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Pressemeldung vom 25.10.2012

Bildung als Schlüssel zum Erfolg - Kreis Paderborn verzahnt Bildung und Integration durch Aufbau eines Kommunalen Integrationszentrums (KIZ) -

Kreis Paderborn (krpb). Bildung ist der Schlüssel zum beruflichen und privaten Lebensglück. Bildung erhöht die Chance auf erfolgreiche Integration. „Was liegt da näher, als beide Bereiche miteinander zu verzahnen?“, sagt Landrat Manfred Müller. Seit Juni bietet die Landesregierung allen Kreisen und kreisfreien Städten die Förderung eines Kommunalen Integrationszentrums (KIZ) mit fünfeinhalb Stellen an, die vom Land NRW voll finanziert werden. „Auf Dauer“, wie der Landrat betont. Dem Kreis Paderborn entstehen somit unterm Strich keine zusätzlichen Kosten beim Aufbau des geplanten KIZ, das im Januar 2013 an den Start gehen soll. In enger Kooperation mit dem Bildungsbüro des Kreises könnten sich die Fachkräfte künftig Hand in Hand um verbesserte Bildungschancen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund bemühen - entlang der gesamten Bildungsbiographie – von der Kita bis zur Uni. „Die geplante Verzahnung von Bildung und Integration wird von Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl und dem Abteilungsleiter Schule der Bezirksregierung Detmold, Michael Uhlich, ausdrücklich begrüßt“, unterstreicht Müller. Die Zustimmung ist erforderlich, weil das Bildungsbüro gemeinsam von Bezirksregierung und Kreis "betrieben" wird. In der heutigen Bürgermeisterkonferenz stützten die Bürgermeister der zehn Städte und Gemeinden ganz bewusst den von Müller vorgeschlagenen Schulterschluss aus Bildung und Integration. Sie stimmten unter der Voraussetzung zu, dass dadurch Synergieeffekte erzielt werden. Das bürgermeisterliche „Ja“ gelte aber nur solange, wie das Land auch die komplette Finanzierung des KIZ übernehme. Die Kreisumlage dürfe dadurch nicht steigen, bekräftigten die Behördenchefs.

Der Paderborner Kreistag hatte bereits am 2. Juli den Aufbau eines KIZ im Kreis Paderborn gebilligt. „Jedes zugewanderte Kind, das in der Schule versagt, vergrößert das Problem des Fachkräftemangels. Jede Familie, die in unserem Land lebt, sich hier aber nicht zu Hause oder gar ausgeschlossen fühlt, gefährdet den sozialen Zusammenhalt. Gelingende Integration ist ein starker Beitrag zur Bewältigung dieser zukunftsweisenden gesamtgesellschaftlichen Aufgaben und Herausforderungen“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage des Landrats. Sozial- und damit teure „Reparaturkosten“ könnten eingespart werden. Die Kreistagsmitglieder gaben grünes Licht vorbehaltlich „des Benehmens mit den Städten und Gemeinden“. In der heutigen Bürgermeisterkonferenz betonte der Landrat noch einmal, dass der Grundsatz „Integration findet vor Ort statt“ bestehen bleibe. Es gehe nicht darum, irgendjemanden etwas überstülpen oder das sprichwörtliche Rad noch einmal neu erfinden zu wollen. „Wir möchten vielmehr auf Bestehendem aufbauen, die Kommunen vor Ort unterstützen und kostenintensive Mehrfachstrukturen vermeiden“, sagte Müller. Dafür stehen künftig zwei zusätzliche Lehrer, drei sozialpädagogische Fachkräfte und eine Verwaltungskraft (halbe Stelle) zur Verfügung, die komplett vom Land NRW finanziert werden.

Sprachförderung in Kindertagesstätten für Kinder und Eltern, eine Vernetzung aller Sprachförderangebote entlang der gesamten Bildungsbiographie, die Stärkung der Eltern-Arbeit im Übergang Schule-Beruf sowie die Begleitung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die berufliche Ausbildung oder auch Fortbildungen im Bereich der interkulturellen Kompetenz bilden den Schwerpunkt der künftigen Arbeit des KIZ. Gleichzeitig soll die Vernetzung mit Migrantenselbstorganisationen, Religionsgemeinschaften, Kreispolizeibehörde, Jobcenter, Kreisgesundheitsamt, Jugendamt von Kreis und Stadt Paderborn sowie Wohlfahrtsverbänden und weiteren Organisationen vorangetrieben werden. Auch sollen Studierende an der Uni Paderborn und anderen akademischen Einrichtungen begleitet werden, um sie als Fachkräfte an die Region zu binden.

Der Kreis Paderborn wird nun einen Antrag beim Ministerium für Integration und Schule stellen, um die vorhandenen Strukturen durch Aufbau eines KIZ in Verzahnung mit dem Bildungsbüro des Kreises weiter ausbauen zu können. Die bisherige Integrationsarbeit in den Kommunen war durch die Landesförderrichtlinie „KOMM-IN“ gefördert worden, die Ende des Jahres ausläuft.

Zum Hintergrund: Der Kreis Paderborn und das Land NRW hatten in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Detmold und den Bürgermeistern der zehn Städte und Gemeinden in 2009 die Bildungsregion auf den Weg gebracht. Wissen und Know-how sowie die vorhandenen Ressourcen sollten gebündelt werden, um die Bildungschancen für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. Um all diese Aktivitäten zu bündeln, war ein Bildungsbüro unter Leitung von Dr. Oliver Vorndran ins Leben gerufen. Die seitens des Kreises in 2005 eingerichtete Fachstelle für Integration hatte ihr Konzept so entwickelt und angelegt, dass es von den Kommunen als Grundlage für die Entwicklung eines eigenen Integrationskonzeptes genutzt werden konnte. Dieses Integrationskonzept war vom Paderborner Kreistag im April 2007 beschlossen worden und kann nun in ergänzter Form auch bei der Antragstellung genutzt werden.

Mit dem im Februar 2012 verabschiedeten Gesetz zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und Integration in Nordrhein-Westfalen (Teilhabe- und Integrationsgesetz) wurden die Grundlagen für den Aufbau kommunaler Integrationszentren in allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW geschaffen. Das zukünftige Programmangebot eines KIZ muss gemäß der zu erwartenden Förderrichtlinien in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden geplant werden. Mit den Bürgermeistern aller kreisangehörigen Städte und Gemeinden wurden bereits seit Juni erste Sondierungsgespräche geführt. Abstimmungsgespräche gab es vor allem auch mit der Stadt Paderborn, weil dort rund 60 % der Menschen mit Migrationshintergrund des Kreisgebietes leben.

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