Kreis Paderborn (krpb). Das Banat ist eine historische Verwaltungsregion im Südwesten Rumäniens, die an Ungarn, Serbien und Bulgarien grenzt.
Seit der Besiedlung, die planmäßig seit 1718 vom österreichischen Kaiser um das Gebiet von Temeswar (heute Timisoara) erfolgte, bis heute ist das Banat eine multiethnische Region geblieben.
Zu damaliger Zeit waren die Bedingungen sehr schlecht: die neuen Siedler fanden das Banat als nahezu menschenleeres, von Wäldern durchzogenes Sumpfland vor. Seuchen, Fiebererkrankungen und Hunger begleiteten die Ankömmlinge in den ersten Jahren. „Den Ersten der Tod, den Zweiten die Not, den Dritten das Brot“, lautete ein Spruch unter den Banater Schwaben, der für alle Ansiedler, die aus den verschiedenen Regionen Europas kamen, galt. Nach zwei bis drei Generationen aber gelang mit enormem Kraftaufwand und unter vielen Rückschlägen die Rekultivierung.
„Das Banat – Eine Reise durch Europa“, lautet der Titel einer neuen Ausstellung, die vom 2. bis 19. Oktober 2012 im Foyer des Paderborner Kreishauses einen Überblick über das reiche kulturelle Erbe der Banater gibt. Mit einbezogen werden Dokumente über die Siebenbürger Sachsen, die bereits seit dem 12. Jahrhundert im heutigen Transsilvanien siedelten.
Die Ausstellung konzentriert sich vor allem auf das Kulturerbe der Banater Schwaben, ohne aber die anderen Gruppen wie beispielsweise die Rumänen, Ungarn, Serben, Slowaken, Tschechen, Italiener, Spanier oder Franzosen zu vergessen.
Die Mehrheit der Donauschwaben kam aus Franken, Bayern, Österreich, Lothringen, Rheinpfalz sowie aus dem Sauerland. Trotz vieler politischer Veränderungen und einer multiethnischen Gemeinschaft gelang ein tolerantes Zusammenleben, geprägt durch die kulturellen Traditionen und ihre unterschiedlichen Einflüsse.
Das Banat ist auch die Heimat von Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller, die im Oktober von der Universität Paderborn die Ehrendoktorwürde verliehen bekommt.
Veranstalter sind der Kreis Paderborn und die Deutsch-Rumänische Gesellschaft Paderborn e.V.
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