„Ein Haus mit besonderer Atmosphäre " wächst weiter Landrat Manfred Müller besucht Altenwerk Schloß Hamborn e.V.

Kreis Paderborn (krpb). Der demographische Wandel erfordert Antworten – seitens der Politik und der Gesellschaft. Mit der steigenden Lebenserwartung wächst beispielsweise auch die Zahl der Kranken und Pflegebedürftigen. Viele werden sich darauf einstellen müssen, ihren Lebensabend nicht in den heimischen Wänden verbringen zu können. 120 Menschen haben im Altenwerk Schloß Hamborn e.V. in Borchen ihr neues Zuhause gefunden. Auf einem Gelände von rund 300 ha, ganz in der Nähe von einem Kindergarten, einer Waldorfschule, einem Landschulheim oder einer REHA-Klinik, leben die Senioren in Gemeinschaft zusammen. Sie werden auf Basis eines anthroposophischen Ansatzes von 81 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleitet und unterstützt. Landrat Manfred Müller machte sich nun von der Arbeit und dem Alltag der Bewohner ein Bild vor Ort.

„Die altersgerechte und menschliche Zuwendung gewinnt zunehmend an Bedeutung“, sagte Müller während seines Besuchs und zeigte sich angetan von den hellen Räumen und der „harmonischen Atmosphäre“. Müller lobte insbesondere auch die Arbeit der ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer. Die so genannten "Zeitschenker", das sind Angehörige und alle, die sich einbringen möchten, kümmern sich zusätzlich liebevoll um die Bewohner. „Es ist eine lebendige Gemeinschaft, die hier stattfindet“, berichtete Hartmut Oster vom Vorstand des Trägervereins Altenwerk e.V. Jung und Alt lebe und arbeite auf dem Gelände Schloß Hamborn in Borchen zusammen. Ein reichhaltiges kulturelles Rahmenprogramm von Malkursen über Lesekreise bis hin zu Konzerten gebe gerade auch den älteren Menschen Anregung zu eigener geistiger und künstlerischer Betätigung.

Um für ihre an Parkinson erkrankte Schwester da zu sein, für sie zu sorgen, zog Angela Burkhardt mit 63 Jahren in das Altenwerk. Seit 10 Jahren lebt und wirkt die ehemalige Waldorfschullehrerin an einem Ort, „den die Menschen aus ganz Deutschland überzeugt suchen“. Schnell habe sie selbst Tätigkeiten ergriffen, sich eingebracht. Heute leitet die Seniorin einen kleinen Chor in der Einrichtung, ist im Vorstand des Trägervereins tätig.

Das Altenwerk Schloss Hamborn wurde 1979 erbaut. Aktuell vereint es das Betreute Wohnen in 54 Wohnungen mit dem Pflegewohnbereich für 55 ältere und pflegebedürftige Menschen unter einem Dach. „Doch wir stehen vor neuen Herausforderungen“, erzählt Klaus Griemert von der Einrichtungsleitung. Durch bauliche Veränderungen sei nun die Erweiterung des Pflegewohnbereichs auf 60 Pflegeplätze geplant.

„Natürlich aber werden die gewachsenen Strukturen, die dem Altenwerk seinen eigenständigen Charakter verleihen, beibehalten“, betonen die Verantwortlichen. Integriert in das vielfältige und abwechslungsreiche Arbeits- und Kulturleben werde somit auch weiterhin die Teilhabe alter Menschen in der Gemeinschaft gelebt.

„Es ist eine schöne Aufgabe, sich um alte Menschen zu kümmern“, findet Klaus Griemert. Das bestätigt auch Mervat Sorial von der Pflegedienstleitung. „Ich bin mittendrin und das erfüllt mich“, so Sorial, die eigentlich vor vielen Jahren mit einem BWL-Studium in eine berufliche Zukunft startete. Durch Zufall sei sie aber schließlich zur Altenpflege gekommen und „froh, hier geblieben zu sein“.

Mehr Infos im Internet: www.schloss-hamborn.de.