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Pressemeldung vom 21.02.2011

"Wir sind Integration" - Kreis Paderborn richtet 5. OWL-Kongress in Delbrück aus -

Kreis Paderborn (krpb). „Der Multikulturalismus ist gescheitert“. Das Fazit von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Oktober vergangenen Jahres ließ aufhorchen. In der öffentlichen Diskussion macht sich in diesen Tagen zunehmend die Erkenntnis breit, dass niemand eine Gesellschaft will, in der sich Parallelgruppierungen bilden, die nichts eint und die sich deshalb bekämpfen. „Es kommt auf das Zusammenleben an“, sagt Landrat Manfred Müller, der die Integration als wesentliches Handlungsfeld der Kommunalpolitik sieht. "Gelingende Integration hat positive soziale und wirtschaftliche Auswirkungen", verwies Müller auf den zunehmenden Fachkräftebedarf. Deshalb sei auch "Integration und Bildung" ein besonderer Schwerpunkt der Aktivitäten des Kreises auf diesem Sektor. Der Kreis Paderborn vernetzt seit Oktober 2008 haupt- und ehrenamtliche Akteure aus den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, die sich für ein gelingendes Miteinander stark machen wollen. Anstatt denen hinterher zu laufen, die sich verweigern, werden jene Menschen mit Zuwanderungsgeschichten angesprochen, die sich aktiv einbringen und „zu Säulen des Gemeinwesens“ werden wollen. Beim mittlerweile vierten Integrationskongress des Kreises Paderborn konnten rund 150 ehren- und hauptamtlichen Teilnehmer begrüßt werden, die an diesem Dialog arbeiten. Landrat Manfred Müller kündigte an, dass der fünfte OWL- Kongress zum Thema Integration in diesem Jahr in Delbrück vom Kreis Paderborn ausgerichtet wird. Erwartet werden am 7. Oktober bis zu 500 hauptamtliche und ehrenamtliche Multiplikatoren, die gemeinsam in Fachforen zu den Themen Bildungsförderung, Ausbildungschancen und Arbeitsmarktperspektiven für Kinder, Jugendliche und erwachsene Menschen mit Zuwanderungsgeschichte diskutieren und in einem „Markt der Möglichkeiten“ gelungene Beispiele der Integrationsarbeit aus ganz Ostwestfalen-Lippe vorstellen werden.

Gelungene Kreis-Beispiele aus dem vergangenen Jahr wurden beim diesjährigen Integrationskongress vorgestellt. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Katja Feld vom Institut für Soziale Innovation aus Solingen. Das Institut begleitete von Anfang an – im Zusammenspiel mit dem Integrationsbeauftragten des Kreises, Bernhard Lünz, die Aufbauarbeit vor Ort. In Delbrück gibt es gute Erfahrungen mit dem Projekt „Weltreise“. Kindergruppen besuchen an der Seite eines Paten für einen Nachmittag eine Delbrücker Familie mit Zuwanderungsgeschichte. Die „Gastfamilien“ erzählen dann aus ihren Herkunftsländern. In Bad Lippspringe knüpfte man daran an und lud 2010 zur Weltreise ein. Durch Initiativen wie „Kochen der Nationen“, „Gesprächsabende“, „Romane und Märchen aus aller Welt“ sowie „Gebet der Religionen“ und „Fest der Begegnung“ ist hier bereits über Jahre eine anspruchsvolle Integrationskultur entstanden. Beide Kommunen arbeiten zusammen, was auch mit der Unterzeichnung eines symbolischen Kopperationsvertrages besiegelt wurde. Das Beispiel soll Schule machen. Der Kreis Paderborn will weiter vernetzen. So wurden im vergangenen Jahr Dialog-Workshops in Büren und Salzkotten mit den Themen „Jugendarbeit“ und „Chancen durch Zuwanderung“ durchgeführt. Im Vordergrund stand die Zusammenführung von Verwaltung, Kommunalpolitik, Fachleuten und Bürgern vor Ort, „um einem nachhaltigen Wissens- und Erfahrungstransfer zu gewährleisten“, so Lünz, der seine Rolle als eine Art „Kommunikationsdrehscheibe“ zwischen den Kommunen sieht. Das Grundprinzip der Integrationsarbeit des Kreises ist der Dialog, das Zusammenführen von Akteuren: Einheimische lernen von Zugewanderten. Zugewanderte erleben, dass sie etwas beitragen können. Ehrenamtliche Akteure mit Zuwandergeschichte fühlen sich in ihrem Engagement bestätigt und werden zum Vorbild für andere. Sozialdezernent Michael Beninde bringt diese Vorgehensweise auf die ambitionierte Formel „Wir sind Integration“.

Mehr Informationen zu den Integrationsprojekten des Kreises unter www.kreis-paderborn.de.

 

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