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Pressemeldung vom 10.01.2011

Babyschwimmen in Gefahr?

Kreisgesundheitsamt rät zum gründlichen Duschen in öffentlichen Hallenbädern

Betreiber von Hallenbädern im Kreisgebiet erhalten Post vom Amtsarzt

Kreis Paderborn (krpb). Babyschwimmen ja oder nein? Kinder unter zwei Jahren, in deren Familien gehäuft Allergien auftreten, sollten nach Ansicht des Umweltbundesamtes nicht in öffentlichen Hallenbädern schwimmen. Nach neuesten Studien könnte das zur Desinfektion des Wassers genutzte Chlor mit menschlichen Verunreinigungen wie Schweiß und Urin reagieren und dabei Dämpfe mit asthmaverdächtigen Substanzen frei setzen, so die Begründung der Behörde. „Wenn Hallenbäder nach den Richtlinien des Umweltbundesamtes betrieben werden und alle Badegäste sich gründlich mit Seife oder Duschgel vor Betreten des Schwimmbades waschen würden, müsste eine solche Warnung eigentlich nicht ausgesprochen werden“, erklärt der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Georg Alles. Das Kreisgesundheitsamt nimmt die Warnung des Umweltbundesamtes zum Anlass, an die Bedeutung der Körperhygiene zu erinnern. „Eltern und Kinder sollten sich gründlich mit Seife oder Duschgel waschen, bevor sie ins Wasser gehen“, so Alles. Die Schwimmbäder sollten regelmäßig und gut gelüftet sowie ausreichend Frischwasser zugeführt werden. Das Kreisgesundheitsamt wird in den kommenden Tagen alle Betreiber von Hallenbädern anschreiben und vor dem Hintergrund der jüngsten Warnung des Umweltbundesamtes noch einmal an die wichtigsten Bestimmungen erinnern.

Bei der unter Verdacht stehenden Substanz handelt es sich vor allem um Trichloramin, ein Reaktionsprodukt aus Chlor und Harnstoff, der über Urin, Schweiß, Kosmetika oder Hautschuppen ins Wasser gelangt. Im Ergebnis entsteht eine leicht flüchtige Flüssigkeit, die über die Luft in Hallenbädern eingeatmet wird und bei empfindlichen Babyschwimmern unter zwei Jahren die Atemwege belasten kann. Das Trichchloramin verursacht den typischen Hallenbadgeruch, der als „Chlorgeruch“ empfunden wird. Das Umweltbundesamt rät davon ab, Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren mit ins Hallenbad zu nehmen, wenn die Kinder selbst oder wegen der erblichen Vorbelastung ihre Geschwister oder Eltern unter Allergien leiden.

Allerdings sagt das Umweltbundesamt auch, dass noch weitere Studien durchgeführt werden müssten, um den Verdacht zu belegen. Außerdem könnten „moderne Technik und intensive Aufklärungsarbeit das Problem so weit lösen, dass Gesundheitsrisiken durch Reaktionsprodukte des Chlors minimiert werden“, so die Behörde. Der leitende Amtsarzt betont zudem, dass Chlor erforderlich sei, um das Wasser zu entkeimen. „Sonst haben Bakterien und Viren ein Heimspiel“, so Alles.

Im Kreis Paderborn gibt es insgesamt 21 Hallenbäder, neun Freibäder sowie fünf Therapiebäder, die vom Kreisgesundheitsamt regelmäßig überprüft werden. Das so genannte gebundene Chlor, das auch die unter Verdacht stehenden Trichloramine anzeigt, wird in den Hallenbädern monatlich gemessen, die Protokolle von den Hygieneinspektoren des Gesundheitsamtes überprüft. In den vergangenen Jahren gab es vereinzelt geringfügige Überschreitungen der Grenzwerte, die durch das Nachjustieren der Anlage behoben werden konnten. „In der Regel alles im grünen Bereich. In den vergangenen Jahren musste kein Badebetrieb wegen Überschreiten der Grenzwerte unterbrochen werden“, so Alles. 

Weitere Infos unter: www.uba.de/uba-info-medien/3968.html

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