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14. Januar 2020

Kindern ein Zuhause geben: Bundesverdienstkreuz für Yvonne und Hubertus Lüttig aus Borchen

Sie kümmern sich seit Jahren um Kinder, die rund um die Uhr betreut werden müssen.

Besondere Auszeichnung für ein besonderes Paar, das Kindern ein Zuhause ermöglicht: Zum ersten Mal überreichte Landrat Manfred Müller (rechts im Bild) das Bundesverdienstkreuz an ein Ehepaar, vl. Hubertus und Yvonne Lüttig  Bildnachweis: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Meike Delang 
Besondere Auszeichnung für ein besonderes Paar, das Kindern ein Zuhause ermöglicht: Zum ersten Mal überreichte Landrat Manfred Müller (rechts im Bild) das Bundesverdienstkreuz an ein Ehepaar, vl. Hubertus und Yvonne Lüttig Bildnachweis: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Meike Delang

Sie kümmern sich seit Jahren um Kinder, die rund um die Uhr betreut werden müssen. Um Kinder, die ohne Yvonne und Hubertus Lüttig aus Borchen niemals ein Familienleben kennengelernt hätten, weil sie aufgrund ihrer Erkrankungen oder Beeinträchtigungen in Dauerpflegeinrichtungen oder einem Hospiz hätten untergebracht werden müssen. „Wir nehmen ein Kind, so wie es ist“: Das Ehepaar hat es sich selbst zur gemeinsamen Aufgabe gesetzt, Geborgenheit und Liebe, ein Zuhause zu schenken. Persönliche Lebenswünsche stehen oft hintenan. Für diese außerordentliche und vorbildliche Lebensleistung hat der Bundespräsident den Pflegeltern Yvonne und Hubertus Lüttig das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Landrat Manfred Müller überreichte im Rahmen einer Feierstunde die Ordensinsignien und richtete gleichzeitig die Glückwünsche des Ministerpräsidenten und des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie der Regierungspräsidentin Detmold aus.

Yvonne und Hubertus Lüttig: "Wir nehmen ein Kind, so wie es ist".

Alles begann 2002: Das Ehepaar Yvonne und Hubertus Lüttig bewarb sich beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Paderborn als Pflegefamilie. Die Betreuung und Vermittlung von Kindern in Adoptiv- oder Pflegefamilien hat beim SkF eine lange Tradition. Der Beratungsdienst „Westfälische Pflegefamilien“ ist für Kinder und Jugendliche eingerichtet worden, die in ihrer Herkunftsfamilie nicht versorgt werden können, weil sie intensive Betreuung und medizinisch versierte Hilfe benötigen. Das Ehepaar Lüttig äußerte den Wunsch, ein krankes Kind oder auch ein Kind mit Behinderung aufzunehmen. Yvonne Lüttig ist gelernte Krankenschwester und hat somit auch den erforderlichen medizinischen Hintergrund. Ihre erste Pflegetochter war wenige Monate alt, als sie zu ihnen kam. Dank der intensiven Förderung und dem liebevollen Umgang entwickelte sich das kleine Mädchen, gemessen an der Schwere seiner Leiden, erstaunlich gut. Die Pflegeeltern entschieden sich, weitere Kinder im Säuglings- und Kleinkinderalter mit schwersten Beeinträchtigungen aufzunehmen. 2014 starb ihre erste Pflegetochter mit gerade mal 12 Jahren. Diesem Schicksalsschlag folgte großes persönliches Glück: Das Ehepaar wurde Eltern von einem kleinen Mädchen. Heute leben in der Familie zwei Jungen und zwei Mädchen im Alter zwischen vier und 13 Jahren.

Landrat Manfred Müller: "Sie geben Kindern, die am meisten Hilfe brauche, ein liebevolles Zuhause, bestmögliche Förderung, die Zeit, die sie brauchen."

Die Pflegeltern haben ihre Wohnung behindertengerecht umbauen lassen. Die intensive Betreuung der Kinder erfordert viel Zeit und Kraft. Therapien und finanzielle Mittel beantragen, Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte zählen zu ihrem Alltag. Ihr gesamtes Leben richten sie an den Bedürfnissen ihrer Pflegekinder aus. Der Tag ist durchgeplant, und doch müssen sie flexibel reagieren, wenn es einem der Kinder schlechter geht. Sie finden jeden Tag gemeinsam den Mut und die Kraft, weiterzumachen. Ihr Lebensmittelpunkt ist ihre Familie. „Sie geben Kindern, die am meisten Hilfe brauchen, ein liebevolles Zuhause, bestmögliche Förderung und die Zeit, die sie brauchen. Wie selbstverständlich übernehmen sie Aufgaben, bei denen andere verzagen. Das alles schaffen Sie mit Kraft und Herz. Das verdient unseren größten Respekt. Darauf können Sie sehr stolz sein“, betonte Landrat Manfred Müller.

Trotz der alltäglichen Belastung unterstützen Yonne und Hubertus Lüttig die Öffentlichkeitsarbeit des SkF in Paderborn, werben für die Aufnahme von Pflegekindern in Familien und möchten anderen Mut machen, es ihnen gleich zu tun und für das Angebot „Westfälische Familien“ gewinnen. 2013 nahmen sie beispielsweise an der Caritas-Aktion „Eine Millon Sterne“ teil. Hunderte von Kerzen leuchteten auf dem Marienplatz in Paderborn und bekundeten Solidarität mit Familien. Sie nehmen an Eltern-Arbeitskreisen, Vorbereitungskursen sowie Veranstaltungen und Werbekampagnen teil. Ziel ist es, gerade für Kinder mit Beeinträchtigungen ein glückliches Zuhause zu finden, das ihnen ermöglicht, Freude und Liebe, das Gefühl, vollkommen angenommen zu sein, in einem familiären Umfeld zu erfahren. Dass man bei dieser Aufgabe auch sein persönliches Glück und Erfüllung finden kann, dafür steht das Engagement von Yvonne und Hubertus Lüttig.

Die musikalische Umrahmung der Ordensverleihung gestalteten die Musikschüler der Kreismusikschule Carla und Silas mit ihrem Querflötenspiel.

 
 
 

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