Kreis Paderborn (krpb). Eisberge und Gletscher schmelzen dahin. Dürreperioden und Überschwemmungen, Orkane, Stürme und Erdbeben als Folgen des Klimawandels bedrohen die Menschen. Auch Cape Shore im Westen Afrikas leidet unter den Folgen des Klimawandels, Überflutungen und Verwüstungen gefährden Menschenleben und Infrastrukturen. Was ist zu tun, um die Bevölkerung zu schützen? Welche klimapolitischen Entscheidungen sind für Cape Shore, das Land Ghanesien und seine Bewohner zu treffen?
Wo sonst die 54 Mitglieder des Paderborner Kreistages über kreispolitische Themen debattieren, schlüpften 16 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Schloß Neuhaus in die Rollen afrikanischer Politikerinnen und Politiker. Kwaku Anyim IV., Greenstreet und vierzehn weitere afrikanische Parlamentarierinnen und Parlamentarier diskutierten, wie ihr Ghanesien zu retten sei, und probten dabei den politischen Alltag.
Als Teilnehmer des Planspiels „Südsicht“ der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. wagten sie an diesem Morgen einen klimapolitischen Perspektivwechsel, nahmen für die Menschen am anderen Ende der Welt an parlamentarischen Diskussionen und Entscheidungsprozessen teil.
Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler dabei von den Referentinnen Meike Send und Louisa Kistemacker von der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW, die mit dem Planspiel „sowohl das Bewusstsein der Schüler für den Klimaschutz schärfen, auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen und darüber hinaus politische Entscheidungsprozesse verdeutlichen“ möchten.
„Betrachten Sie den Sitzungssaal an diesem Tag als Ihr Zuhause“, so die Einladung von Kreisdirektor Heinz Köhler, der die jungen Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf politischer Bühne willkommen hieß.
Über ihre jeweiligen Rollen als Priester, Kleinbauer, Stammeshäuptling oder Rechtsanwalt und die klimatische Problemstellung informiert, kämpften die Schülerinnen und Schüler in Fraktions-, Ausschuss- und Ratssitzungen für die Interessen ihrer Liberal Patriotic Party-Fraktion oder der Social Democratic Congress-Fraktion. Gemeinsam diskutierten sie aus „Südsicht“ zum Wohl der afrikanischen Bevölkerung über den Bau von Schutzmauern und Deichen sowie die Anlage von Überflutungsflächen und Baumpflanzungen. Sie teilten die Sorge um bedrohte landwirtschaftliche Flächen und eine mögliche Umsiedlung der Einwohnerinnen und Einwohner, machten sich für die Akquirierung von Fördergeldern und neue Arbeitsplätze stark.
Gekonnt als Bürgermeister durch die Ratssitzungen führte Sergej Schulz, der zuvor von den Schülerinnen und Schülern per Handzeichen gewählt worden war.
„Man muss sich wirklich in die Rolle hineinversetzen“, befand Schulz, der das Planspiel - wie auch seine Klassenkameraden – in der sich anschließenden Nachbesprechung als „sehr gut“ bewertete.
Diese Meinung teilt auch Politiklehrer Volker Pässler, der sich bereits jetzt eine Wiederholung des klimapolitischen Perspektivwechsels wünscht. Eindrucksvoll habe das Planspiel zum einen bewiesen, dass „uns Klimawandel und Klimaschutz unmittelbar betreffen“, es zum anderen nicht immer einfach sei, politische Entscheidungen zu treffen, so Pässler abschließend.
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