Meilenstein geschafft: Kreis Paderborn legt Konzernabschluss vor

Kreis Paderborn (krpb). Das Kürzel NKF steht für „Neue Kommunale Finanzmanagement“. Ganz so neu ist es allerdings nicht mehr. Bereits seit dem 1. Januar 2005 wurde die alte Kameralistik in NRW schrittweise abgelöst und die kaufmännische Rechnungslegung (Doppik) eingeführt. Ziel des NKF ist es, die wirtschaftliche Situation der kommunalen Haushalte präziser abzubilden und eine neue Steuerungsqualität zu ermöglichen. Ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzgesamtlage der jeweiligen Kommune soll vermittelt werden.

Die Einführung des NKF und damit der Einzug der Betriebswirtschaft waren für die Kämmereien der Kommunen erst einmal komplettes Neuland. Die Mitarbeiter mussten betriebswirtschaftlich geschult, eine neue Software „gestrickt“ werden. „Danach stand die Sicherstellung des Buchungsbetriebs im Vordergrund. Das war so ein bisschen wie eine Operation am offenen Herzen“, erinnert sich der Leiter der Kämmerei, Heiner Harms.

Zum 1. Januar 2008 konnte dann pünktlich die Eröffnungsbilanz aufgestellt werden. Seither wurden drei geprüfte Jahresabschlüsse vorgelegt und vom Kreistag festgestellt.

Der Kreis Paderborn hat nun wohl als erster Kreis in NRW einen Konzernabschluss mit einem Gesamtbilanzvolumen von gut 517 Millionen Euro vorgelegt und damit den letzten Meilenstein der Umstellung erfolgreich absolviert. „Der Gesamtabschluss ist vergleichbar mit dem Konzernabschluss in der privaten Wirtschaft und fasst den kaufmännischen Einzelabschluss der Kommune mit den Jahresabschlüssen der wesentlichen Beteiligungsunternehmen zusammen. Auch das haben wir fristgerecht und konsequent hinbekommen“, erläutert Harms

Der Kreis Paderborn ist zum Stichtag 31.12.2010 insgesamt an 25 Unternehmen unmittelbar beteiligt. Im Gesamtabschluss waren die Flughafen Paderborn/ Lippstadt GmbH, der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter, der AV.E-Eigenbetrieb sowie die AV.E-GmbH im Rahmen einer Vollkonsolidierung zu berücksichtigen.

Der Gesamtabschluss einschließlich aller Anlagen kann im Paderborner Kreishaus, Aldegreverstr. 10-14 in Zimmer 201 eingesehen werden.