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Pressemeldung vom 21.12.2011

Entscheidung für das Leben: „Ich schaff das schon“ - Beratungsstelle für Familienplanung und Schwangerschaftskonflikte bietet Treff für junge Schwangere –

Kreis Paderborn (krpb). Sie sind jung und tragen schon Verantwortung für ein Leben. In der Beratungsstelle für Familie und Schwangerschaftskonflikte des Kreises Paderborn treffen sie auf Gleichgesinnte. Auf Mädchen und Frauen, die auch schwanger und in einem Alter sind, in dem andere die nächste Party planen oder sich zum Discobesuch am Wochenende verabreden. In den vergangenen Wochen sind die insgesamt acht jungen Frauen fast zu Freundinnen geworden. Mit ihren Babys trafen sie sich noch ein letztes Mal in der Beratungsstelle des Kreises, die ihnen in den vergangenen Monaten Halt und Hilfe bot. Für Annedör Scheiber, Schwangerschaftsberaterin des Kreisgesundheitsamtes, war das wie Weihnachten. „Diese jungen, mutigen Frauen mit ihrem Baby im Arm zu sehen und zu spüren, wie sehr sie trotz all der Belastungen das Ja zum Kind als Bereicherung empfinden, ist einfach wundervoll“, sagt Scheiber.

„Ich schaff das schon“, lautet das Motto des Treffs für junge Schwangere unter Federführung des Kreisgesundheitsamtes, der im Februar dieses Jahres an den Start gegangen ist. Es sollte auch das neue Lebensmotto der Schwangeren werden. „Einige der jungen Frauen waren am Anfang der Schwangerschaft verunsichert wie es weiter gehen soll“, erinnert sich Scheiber. Eine von ihnen erzählt fast ein wenig verschämt, dass es zu Beginn der Schwangerschaft Entscheidungsprobleme gab. Wenn man sie jetzt glücklich mit ihrem Sohn spielen sieht, kann man das kaum glauben. Im neunten Schwangerschaftsmonat hat sie sogar noch ihr Abitur gebaut. Eine andere wiederum hat ihre Partnerschaftsprobleme in den Griff gekriegt. Landrat Manfred Müller zeigte sich bei seinem Besuch beeindruckt von dem Verantwortungsbewusstsein der jungen Frauen, aber auch von ihren Kindern, "denen man jetzt schon ansieht, dass jedes von ihnen eine eigene Persönlichkeit ist, die für Zukunft steht", sagte Müller.

Die jungen Frauen haben hier erstmalig erfahren, dass es Hilfen für junge Schwangere gibt. Auch finanzieller Art. Da wird beim Umbau der Wohnung geholfen oder der Umzug finanziert. „Wir stärken das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten“, erläutert Scheiber. Ziel sei es, den werdenden Müttern eine Möglichkeit zu geben, andere Mädchen und Frauen zu treffen, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden. Denn die Schwangerschaft isoliere erst einmal. „Ihre gleichaltrigen Freundinnen und Klassenkameradinnen stecken ja in einem ganz anderen Leben“, sagt Scheiber.

Die insgesamt 15 Treffen boten Gelegenheit, Erfahrungen austauschen sowie schöne oder belastende Erlebnisse miteinander zu teilen. Man traf sich in der Stadt, es wurde gemeinsam gebastelt, Probleme in der Partnerschaft angesprochen, eine Checkliste für die Geburt erstellt. Auch zwei Hebammenbesuche zu Beginn und zum Ende der Schwangerschaft zählten dazu. Fasziniert zeigten sich die jungen Frauen auch von der Idee, Briefe an sich selbst zu schreiben. Das Thema lautete: „Wie wird es mir in einem halben Jahr ergehen?“ „Da muss man sich dann selbst ordnen und überlegen, wie es weiter geht“, meint eine der jungen Frauen, noch ein bisschen blass um die Nase, aber sehr glücklich. Stolz sind sie auf das, was sie bisher schon geschafft haben.

Die Beratung und Treffs sind kostenlos. „Alles unterliegt natürlich der Schweigepflicht“, betont Scheiber. Doch die jungen Frauen haben sich entschlossen, mit ihrer Geschichte, mit ihrem Gesicht an die Öffentlichkeit zu gehen, um anderen jungen Schwangeren Mut zu machen. Ihre Botschaft lautet: „Ihr seid nicht allein“, bringen sie auf den Punkt.

Die jungen Frauen wollen sich auch künftig treffen, haben Zukunftspläne. Sie wollen ihre Ausbildung machen, sich um ihr Kind kümmern. Annedör Scheiber sieht fast ein wenig wehmütig der kleinen Karawane von Kinderwagen nach. Ihr sind die jungen Frauen und ihre Babys ans Herz gewachsen. Im Januar startet der nächste Kurs für junge Schwangere. „Wir haben sogar schon Anfragen von jungen Männern, die wie ihre jungen Partnerinnen auf diesen neuen Lebensabschnitt hinfiebern“, sagt Scheiber. Die Beratungsstelle für Familienplanung und Schwangerschaftskonfliktberatung des Paderborner Kreisgesundheitsamtes befindet sich in der Riemekestraße 51 in Paderborn. Wer sich für den Schwangerentreff interessiert oder sich einfach nur informieren möchte, kann dort gern vorbeischauen. Telefonische Informationen unter 05251/308251.

 

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33102 Paderborn

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