12. März 2019
Paderborns Landrat Manfred Müller: Bund und Land müssen Flughafen-Infrastruktur in den Regionen durch gezielte Entlastungen sichern - Brandbrief an Bundestags- und Landtagsmitglieder
Insolvenzen von Fluggesellschaften treffen besonders kleinere Flughäfen wie den Paderborn-Lippstadt Airport. Diese müssen dann immer wieder die entstehenden Löcher im Flugangebot stopfen. Doch trotz Krisen in der Türkei und Nordafrika konnte der heimische Flughafen in Paderborn seine Passagierzahlen bislang halten. Jetzt wird es aber eng: „Massiv verzerrte Wettbewerbsbedingungen in Deutschland gefährden nicht nur die Existenz des Paderborner Flughafens“, heißt es in einem Brandbrief der Anteilseigner an die heimischen Bundestags- und Landtagsmitglieder aus den Kreisen der Flughafengesellschafter bzw der Stadt Bielefeld. Unterzeichnet haben das Schreiben die Landräte der Kreise Höxter, Gütersloh, Hochsauerlandkreis, Lippe, Paderborn, Soest sowie der Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld. Ein Wegfall des heimischen Flughafens würde eine der stärksten Wirtschaftsregionen Deutschlands, Ostwestfalen, Südwestfalen und Lippe, massiv schaden, heißt es dort warnend weiter. Die Anteilseigner entwickeln eine Reihe von Vorschlägen für den notwendigen Rückenwind: Eine Wiederherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen, wirksame Kostenentlastung und Standortsicherung durch klare Aufgabenteilung zwischen den Flughäfen im Rahmen der Luftverkehrskonzeption 2030 könnte die finanzielle Situation der Flughäfen nachhaltig verbessern und die für das Luftverkehrswachstum benötigten Kapazitäten sichern.
Zukunft heimischen Flughafens sichern
„Die Bereitstellung eines Netzes von Verkehrsflughäfen gehört aus hiesiger Sicht zur Daseinsvorsorge. Das heißt: Der Staat muss sicherstellen, dass eine ausgewogene und funktionierende Flughafenlandschaft mit guten verkehrlichen Anbindungen aufrechterhalten bleibt“, heißt es im Luftverkehrskonzept des Bundesverkehrsministeriums vom Mai 2017. Die Landräte und der Oberbürgermeister betonen, dass der Paderborn Lippstadt Airport landesbedeutsamer Teil dieses Netzes sei. Aus ihrer Sicht müsse dieses bewährte System erhalten bleiben: Paderborns Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens: „Bereits jetzt sind die größeren Flughäfen in NRW überlastet. Der Luftverkehr wird weiter zunehmen, so dass kleinere Flughäfen zur Deckung dieses prognostizierten Bedarfs benötigt werden.“ Bereits wenige Maßnahmen könnten die Zukunft des heimischen Flughafens und anderer sichern. Für 16 so genannte internationale Flughäfen, darunter Frankfurt/Main und München, aber auch für die kleineren Flughäfen Erfurt und Saarbrücken, erbringe die Deutsche Flugsicherung (DFS) die Flugsicherungsleistung in Form einheitlicher Gebühren. Paderborn hingegen leiste das auf eigenes Risiko und könne die hierdurch entstehende Kosten auch nur teilweise aufgrund des subventionierten Markpreises der DFS weiterreichen. Das koste jährliche zusätzlich rund 1,5 Millionen Euro. Eine Aufnahme in den Kreis der DFS-betreuten Flughäfen verbessere das Jahresergebnis sofort um diesen Betrag.
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