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24. April 2020

Herber Verlust für den Artenschutz im Kreis Paderborn

Brütendes Rotmilan-Weibchen in Borchen-Dörenhagen mit Schrotschüssen getötet

Ein herber Verlust für den Artenschutz: Ein Mitarbeiter der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne e.V. beim Bergen des verendeten Rotmilan-Weibchens in der Nähe des Horstes in Borchen-Dörenhagen  Bildnachweis:  Biologische Station 
Ein herber Verlust für den Artenschutz: Ein Mitarbeiter der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne e.V. beim Bergen des verendeten Rotmilan-Weibchens in der Nähe des Horstes in Borchen-Dörenhagen Bildnachweis: Biologische Station

Rotmilane zählen zu den anmutigsten Greifvögeln in unseren Breiten. Majestätisch und scheinbar schwerelos ziehen sie ihre Bahnen. Im Flug sind die farbenprächtigen Tiere leicht an ihrem gegabelten Schwanz zu erkennen. Rotmilane ziehen im Winter nach Südeuropa und erscheinen im Frühjahr wieder am Himmel über Nordrhein-Westfalen.

Im Kreis Paderborn endete für ein werdendes Rotmilan-Elternpaar die Reise: In einem Horst in Borchen-Dörenhagen wurde ein verendetes Rotmilan-Weibchen entdeckt und geborgen.

Bei der Untersuchung des Tieres stellte sich heraus, dass es mit Schrot beschossen worden war und daran verendete. Der Kreis Paderborn hat wegen des Verdachts der illegalen Greifvogelverfolgung die Staatsanwaltschaft Paderborn eingeschaltet.

 

Rotmilane gehören zu den streng geschützten Tierarten; sie haben nur ein kleines Verbreitungsgebiet, das lediglich zentrale Teile von Europa und Teile von Südeuropa umfasst. Über die Hälfte aller Rotmilane weltweit brüten in Deutschland. „Deshalb haben auch wir hier im Kreis Paderborn eine große Verantwortung und Verpflichtung zugleich, diese Tierart zu schützen“, betont Susanne Pöhler vom Paderborner Kreisumweltamt.

Seit Jahren engagieren sich der Kreis Paderborn und die von ihm beauftragte Biologische Station Kreis Paderborn-Senne e.V. für den Schutz dieser bedrohten Greifvogelart, unter anderem auch durch eine Dokumentation des jährlichen Bestandes und durch Optimierung von Brut- und Nahrungsräumen. Im Zuge dieser Arbeit wurde der verendete Vogel entdeckt. Im Horst befanden sich auch bereits zwei gelegte Eier.

„Der Tod des Rotmilans ist ein herber Verlust für den Artenschutz im Kreis Paderborn. Mit dem Tod des Weibchens fällt die komplette Brut dieses Rotmilan-Paares aus“, sagt Pöhler.

Zur Erhaltung dieser seltenen Greifvogelart sei es aber dringend erforderlich, dass Bruten erfolgreich seien und eine ausreichend große Anzahl an Jungvögeln flügge werde.

Rotmilane brüten erst ab einem Lebensalter von etwa vier Jahren und können pro Jahr zwei bis drei Jungvögel aufziehen. Ihre Hauptnahrung besteht aus Feldmäusen. Die Jungensterblichkeit ist hoch; das erste Lebensjahr erreichen nur etwa 60 % der Jungtiere.

Dass nun in Borchen-Dörenhagen ein Rotmilan getötet wurde zeige, dass die illegale Greifvogelverfolgung leider auch im Kreis Paderborn weiterhin aktuell und ein gravierendes Problem sei. Bis zur Klärung des Geschehens kann über das Motiv keine Aussage getroffen werden. Zuletzt war im April 2014 in Borchen-Gellinghausen ein vergifteter Rotmilan aufgefunden worden.
Das Paderborner Kreisumweltamt geht aber von einer hohen Dunkelziffer unentdeckter Taten aus, da getötete Tiere in der Landschaft meistens nicht gefunden werden.

Ansprechperson beim Kreis Paderborn für den Artenschutz ist Werner Sonnabend05251-308 6652.

 
 
 

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