Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)
Pressemeldung vom 30.08.2011

Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit und gegen das Vergessen - Solidaritätsaktion „Gelbe Schleife“ vor dem Paderborner Rathaus für Soldaten und ihre Familien

ehr Kreis Paderborn (krpb). Haben Sie sich jemals gefragt, wie es den Angehörigen von Soldaten geht, wenn es einen Anschlag gegeben hat und sie dann sehnsüchtig auf eine Nachricht warten? Waren Sie mal bei einer Gedenkfeier für einen im Einsatz verstorbenen Soldaten dabei? Landrat Manfred Müller hat an einer solchen Trauerfeier teilgenommen. Bei einem Gedenkgottesdienst für gefallene und verletzte Soldaten haben die Bilder der Witwe, die mit ihrem kleinen Kind auf dem Arm auch noch die Kraft fand, die Fürbitten zu sprechen, sich bei ihm eingebrannt. Der Schrei des etwa fünf Jahre alten Bruders, der in der Kirchenbank zu seiner Mutter wollte, während sie vorne betete, ist unvergessen. Nicht zuletzt diese Eindrücke waren für den Landrat ausschlaggebend, gemeinsam mit dem Reservistenverband Kreisgruppe Höxter/Paderborn sowie dem Bezirksverband der Kameradschaft ehemaliger Soldaten Paderborn, Büren und Umgebung ein Zeichen der Verbundenheit mit den Soldaten im Einsatz und deren Familien zu setzen. Die Solidaritätsaktion am vergangenen Samstag vor dem Paderborner Rathaus bot den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, eine kleine Grußbotschaft auf gelben Bändern zu schreiben, die später an die Soldaten vor Ort überreicht werden.

Nahezu 7000 Bundeswehrsoldaten seien derzeit in Ländern wie Afghanistan, Somalia, Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo in Einsatz. Bei diesen Soldatinnen und Soldaten handele es sich nicht um abenteuerlustige Frauen und Männer sondern um Menschen, die dort im Auftrag des deutschen Bundestages ihren Dienst tun, betonte Landrat Manfred Müller während der Veranstaltung. Es gehe nicht um die Frage, wie man persönlich zu den Einsätzen stehe, ob man sie nun gut finde oder nicht, sondern schlicht um ein Zeichen der Menschlichkeit und Verbundenheit, das man mit dieser Aktion setzen wolle. Ausdrücklich einbezogen seien auch die in Paderborn stationierten britischen Soldaten und jene Polizeibeamten, die in Afghanistan ihre einheimischen Kollegen ausbilden. Auch Paderborns Bürgermeister Heinz Paus sprach sich für menschliche Solidarität mit den Soldaten aus. „Sie riskieren viel für unsere Freiheit und die Friedenssicherung. Und dafür verdienen sie unseren Respekt“, sagte Paus. Auf der Bühne vor dem Rathaus stand auch Oberstleutnant Wolfgang Mann, der bereits viermal in Afghanistan im Einsatz war. Er betonte, dass man keinen Krieg führen sondern Hilfe zur Stabilisierung geben wolle. Er bedauerte, dass vor allem die schlechten Nachrichten, also Anschläge und Fehler Schlagzeilen machen würden bzw. im Gedächtnis verblieben. „Dabei sind die meisten Menschen dort in Afghanistan freundlich und nett, und wir sind es auch“, sagte Mann.

An einem Stand hatten die Besucher Gelegenheit, sich näher zu informieren und auf den vorbereiteten gelben Bändern kleine Grußbotschaften zu setzen. Gegen eine Spende erworben werden konnten zudem kleine gelbe Schleifen, die als sichtbares Zeichen der Verbundenheit am Revers oder Blusenkragen getragen werden können. Der Erlös kommt dem Freundeskreis der Panzerbrigade 21 (Augustdorf) und dem Bundeswehrsozialwerk zugute. Beide Einrichtungen kümmern sich darum, Familienangehörige verletzter oder getöteter Soldaten finanziell zu unterstützen.Gelbe Schleife

Die Idee der „gelben Bänder als Zeichen der Verbundenheit“ geht zurück auf die Gerberding-Stiftung. Kirsten Gerberding betonte, dass man mit diesem Projekt auf den Menschen hinter dem Soldaten, auf seine Familie, auf Partner, Kinder und Eltern schauen wolle. Sie betonte, dass es für die Soldaten ein schlimmes Gefühl sei, wenn man ihnen mit Desinteresse begegne. Sie brauchten ein Zeichen, dass sie nicht vergessen seien, Anerkennung und Respekt für ihre Arbeit. Das gelbe Band sei wie eine ausgestreckte Hand, ein Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit und gegen das Vergessen. „Sie müssen das Gefühl haben, in der Mitte unserer Gesellschaft zu sein. Denn dort gehören sie hin. Und nicht außen vor“, betonte Gerberding.

Mehr Informationen zur Aktion "Gelbes Band" im Internet unter www.courage-verbundenheit.de

Bildunterzeile: Sie setzten gemeinsam vor dem Paderborner Rathaus ein Zeichen der Verbundenheit mit Soldaten und ihren Familien - von links nach rechts - Oberstleutnant Wolfgang Mann, CDU-Landtagsabgeordneter Daniel Sieveke, Dieter Dembeck, Bezirksverbandsvorsitzender der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Hauptmann a. D. Heinrich Wiemers-Meyer, Landrat Manfred Müller, Kirsten Gerberding von Courage! - Die Gerberdingstiftung, Paderborns Bürgermeister Heinz Paus, CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Carsten Linnemann, David Lohse, Kreisvorsitzender des Reservistenverbandes, Karl-Heinz Schwarze, Bezirksorganisationsleiter des Reservistenverbandes

 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden

 
RAL Gütezeichen
Vorbildliches Europa-Engagement als „Europaaktive Kommunen“