz. Und das mit Partnern, die man kenne: Die Katholische Hochschule NRW (KatHO) und das Paderborner Kreisjugendamt arbeiten seit Jahren intensiv zusammen. „Wenn wir hier im Jugendamt über die Flure gehen, gibt es immer ein großes Hallo. Viele hier sind Absolventen der Katholischen Hochschule“, sagt Böwer.

Günther Uhrmeister, Leiter des Paderborner Kreisjugendamtes, bezeichnet die Integration des Kindesschutzes in die bausteinartig aufgebaute Seminarreihe als einen „Leuchtturm in der Lehre“. Uhrmeister betont, dass man im Bereich des Kindesschutzes mit vielen Kooperationspartnern wie Kindergärten, Schulen und Ärzten zusammenarbeite und hier viele Türen geöffnet würden. Man lerne sich früh kennen, was die spätere Zusammenarbeit sehr fördere.

Im Anschluss an die Praxissemesterphase mit 85 Tagen in Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe und des Kinderschutzes erläutern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreisjugendamtes den Studierenden, wie das Frühwarnsystem oder auch die Gefährdungseinschätzung in der Praxis funktioniert. In so genannten Fallwerkstätten „gehen wir dann gemeinsam reale Fälle durch, natürlich in anonymisierter Form“, erläutert Annabell Timmer vom Kreisjugendamt. Die Seminarreihen schließen mit Prüfungen ab. „Unser Ziel ist es, nach erfolgreichem Abschluss ein Hochschulzertifikat verleihen zu können, das den Absolventen als qualifizierte Kinderschutzfachkraft ausweist“, betont Böwer. Dieses Zertifikat können die Studierenden dann bei potenziellen Arbeitgebern vorlegen. „Und wir haben die Sicherheit, dass dieses Zertifikat nicht so nebenbei erworben wurde und Qualität besitzt“, bekräftigt Uhrmeister.

Bereits zum kommenden Wintersemester werden die Lehrveranstaltungen an der KatHO angeboten.

 
 
 

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