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Pressemeldung vom 07.05.2012

„Seht, welch kostbares Erbe“ – Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt bis zum 1. Juni im Paderborner Kreishaus aus

Kreis Paderborn (krpb). Ruinen, Kirchen, historische Brücken und Burgen prägen die Identität eines Landes, einer Region. Diese baulichen Zeitzeugen für nachfolgende Generationen zu erhalten, hat sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zum Ziel gesetzt.

Im Rahmen einer Ausstellung erleben interessierte Bürgerinnen und Bürger derzeit im Paderborner Kreishaus das kostbare Erbe, erfahren mehr über die Arbeit der Stiftung und schutzwürdige Bauwerke. Bis zum 1. Juni 2012 zeigen die Ausstellungsmacher unter der Überschrift „Seht, welch kostbares Erbe! – Bedrohte Baudenkmale in Deutschland – eine Ausstellung“, beispielhaft für die Fördertätigkeit der privaten Stiftung, 21 Baudenkmale.

Bei einem Rundgang durch das Foyer der Verwaltung erfahren die Besucher, dass die 1773/74 errichtete Bagno-Konzertgalerie in Steinfurt als erster freistehender Konzertsaal in Europa gilt oder das ehemalige Franziskanerinnenkloster in Horb nach Auflösung des Konvents später zu einem Armenhaus abstieg, sogar 1988 wegen Einsturzgefahr geräumt werden musste, aber heute für Veranstaltungen, Ausstellungen oder Seminare genutzt wird.

Sondertafeln, Informationspulte mit Fotos und Texten bisher geförderter Baumerke, wecken darüber hinaus das Bewusstsein um die Bedeutung des Denkmalschutzes.

„Eine Stadt, die ihre Baudenkmale verliert, ist wie ein Mensch, der sein Gedächtnis verliert“, so formulierte es der erste Schirmherr der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker.

Damit genau das nicht passiert, engagiert sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für den Erhalt der Geschichte und Identität, hilft bei der Rettung von Baudenkmalen, wo die Mittel des Bauherrn und anderer Förderer nicht ausreichend zur Verfügung stehen.

Dass neben herausragenden und bekannten Baudenkmaler auch kleine, außergewöhnliche Baudenkmale Zeichen unserer Herkunft und Zeugen der Geschichte sind, betonte der stellvertretende Landrat Wolfgang Schmitz im Rahmen der Ausstellungseröffnung. Um sie vor dem Verfall zu bewahren, erhält das kreisweite Rettungsprogramm „Herkunft braucht Zukunft“ seit dem Jahr 2009 im Kreis Paderborn Kulturdenkmäler.

Das Besondere dabei: Die Sanierungs- und Denkmalpflegearbeiten werden von Arbeitslosen durchgeführt um deren Chancen auf dem 1. Arbeitsmarkt zu erhöhen. Das Projekt wird im Rahmen des Modellprojektes „Bürgerarbeit“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales mit der Unterstützung des Jobcenters Kreis Paderborn, dem Kreis Paderborn, Städten und Gemeinden, der Sparkassenstiftung Paderborn und der tbz Bildung gGmbH als Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger durchgeführt. Insgesamt sollen 86 Ruinen im Kreis Paderborn als Kulturgut erhalten werden. Ein bemerkenswerter arbeitsmarktpolitischer und denkmalpflegerischer Ansatz der mittlerweile auch überregionale Beachtung findet. "In der Gemeinschaft liegt der Schlüssel für den Erfolg“, so Schmitz.

„Wir werden nicht müde, um für den Gedanken des Denkmalschutzes und der –pflege zu werben“, betonte auch Dr. Rosemarie Wilcken, Vorsitzende des Vorstands der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Rahmen der Ausstellungseröffnung. Es sei wichtig, eine Verknüpfung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herzustellen. Denn „nur dann kann sich Respekt vor dem Erbe entwickeln“, so Wilcken.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1985 förderte die Stiftung deutschlandweit rund 4.000 Baudenkmale. Allein 305 in Nordrhein-Westfalen - mit 29,5 Millionen Euro. „Eine Erfolgsgeschichte“, so Wilcken. Doch könnte die Stiftung eigentlich „noch viel mehr Geld umsetzen“, um „Denkmäler, die uns überlassen wurden, auch in die Zukunft zu retten“, so die erste Vorsitzende.

Aufgrund knapper werdender öffentlicher Mittel für den Denkmalschutz nehmen die Anträge an die Stiftung stetig zu. „1200 Anträge auf Fördermittel erreichen die Stiftung jährlich, rund 400 können umgesetzt werden“, erklärte die Vorsitzende.

Im Kreis Paderborn wurden mit Hilfe der Stiftung bisher die AusstellungAbdinghofkirche St. Peter und Paul, der Gewölbekeller des Kolping-Forums, das Alte Gericht Fürstenberg oder ein ländliches Querdeelenhaus in Büren-Siddinghausen saniert und instandgesetzt.

Die Ziele der Stiftung unterstützt in Paderborn und Umgebung auch der Ortskurator Paderborn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Johann Behringer. Sein geografischer Einzugsbereich reicht „von Soest bis zur Weser, von Marsberg bis Bad Salzuflen“, erklärt Behringer.

Wichtig sei bei der Arbeit nicht unbedingt die Fördersumme, sondern „welchen Effekt man erzielt“, so der Fachmann.

Einen Blick in die aktuelle Ausstellung warf am Eröffnungstag auch der Landeskonservator des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Markus Harzenetter. „Denkmalpfleger zu sein, ist keine Profession, sondern eine moralische Haltung“, betonte Harzenetter. „Wir brauchen deshalb Menschen, die sich mit dem Herzen für Denkmäler einsetzen“.

Noch bis zum 1. Juni lädt die Ausstellung „Seht, welch kostbares Erbe“ die Besucher des Paderborner Kreishauses dazu ein, sich über die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu informieren und einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.

Öffnungszeiten:

Montag – Mittwoch 8 Uhr bis 15.30 Uhr

Donnerstag 8 Uhr bis 18 Uhr

Freitag 8 Uhr bis 12 Uhr


Bildunterzeile Bild rechts

Noch bis zum 1. Juni lädt die Ausstellung im Paderborner Kreishaus dazu ein, sich über die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu informieren.

Weitere Informationen zur Stiftung unter www.denkmalschutz.de

 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

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Telefax: 05251 308 - 8888
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