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Pressemeldung vom 09.07.2012

Jugendliche aus einem Beschäftigungsprojekt des Jobcenters reisen zur größten Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkriegs nach Belgien

Sie waren jung, hatten Wünsche, Hoffnungen und Pläne. Sie träumten von einer Zukunft, bis der Krieg kam und alles zerstörte. Viele der jungen Soldaten sahen ihre Familien und Freunde nicht wieder, kehrten niemals in die Heimat zurück, feierten nicht mal mehr ihren 23. Geburtstag.

Auf der derzeit größten Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkriegs Lommel in Belgien haben über 39.000 Kriegstote ihre letzte Ruhestätte gefunden.

An diesem Ort der Geschichte lernen in dieser Woche sieben junge Männer aus dem Kreis Paderborn Einzelschicksale kennen. Gemeinsam mit Projektleiter Urban Zemelka vom Kreisjugendamt Paderborn reisen die jungen Männer ins Nachbarland, um sich mit den Geschehnissen der Vergangenheit zu befassen, Pflegearbeiten auf der Gedenkstätte zu leisten und einen Blick in die Vergangenheit zu wagen. „Wir müssen uns immer wieder die Gräuel des Krieges vor Augen führen. Die gefallenen Soldaten waren so alt wie Ihr, haben so früh ihr Leben verloren", sagte Landrat Manfred Müller bei der Verabschiedung. Und "kehren Sie mit bewegenden Eindrücken zurück", gab er den jungen Männern mit auf den Weg.

Für die arbeitslosen Jugendlichen bietet die Woche eine Menge Erfahrungs- und Lernzuwachs. Gemeinsam werden sie ihre Freizeit gestalten, im Team praktisch arbeiten, auch Land und Leute kennenlernen. Denn die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Teilnehmer des Projektes „Über Grenzen hinweg“, einem Beschäftigungsprojekt des Jobcenters.

Bereits zum sechsten Mal gibt das Jobcenter Paderborn in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt Paderborn, dem sozialen Beschäftigungsträger RELUM, dem Kreisverband des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge Paderborn und der internationalen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte des Volksbundes in Lommel/Belgien im Rahmen des außergewöhnlichen Projektes arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, Arbeit für den Frieden zu leisten, dabei soziale Kompetenzen auszubauen, Verständnis zu wecken und das geschichtliche Bewusstsein zu erweitern.

„Wichtige Voraussetzungen, die bei einem Einstieg in die Ausbildung oder den Beruf erfolgreich weiterhelfen können“, weiß Projektleiter Urban Zemelka, der Jugendliche aus der arbeitsmarktpolitischen Maßnahme „Brückenjobs“ bereits zum wiederholten Male auf diese intensive Arbeit vorbereitete und bei einer solchen Fahrt begleitet.

"Wir haben bisher nur positive Erfahrungen mit diesem Projekt gemacht", ergänzt der stellvertretende Geschäftsführer des Jobcenters Paderborn, Hermann-Josef Bentler. Die Jugendlichen seien stets mit hohem Engagement bei der Sache, so Bentler.

Für ein halbes Jahr werden die Teilnehmer der Maßnahme im Rahmen eines Brückenjobs bei Relum in verschiedenen gemeinnützigen Projekten eingesetzt und erlernen neben der Teamarbeit viele Kenntnisse und Lerninhalte für eine berufliche Zukunft. So auch bei ihrem einwöchigen Aufenthalt in der Jugendbegegnungsstätte Lommel in Belgien.

Einen kleinen Eindruck davon, was sie nun im Ausland erwartet, bekamen die Männer bereits auf dem Ehrenfriedhof Böddeken. Im Vorfeld leisteten sie dort bereits Kriegsgräberarbeit, säuberten Gräber, pflegten Grünanlagen.

Dass die Spurensuche in Belgien bisher erfolgreich war, zeigen die Erfahrungen aus den letzten Jahren. So wurden bereits 20 Soldaten aus der Heimat gefunden. „Und wir werden die Spurensuche weiterführen“, verspricht Zemelka. „40 weitere Soldaten müssen noch gefunden werden“.

Neben der Arbeit vor Ort erwartet die Männer auch der Besuch der Gedenkstätte KZ Breendonk, die Fahrt zur Kriegsgräberstätte in Ysselstein (Holland) oder ein Besuch in Antwerpen.


 

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