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Pressemeldung vom 08.04.2011

Expressionismus und Zeitgeschichte stoßen auf großes Besucherinteresse

Kreismuseum Wewelsburg zieht positive Bilanz kurz vor Ende der Sonderausstellung „entartet – zerstört – rekonstruiert“ – Dieses Wochenende letzte öffentliche Führung


Kreis Paderborn (krpb). Über 5.300 Museumsgäste haben in den vergangenen Wochen die Sonderausstellung „entartet – zerstört – rekonstruiert“ mit Werken bedeutender Expressionisten im Burgsaal der Wewelsburg besucht. „Diese äußerst erfreuliche Besucherresonanz zeigt, dass Künstler wie Max Beckmann, Käthe Kollwitz, Otto Pankok oder Paula Modersohn-Becker, deren Werke in der Zeit des Nationalsozialismus als entartet diffamiert und beschlagnahmt wurden, heute gewürdigt werden“, betont Moritz Pfeiffer, Kurator der Wewelsburger Ausstellung.

Noch bis kommenden Sonntag, 10. April, sind über fünfzig Werke der bedeutendsten expressionistischen Künstler im Kreismuseum Wewelsburg zu sehen. Dass sich die Besucherinnen und Besucher neben der Kunst auch von der Geschichte der ausgestellten Sammlung tief beeindruckt zeigten, belegen die zahlreichen Einträge im Besucherbuch.

"Der weite Weg aus dem Harz hat sich gelohnt ", findet ein Gast. "Einen bleibenden Eindruck", hat ein weiterer Besucher gewonnen. "So stellt sich für jeden die Frage nach Toleranz und Sühne, Schuld, Vergangenheit und Zukunft."

Die Sammlung geht auf Dr. Walter Cohen zurück, einen Düsseldorfer Kunsthistoriker und Museumskustos. Dieser war in den 1920er Jahren ein hochangesehener Kunstkenner, zudem Förderer und persönlicher Freund expressionistischer Künstler. Nach 1933 wurde er von den Nationalsozialisten als Jude angesehen, schrittweise ausgegrenzt, verfolgt und schließlich im KZ Dachau ermordet. Sein Schicksal ist in der Ausstellung ebenso dokumentiert wie die ambivalenten Rollen seiner Ehefrau Margarete Umbach und ihres neuen Partners Richard Vogts.

„Ich freue mich, dass die Sonderausstellung auch viele neue Besucherinnen und Besucher angezogen hat, die teilweise aus dem Ruhrgebiet und der Gegend um Bielefeld und Herford nach Wewelsburg gekommen sind, um die Werke und die Sammlungsgeschichte zu sehen“, freut sich Kirsten John-Stucke, stellvertretende Leiterin des Kreismuseums. „Unser breit gefächertes Begleitprogramm bestehend aus Lesungen von den Kammerspielen Paderborn, Gruppenangeboten für Schulklassen, einem Vortrag von Kooperationspartner Dirk Brassel vom Stadtmuseum Brakel und vielen öffentlichen Führungen ist ebenfalls hervorragend angenommen worden“, so John-Stucke.

Das Besucherinteresse an der von der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold geförderten Ausstellung war so groß, dass zusätzliche öffentliche Führungen angeboten wurden. Wer die Sonderausstellung „entartet – zerstört – rekonstruiert“ noch sehen möchte, hat dazu bis einschließlich Sonntag, den 10. April, die Gelegenheit. An diesem Tag findet auch um 15 Uhr eine letzte öffentliche Führung statt.

 

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