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07. Januar 2020

Häftlingserinnerungen

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ am Sonntag, 12. Januar, um 15 Uhr in der Wewelsburg

Arbeit gegen das Vergessen: In der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ sind die Erinnerungen von ehemaligen KZ-Häftlingen in Wewelsburg nachzulesen (Foto: Lina Loos, © Kreismuseum Wewelsburg) 
Bildunterzeile: Erfahrungen der Häftlinge im Konzentrationslager (Foto: Lina Loos, © Kreismuseum Wewelsburg)

„Ich habe den Schornstein des Krematoriums und den Rauch verbrannter menschlicher Haare usw. gleich gemerkt“. Diese erschütternde Erinnerung des ehemalige KZ-Häftlings Mark Weidmann steht in großen Lettern an den Wänden eines Ausstellungsraumes im Kreismuseum Wewelsburg. In den historischen Räumen im ehemaligen Wachgebäude auf dem Innenhof der Burg wird die lokale Geschichte der SS, das Leben und Leiden, das Schicksal der Opfer der SS-Gewalt, am Beispiel des Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg erfahrbar. Besucherinnen und Besucher der Wewelsburg können die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ in einer öffentlichen Führung am Sonntag, 12. Januar, kennenlernen. Beginn ist um 15 Uhr. Treffpunkt ist das Eingangsfoyer in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945.

Erschütternde Erinnerungen: Besucherinnen hören sich die Interviews ehemaliger Häftlinge in der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ an (Foto: Lina Loos, © Kreismuseum Wewelsburg)
Erschütternde Erinnerungen: Besucherinnen hören sich die Interviews ehemaliger Häftlinge in der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ an (Foto: Lina Loos, © Kreismuseum Wewelsburg)
Die Entwicklung und Organisation des KZs aus der Täterperspektive der SS-Lagerverwaltung steht den Erfahrungen der Häftlinge gegenüber. Die Erinnerungen der Zeitzeugen von Menschen wie Mark Wiedmann sind wichtig, denn weder die Gegenstände noch Dokumente der Lagerverwaltung geben die Sichtweisen der Opfer wieder. „Selbst die Aussagekraft von Briefen der Häftlinge war durch die Zensurvorschriften der SS beschränkt. Briefe mussten in deutscher Sprache abgefasst und deutlich geschrieben sein“, erklärt Museumsleiterin Kirsten John-Stucke. Alle vier Wochen, manchmal seltener, sei der Schriftwechsel zwischen den KZ-Häftlingen, ihren Angehörigen und Freunden erlaubt gewesen - es sei denn, er wurde zur Strafe oder aus reiner Willkür vollständig verboten.
In der Ausstellung finden sich viele Zitate von ehemaligen Häftlingen. Dazu gibt es auch aufgezeichnete Interviews zum Anhören, in denen Männer und Frauen von ihrem individuellen Schicksaal berichten. Friedrich Klingenberg erzählt beispielsweise, wie sehr er unter der Enge und dem Gestank in den überfüllten Baracken gelitten habe.
Bei der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ handelt es sich um die einzige museale Gesamtdarstellung der Geschichte und Verbrechen der SS. Inhaltlich endet die Ausstellung nicht 1945, sondern beleuchtet unter anderem die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg, die heutige Rezeption des historischen Ortes Wewelsburg und das Nachkriegsleben von Tätern und Opfern.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 3 Euro und ermäßigt 1,50 Euro. Eine Familienkarte gibt es für 6 Euro. Für Inhaber einer Jahreskarte ist die Führung kostenlos.
 
 
 

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