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18. Januar 2021

Landrat Christoph Rüther beim digitalen Neujahresempfang des Kreises Paderborn: „Lassen Sie uns optimistischer auf das Jahr 2021 blicken!“

Digitaler Neujahrsempfang des Kreises Paderborn mit rund 150 zugeschalteten Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung:

Ehrenamtspreisträger sind in diesem Jahr die Aidshilfe Paderborn, die Bahnhofsmission Paderborn sowie der Verein „Ambulante Hospizdienst Mutter Teresa – Leben dürfen bis zuletzt“

Landrat Christoph Rüther beim Neujahrsempfang 2021 des Kreises Paderborn © Kreis Paderborn
Landrat Christoph Rüther beim Neujahrsempfang 2021 des Kreises Paderborn © Kreis Paderborn

Corona hat so ziemlich alles verändert, auch den diesjährigen Neujahrsempfang des Kreises Paderborn, der in diesem Jahr zum ersten Mal in seiner Geschichte in digitaler Form stattfinden musste. Etwa 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung waren per Videokonferenz zugeschaltet, als Landrat Christoph Rüther ans Rednerpult im Foyer des Kreishauses trat und sich dabei ein bisschen fühlte wie bei „Dinner for one“. Rüther betonte, dass er die Gäste gern persönlich begrüßt hätte, aber es oberstes Gebot sei, die Pandemie zu stoppen, Kontakte zu reduzieren und dafür Sorge zu tragen, dass die Infektionszahlen sinken. Das gelte selbstverständlich auch für den Neujahrsempfang.

 

In Krisensituationen in der Gemeinschaft zu funktionieren, an einem Strang zu ziehen, „das ist die wahre Kunst der gemeinsamen Zusammenarbeit“, betonte Rüther zu Beginn seines Rückblicks auf das Jahr 2020.

Dies habe das Team der Kreisverwaltung im vergangenen Jahr mit großem Erfolg bewiesen. Rüther lobte ausdrücklich die erfolgreiche Arbeit des Krisenstabes, an erster Stelle die des Gesundheitsamtes, das einen hervorragenden Job leiste. Rüther dankte allen Beteiligten, beispielsweise der Kassenärztlichen Vereinigung, Polizei und Bundeswehr, für die geleistete Arbeit bei der Bewältigung des Pandemiegeschehens, das vieles dominierte. Doch 2020 hatte auch andere Themen im Gepäck, beispielsweise die Digitalisierung. Der Kreis Paderborn habe den digitalen Familienradar auf den Weg gebracht, das neue Onlineportal des Kreises Paderborn mit Angeboten für Schwangere und Familien mit Kindern, von der Geburt bis zum Grundschulalter. Gestartet ist auch das Serviceportal des Kreises: Unter mein.kreis-paderborn.de können Bürgerinnen und Bürger Anträge stellen, Dienstleistungen bezahlen und Termine vereinbaren. Bundesumweltministerin Svenja Schulze zeichnete den Kreis Paderborn im Oktober vergangenen Jahres als „Recyclingpapierfreundlichsten Landkreis“ aus. Und auch beim Homeoffice sei der Kreis Paderborn mit gutem Beispiel vorangegangen. Gleich zu Beginn der Pandemie sei geprüft worden, wer von zu Hause arbeiten könne. Seit April 2020 sind 740 Home-Office-Arbeitsplätze eingerichtet, mit dienstlicher EDV-Ausstattung und mit vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik empfohlener Sicherheitstechnik. Der Landrat, zugleich der Chef der Kreispolizeibehörde Paderborn, skizzierte in seinem Rückblick auch die Arbeit der Polizei. Insgesamt habe man ein höheres, pandemiebedingtes Einsatzaufkommen verzeichnet, da verstärkt eigene Einsätze und Kontrollen durchgeführt worden seien. Die Gesamtkriminalität im Kreis Paderborn bewegte sich 2020 auf ähnlichem Niveau wie in den Vorjahren. Viele Betrugsdelikte im Internet kamen dazu. Die Pandemie - die Menschen waren zu Hause- sorgte dafür, dass die Wohnungseinbrüche um 30 % sanken. Keine Zunahme gab es bei den häuslichen Gewalttaten. Die erwartete Steigerung blieb erfreulicherweise aus.
Auch die Zahl der Unfälle und der dabei Verletzten sank, weil die Menschen weniger unterwegs waren. Mit sechs Verkehrstoten in 2020 (zum Vergleich, in 2017 waren es 17), konnte ein historischer Tiefstand seit Beginn der Aufzeichnungen in 1956 verzeichnet werden.


Landrat a.D. Manfred Müller als Gast beim digitalen Neujahrsempfang 2021
Landrat a.D. Manfred Müller als Gast beim digitalen Neujahrsempfang 2021

Digital zu Gast war auch der Landrat a. D., Manfred Müller, an dessen Haustür es während der Live-Schalte klingelte. Ein Bote des Kreises überbrachte das Goldene Buch für ganz besondere Persönlichkeiten, das seine Verdienste in kunstvoll geschriebenen Lettern würdigt.

Landrat Christoph Rüther dankte dem ehemaligen Landrat „von ganzem Herzen, lieber Manfred, Du hat so viel bewirkt für den Kreis Paderborn“. Er bedaure sehr, dass ein Abschiedsempfang durch Corona nicht möglich gewesen sei, „Du hättest es so sehr verdient“, unterstrich Rüther.

 
 
 
 

Der Verwaltungsvorstand, Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi, Dezernent und Krisenstabsleiter Michael Beninde, Dezernentin Annette Mühlenhoff sowie die Dezernenten Martin Hübner und Ingo Tiemann konnten ebenfalls nicht persönlich anwesend sein, gaben aber in eingespielten Videos Ausblicke in ihre Themen des Jahres 2021, die live auf den Seiten des Kreises Paderborn unter www.kreis-paderborn.de eingesehen werden können.

 
 
 
 
 
 

Überraschungsgäste des Abends waren zudem die Landrätin des Landkreises Teltow-Fläming, Kornelia Wehlan und der Vorsitzende des dortigen Kreistages, Danny Eichelbaum: Die Kreise Paderborn und Teltow-Fläming können in diesem Jahr auf ihre 30-jährige Partnerschaft zurückblicken. Dass beide einander zugetan sind, zeigte bereits die Live-Schalte: Landrätin Kornelia Wehlan, „der Kreis Teltow-Fläming ist die Nr. 1 des Ostens“, dankte für „die große Herzenswärme und vermittelte Nähe“, die rüberkomme, trotz des digitalen Formats.

Die Band Moondance sorgte auf dem digitalen Neujahrsempfang für die musikalische Unterhaltung
Landrat Christoph Rüther digital verbunden mit der Landrätin Kornelia Wehlan und Danny Eichelbaum aus der Städtepartnerschaft Teltow-Fläming.
 

Die Corona-Pandemie bestimme auch in 2021 weiter das Leben, sagte Landrat Christoph Rüther in seinem Ausblick. In der kalten und dunklen Jahreszeit laufe man Gefahr, dass alles als „graue Suppe“ wahrzunehmen. „Dieser durchaus sehr menschlichen, und nicht extra westfälischen Einstellung“, sagte Rüther augenzwinkernd, möchte er sich entschieden entgegenstemmen. Ihm sei bewusst, dass dieses Jahr auch für Arbeitgeber, Einzelhandel, viele Berufsgruppen, Kita- und Schulkinder hart starte. Doch durch die gut angelaufenen Impfungen sei ein Ende in Sicht. „Lassen Sie uns positiv denken. Lassen Sie uns optimistischer auf dieses Jahr blicken“, warb Rüther. Im Herbst vergangenen Jahres habe die IHK-Konjunkturumfrage sowie die Meldungen aus dem OWL-Handwerk trotz der auch im Herbst für sehr viele Branchen bereits schwierigen Lage durch aus Hoffnung für die Zukunft gemacht. Über 40 Prozent der Industrieunternehmen im Kreis Paderborn gingen zu diesem Zeitpunkt beispielsweise von einer sich verbessernden Lage aus. Die Zukunftsprognose des Handwerks mache ebenfalls Mut. Der Lockdown in diesem Winter sei ein schwerer Rückschlag, vor allem für Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungen. Er hoffe sehr, dass die zugesagten Corona-Hilfsgelder zeitnah ankommen würden.

Die Teacher Band der Kreismusikschule sorgte auf dem digitalen Neujahrsempfang für die musikalische Unterhaltung, Simeon Warschun (E-Bass) Eddi Kleinschnittger (Percussion) Jonas Warschun (Drums) Daniel Warschun (E-Piano)
Die Teacher Band der Kreismusikschule sorgte auf dem digitalen Neujahrsempfang für die musikalische Unterhaltung - v.l. Simeon Warschun (E-Bass), Eddi Kleinschnittger (Percussion), Jonas Warschun (Drums) und Daniel Warschun (E-Piano)

Rüther zeigte sich optimistisch, dass es auch für die Bereiche Kultur und Tourismus ein „Wiedererwecken nach Corona“ gebe. Dazu passte auch das „I want you back“, von The Jackson Five, das die Teacherband der Kreismusikschule für den Neujahrsempfang vorab eingespielt hatte. Auch in diesem legendären Musikstück geht es auf einer anderen Ebene darum, den tränenbedeckten Boden hinter sich zu lassen und eine zweite Chance zu bekommen.

 

Im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs stand traditionell die Auszeichnung von drei Personen bzw. Institutionen für ihr ehrenamtliches Engagement. Bereits seit 20 Jahren sind die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Paderborn dazu aufgerufen, „ihre „stillen Helden des Alltags“ zu benennen. Ein interfraktioneller Arbeitskreis hat anschließend die schwere Aufgabe, drei Vorbilder auszuwählen, deren ehrenamtliches Engagement Beispiel und Ansporn sein kann für viele. Die abschließende Entscheidung trifft stets der Kreis- und Finanzausschuss. So unterschiedlich die Biographien und der gezeigte Einsatz auch sind: „Dieses Engagement ist unverzichtbar in unserer Mitte verankert und unheimlich wertvoll“, betonte Landrat Christoph Rüther. Daher könne man den Menschen, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren, nicht genug danken. Der Landrat zeichnete in diesem Jahr die Aidshilfe Paderborn, die Bahnhofsmission Paderborn sowie den Verein „Ambulante Hospizdienst Mutter Teresa – Leben dürfen bis zuletzt“ aus. Überreicht wurden der Bronzeteller des Kreises Paderborn, eine Urkunde, Blumen und ein Scheck in Höhe von 1.000 Euro an die jeweiligen Preisträger:

 
 
 

Aidshilfe Paderborn

HIV-Infektionen gibt es auch in Deutschland. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wissen etwa 12 % der Betroffenen nicht, dass sie den Erreger in sich tragen. Unbehandelt kann das Virus Aids auslösen; eine Krankheit, die in den 80-er Jahren einem Todesurteil gleichkam. Seitdem hat die Medizin große Fortschritte gemacht. Wer sich testen lässt, beendet nicht nur die oftmals quälende Ungewissheit. Ist das Ergebnis tatsächlich positiv, kann die Betroffene oder der Betroffene dank moderner Medikamente ein ganz normales Leben führen und das Virus nicht weitertragen. Hier genau setzt die Aidshilfe Paderborn an, die am 2. April 1987 ins Leben gerufen worden ist.

 

Seit seinem Bestehen leitet ein bis zu 7-köpfiger, ehrenamtlicher Vorstand den Verein. Zu dessen Aufgaben zählen die Präventionsarbeit zur Verhinderung von HIV-Infektionen sowie die psychosoziale Begleitung und Betreuung HIV-positiver und an Aids erkrankter Menschen. Der Verein betont, dass auch in diesen Tagen das Thema immer noch mit Diskriminierung und Stigmatisierung verbunden sei. Viele kenne die Risiken nicht, verdrängen eine mögliche Infizierung, weil sie Angst vor der Diagnose, Angst vor sozialer Isolierung haben. Die Aidshilfe ist ihr Ansprechperson, „weil hier jeder sein kann, wie er möchte. Weil hier jeder so sein kann wie er ist“, lautet die Devise der Aidshilfe Paderborn. Ein Verein muss geführt und organisiert werden, damit die Arbeit vor Ort funktioniert. Das ist eigentlich die klassische Aufgabe eines gut dotierten Managers. Bei der Aidshilfe leistet das ein ehrenamtlicher Vorstand, der auch selbst mit anpackte, als ein Umzug in neue Räumlichkeiten zu bewältigen war. Stellvertretend für den Vorstand nahm die erste Vorsitzende der Aidshilfe Paderborn, Johanna Verhoven, den Preis entgegen. „Die Dunkelziffer ist hoch, wie wir wissen. Ich habe großen Respekt vor ihrer Arbeit. Bitte machen Sie weiter“, sagte Rüther bei der Preisübergabe.

 
 
 

Bahnhofsmission Paderborn

In der Bahnhofsmission Paderborn steht die Kaffeemaschine nicht still. Über die Tasse Kaffee kommt man ins Gespräch. Die wenigsten der Besucher sind Reisende. Da kommt der Obdachlose, der sich im Winter oder frühmorgens einfach mal für einen Moment aufwärmen oder ausruhen möchte. Da kommen einsame alte Menschen, die niemanden mehr haben. Oder jene, die einen Bruch in ihrer Biographie erfahren haben und aus den unterschiedlichsten Gründen ihren Alltag nicht mehr bewältigen. „Leute sollten mehr hingucken und nicht einfach verurteilen. Da hängt immer ein Schicksal dahinter“, sagt eine Ehrenamtliche der Bahnhofsmission Paderborn.

 
Im vergangenen Jahr konnte sie auf ihr 110-jähriges Bestehen zurückblicken. Mehr als 30 Ehrenamtliche im Haus am Gleis 1 sorgen derzeit dafür, dass Menschen einen Ort haben, der sie willkommen heißt. „Hier muss kein Antrag gestellt werden. Jemand klopft an und wir unterstützen“. Wer möchte, bekommt Beratung und Unterstützung. Die Bahnhofsmission ist mit allen relevanten Einrichtungen vernetzt. Für Menschen, die nicht alleine reisen können, bietet die mobile Bahnhofsmission Reisebegleitungen an. Darüber hinaus kochen seit Mai 2020 arbeitslose Teilnehmerinnen und Teilnehmer des vom Jobcenter geförderten IN VIA-Projektes „IN VIA Menü“ regelmäßig an 4 Tagen pro Woche für Ratsuchende und Gäste der Bahnhofsmission. 80 bis 100 Portionen werden an jedem dieser 4 Tage von den Ehrenamtlichen der Bahnhofsmission verteilt. Da kommen Menschen ohne Bleibe oder von Armut betroffene Familien. Finanziert werden die Lebensmittel durch Spenden der Deutschen Bahn, ein Rettungspaket der Stiftung Aktion Mensch und durch einen privaten Spender. Den Ehrenamtspreis für die Bahnhofsmission nahm die langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin Gerda Hellweg entgegen. „Wenn ich an all die Stunden denke, die Energie, die Sie dort investieren, kann ich nur von ganzem Herzen Danke sage. Ihre Arbeit ist extrem wichtig“, betonte Rüther.
 
 
 

Ambulante Hospizdienst Mutter Teresa – Leben dürfen bis zuletzt e.V.

Die Menschen haben ein Recht, bis zuletzt in Würde zu leben. Sie darin zu unterstützen ist sein Anspruch: 1999 wurde der Ambulante Hospizdienst Mutter Teresa - Leben dürfen bis zuletzt e. V. durch Frauen der Caritas-Konferenzen Bad Wünnenberg, Büren und Lichtenau gemeinsam mit der evangelischen Frauenhilfe gegründet. Gerda Göckede initiierte und gründete den Hospizdienst, um schwer kranke, sterbende Menschen zu begleiten und den Angehörigen zur Seite zu stehen. Sieben Jahre führte sie den Verein, tief verankert in ihrem Glauben. Dabei legte sie auch großen Wert auf die Aus- und Fortbildung der 90 ehrenamtlich Mitarbeitenden und der beiden hauptamtlichen Koordinatorinnen. 2002 wurde das Angebot auf Salzkotten ausgeweitet. 2010 erweiterte Göckede als ausgebildete Trauerbegleiterin die Aufgaben des Vereins:

 

Sie gründete ein Trauercafé in Salzkotten und bietet Einzelgespräche für trauernde Menschen an. Inzwischen entwickelte sich unter ihrer Leitung ein umfangreiches Angebot für Trauernde: Lichtblick-Gottesdienste, Wanderungen für Trauernde, „Atempausen“ und ein Gesprächskreis für Eltern von Sternenkindern. Landrat Christoph Rüther bedankte sich bei Gerda Göckede : Durch Ihren selbstlosen Einsatz geben Sie sowohl den Betroffenen wie auch deren Angehörigen eine große mitmenschliche Nähe. Sie sind einfach da und entscheiden situativ was gebraucht wird. Ich habe einen großen Respekt vor ihrer Leistung!“

 
 
 

Digitaler Neujahrsempfang des Kreises Paderborn

 
 
 

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