Die SS-Männer im Spiegel des „Ariers“ - Dr. Paula Diehl von der Berliner Humboldt Universität: Film und Vortrag mit anschließender Diskussion am Donnerstag, 13. Dezember, 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg

Kreis Paderborn (krpb). Der „Neue Mensch“ war das zentrale Motiv der NS-Ideologie. Der „Arier“ als „biologisches“ Substrat sollte die rassenhygienische und mythisch-religiöse Regeneration des deutschen Volkes herbeiführen. Was genau Hitler darunter verstand, wurde in nationalsozialistischen Propagandafilmen gezeigt. Dr. Paula Diehl von der Berliner Humboldt-Universität veranschaulicht und erläutert am kommenden Donnerstag, 13. Dezember um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg anhand eines Ausschnitts aus einem neuen Dokumentarfilm den Entwurf des „Ariers“ und seine Projektion auf die SS-Männer. Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Diskussion mit der Referentin.

Zu Beginn des Abends zu sehen sein wird der neue Dokumentarfilm von Historikerin und Filmemacherin Anne Roerkohl aus Münster. Zusammen mit Dr. Paula Diehl zeigt sie darin, mit welchen filmischen Mitteln die Körperbilder der SS in den nationalsozialistischen Propagandafilmen, wie „Sieg des Glaubens“ und „Triumph des Willens“ von Leni Riefenstahl eingesetzt wurden. Die idealisierte Körperästhetik der SS steht dabei im Mittelpunkt der Filme.

Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, sah die SS-Männer als „rassische Auslese“, sprach ihnen eine vorbildliche und führende Rolle im Nationalsozialismus zu. Für Himmler war die SS die geeignete Organisation für die Verwirklichung der Utopie des „Neuen Menschen“ im Nationalsozialismus. Dies versuchte er sowohl durch die „rassischen Kriterien“ bei der SS-Musterung als auch in Form eines „Elite- und Ordensbewusstseins“ zu kultivieren, das in die Öffentlichkeit durch die Selbststilisierung der SS drang.

Mit der Zugehörigkeit der SS-Männer zur „arischen Herrenrasse“ rechtfertigte Himmler seinen Führungsanspruch innerhalb des nationalsozialistischen Regimes. Dieser Anspruch gelang nur durch die Darstellung von Idealbildern. In der NS-Propaganda erschienen die SS-Männer als Verkörperung von politischem Engagement, Macht und Gewalt. Sie formten in der rassistischen Utopie den „Neuen Menschen“.

Am Vortragsabend ist die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 bis 19 Uhr geöffnet.

Der Eintritt ist frei.

www.wewelsburg.de